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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Maria waren alt genug, um ein Bier kaufen zu dürfen, aber andererseits kämpften da draußen Soldaten an der Front, die ebenfalls nicht alt genug dazu waren.
    Dom schwor sich, dass dies die letzte Dummheit bleiben würde, die er in seinem Leben beging. Er würde sein Studium weiterführen, sich einen Halbtagsjob suchen und für seine Frau und seine Kinder etwas aus sich machen. Es würde nicht leicht werden. Aber vielleicht ging es gerade darum; wenn man einen Fehler gemacht hatte, musste man sich etwas mehr ins Zeug legen, um ihn wieder gut zu machen, ansonsten würde man nicht das Geringste lernen.
    Und Carlos würde in seiner COG-Uniform den Trauzeugen spielen. Carlos schien immer alles richtig zu machen und Dom war entschlossener denn je, von seinem Beispiel zu lernen.
     
    ANWESEN DER FAMILIE FENIX, JACINTO; VIER JAHRE VOR TAG A
    Selbst wenn es keine Sicherheitskameras gegeben hätte, wäre es unmöglich gewesen, sich an Marcus’ Zuhause heranzuschleichen. Der Kies knirschte unter Carlos’ brandneuen Armeestiefeln.
    »Stimmt es, dass man reinpinkeln muss, damit sie weicher werden?«, fragte Marcus.
    Carlos blickte hinunter. »Nur bei Leder-Stiefeln. Nein, in diesen stecken zu viel Metallteile. Du musst sie zurechtbiegen, bevor sie dich zurechtbiegen.«
    »Sieht aus, als würden sie gewinnen.«
    Carlos hatte Schwierigkeiten, die Treppe raufzukommen. Er war immer noch dabei, sich an die dicken Sohlen und die eingeschränkte Bewegungsfreiheit der kniehohen Stiefel zu gewöhnen. »Wirst schon sehen. Mit voller Rüstung sehen die nach fetter Arschtreterei aus. Und sie funktionieren.«
    Sie erörterten die Modetauglichkeit der Armeestiefel nur, um sich von dem abzulenken, was sie vor sich hatten. Es betraf nicht Carlos direkt, aber sein Magen zog sich trotzdem zusammen. Marcus’ alter Herr würde an die Decke gehen.
    Die Villa der Fenix’ zu besuchen, verunsicherte Carlos mit jedem Mal mehr. Sie war weniger ein altes Haus, sondern vielmehr eine Feststellung. Sie besagte, dass sie schon immer hier gewesen war und auch für immer bleiben würde und das Insekten wie er ein so kleiner Furz im Wind waren, dass sie sich nicht die Mühe machen würde, ihn auch nur zu beachten. Die gewaltigen Säulen und das umständlich gemeißelte Tympanon legten ihm nahe, sich die Stiefel abzuputzen, bevor er, vorzugsweise durch den Lieferanteneingang, über die Schwelle trat.
    Das war kein Haus, es war ein Mausoleum. Die Statuen in dem kunstvoll angelegten, geometrischen Garten, der sich so weit erstreckte wie ein Stadtpark, erschienen eher wie Grabsteine. Der Lärm von Jacinto – Verkehr, Stimmengewirr, das stete Brummen einer Stadt – blieb respektvoll draußen vor der hohen, mit Wein überwucherten Umfassungsmauer.
    Es kam ihm vor, als wäre jedes Leben aus diesem Ort herausgesaugt worden, aber wahrscheinlich hatte es hier von Anfang an nicht viel davon gegeben. Carlos wollte lange genug bleiben, um Marcus den Rücken zu stärken, und dann sofort wieder verschwinden.
    »Und du willst das immer noch durchziehen?«, fragte er.
    Marcus starrte auf die riesige Doppeltür, so als wolle er sie mit seinem Willen öffnen. Der dunkelgrüne Lack war spiegelglatt und mehrere Schichten, Jahre, Generationen dick. Es war das Portal in eine fremde Welt, die Carlos nur flüchtig zu sehen bekam und nie richtig verstand.
    »Klar.« Marcus nickte. »Mehr denn je.«
    Man vergaß leicht, dass Marcus der letzte und einzige Sohn einer wohlhabenden Dynastie war. Carlos dachte nur ungern so über ihn; er war einfach Marcus, ohne irgendwelche Starallüren.
    Professor Fenix wollte, dass Carlos ihn Adam nannte, so als sei er jedermanns Kumpel oder so, aber er würde immer ein Mann mit zig Titeln und Rängen bleiben. Carlos konnte sich nie überwinden, ihn so anzusprechen.
    »Habe ich dich dazu gebracht?«, fragte Carlos. »Machst du das nur, weil ich es getan habe?«
    Marcus schüttelte den Kopf. »Ich wusste schon vor Jahren, dass es das Richtige ist.«
    Als Marcus die Tür hinter sich schloss, verflüchtigten sich Jacintos Geräusche und Gerüche und die beiden befanden sich augenblicklich in einer anderen Welt. Professor Fenix war nirgends zu sehen. Wie sollte in einem so riesigen Haus, in dem man sich so leicht aus dem Weg gehen konnte, ein normales Familienleben überhaupt möglich sein? Hier brauchten keine Streitigkeiten geschlichtet zu werden. Man konnte einfach davonlaufen und sich vor ihnen verstecken.
    »Dad?« Marcus ging durch die Marmorhalle

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