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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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sind.«
    »Warst du nie hungrig, Damon? Bist halt reich groß geworden. Du hast ja keine Ahnung.« Als ob er etwas klarstellen wollte, wühlte Cole in seinen Taschen und warf noch etwas mehr hinaus. Baird gab seltsamerweise kein Kontra, so als würde er Cole zustimmen. »Außerdem bekommen wir zigmal mehr zu fressen als die – die hassen uns dafür. Guck uns doch an. Ich meine, guck doch mal, wie viel Fleisch wir im Vergleich zu denen auf den Rippen haben.«
    »Ja, weil wir verdammt noch mal kämpfen müssen. Sollen sie sich ’ne Rüstung anziehen, dann bekommen sie das gleiche.«
    »Klar, Baby, ich werd’s gleich dem nächsten Achtjährigen sagen.«
    Coles Tonfall war immer noch freundlich, immer noch geduldig, aber er musste einen Nerv getroffen haben, denn Baird hielt endgültig die Klappe, was Bernie zur zukünftigen Verwendung zu den Akten legte.
    Jetzt war sie dran, eine Blase aufzustechen. »Bist du angepisst, weil ich meine Streifen behalten habe, Baird?«
    »Also, Friedhofsgemüse, das schon vor Jahr und Tag nur auf seinem Arsch rumgesessen ist, wäre jedenfalls nicht meine erste Wahl gewesen.«
    Es rutschte ihr einfach so raus. »Aha, offensichtlich bist du nicht mit deiner Mutter zurechtgekommen … wie steht’s mit deinem Vater? Hast du je rausbekommen, wer er war? Hat sie es?«
    Na toll, jetzt hast du ihm gezeigt, dass du dich drauf einlässt.
    Dieses Mal biss Baird nicht an. Sie wusste, weshalb. Sie hatte eine Grenze überschritten, die der Krieg gezogen hatte und die klarstellte, dass Anspielungen auf die Familie, ganz gleich, wie freundlich sie gemeint waren – oder nicht, wie in diesem Fall –, völlig daneben waren. Jeder hatte Familie verloren. Ein neues gesellschaftliches Tabu, das sich rasch durchgesetzt hatte.
    Allerdings konnte man leicht annehmen, dass Baird keine Gefühle hatte.
    Bernie hatte nicht vor, sich zu entschuldigen – jedenfalls noch nicht. Und sie war auch nicht sein Sergeant, nur mit an Bord, bis sie wieder auf dem neuesten Stand war, daher hatte es wahrscheinlich keinen Sinn, mit dem großmäuligen kleinen Wichser zu einer Einigung zu kommen. Er war Marcus’ Problem.
    Das Funkgerät knisterte. »Zentrale an Delta, wir haben Updates über Locust-Aktivitäten. Macht euch bereit für die Übertragung der Koordinaten.« Es war die Stimme einer Frau. Bernie bemühte sich, sie einzuordnen. »Immer noch zwei Kilometer südwestlich eurer geplanten Position.«
    Hoffmans Stimme platzte in den Kanal. »Wie viel Zeit lässt uns das zum Verladen, Lieutenant?«
    »Packen Sie ein, was Sie in sechsundzwanzig Stunden zusammenbekommen, Sir. Das Team vor Ort gibt die Prioritäten vor.«
    »Verstanden.«
    Das Rascheln von Papier war zu hören. Cole faltete die Karte neu. Bernie versuchte, sich an die Stimme aus dem Funkgerät zu erinnern, musste aber die Waffen strecken.
    »Cole, wer war das?«, fragte sie.
    »Lieutenant Anya Stroud.«
    »Ah … na klar.« Jetzt erinnerte sie sich wieder. Kleines blondes Ding, in jeder Hinsicht die halbe Portion ihrer Mutter. »Major Strouds Tochter.«
    »Steht die auf Dom?«, wollte Baird wissen. »Ich meine, du hast ja wohl alle schon gekannt, als sie noch Windeln anhatten. Sie scheint immer extralieb zu ihm zu sein.«
    Baird wusste bis jetzt noch nicht über Marcus Bescheid. Auch gut. »Jeder steht auf Dom. Die Santiago-Brüder waren immer gute Jungs.«
    »Also gibst du uns jetzt ’ne Geschichtsstunde? Wie wurde unser Knasti-Sergeant denn zum Helden?«
    Selbst wenn sie gewollt hätte, wäre Bernie nicht eingefallen, wo sie anfangen sollte. Und Geschichte war niemals so eindeutig, wie es schien, selbst wenn man persönlich dabei gewesen war und meinte, sich exakt an alles erinnern zu können.
    »Nein«, sagte sie. »Tu ich nicht.«

 
KAPITEL 5
     
    Die meiste Zeit über sehe ich Marcus überhaupt nicht. Ich weiß einfach nicht, was für ein Mensch er ist, und das ist allein meine Schuld. Ich habe ihn angelogen, wegen dem, was mit Elain passiert ist, und je länger die Lüge andauert, desto schwerer fällt es, wieder ins Reine zu kommen. Kinder spüren es, wenn man sie anlügt. Dann schwindet ihr Vertrauen und stirbt ab.
     
    (ADAM FENIX ÜBER SEINE ÄNGSTE BEZÜGLICH SEINES SOHNES IN EINEM VERTRAULICHEM GESPRÄCH MIT EINEM FREUND)
     
    HAUS DER FAMILIE SANTIAGO, JACINTO; ACHTZEHN JAHRE ZUVOR, VIER JAHRE VOR TAG A
    Dom saß mit gesenktem Kopf auf der Stuhlkante, stützte die Ellbogen auf die Knie und wartete auf die Explosion.
    Sie blieb aus. Vielleicht

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