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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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mit Blick über Doms Kopf auf die offene Rampe. »Ihr habt doch nicht etwa das vor, wovon ich denke, dass ihr’s vorhabt?«
    »Ooh, ich weiß nicht«, erwiderte der Lademeister und hakte seine Sicherheitsleine ein. Er war ganz klar ein Anmache-Verteiler, wie der Captain es nannte, ein Klugscheißer. »Vielleicht ersäufen wir euch dieses Mal noch nicht. Habt ihr eure Schwimmwesten an? Gut. Mal schauen, was der Vogel von Wasser hält.«
    Die Gears drängten in den Marlin und zwängten sich zwischen Kisten und andere schwere Gegenstände, die als Ersatz für Munition und Bots herhielten. Die sechs Pesang-Soldaten, die hineinhüpften, sahen aus, also würden sie sowieso den ganzen Tag grinsen, auch wenn sich alles langsam komplett in Rattenscheiße auflöste. Dom setzte sich hinter Hoffman und dachte daran, was für eine tolle Geschichte für seine Kinder das Ganze abgeben würde, wenn sie einmal alt genug wären, solche Dinge zu verstehen.
    Das wird auch ’ne Mörderstory für Carlos und Marcus …
    Die Mission vor seiner Familie geheim zu halten, war mit das Schwerste für Dom. Nicht einmal Maria wusste mehr, als dass er für etwas trainierte, was ihn aufs Meer führen würde. Das wurmte ihn, denn ein Großteil des Reizes, ein Gear zu sein, bestand darin, Carlos und Marcus an allem teilhaben zu lassen, aber das ging nun nicht, und auch wenn er durchaus verstand, weshalb, war es ihm doch unangenehm.
    »Okay, nicht vergessen, falls wir runtergehen, läuft die Kabine voll, bevor wir rauskönnen«, sagte Benjafield. Dom fand es immer noch verwirrend, vor dem Fahrer zu sitzen, ein weiterer Grund, aus dem er wohl nie zum Matrosen taugen würde. »Absturz-Prozedere. Verstanden?«
    »Scheiße, Mann, muss das sein?«, sagte Morgan.
    »Na klar«, knurrte Hoffman. »Ihr seid gottverdammte Commandos. Ihr nehmt’s, wie’s kommt und könnt später eure Freundinnen zu Tode damit langweilen, was für Bullenklöten ihr gezeigt habt.«
    Falls der alte Bastard Angst hatte, zeigte er es niemals. Dom mochte ihn eigentlich. Hoffman hätte nicht halb so beruhigend gewirkt, wenn er locker flockige oder väterliche oder gar aufmunternde Sprüche gebracht hätte. Seine schlechte Laune und die Tatsache, dass es ihm scheißegal war, wen er beleidigte, waren sein dickes Fell, das ihn vor einer natürlichen, ehrlichen Angst, wie sie jeder andere auch verspürte, abschirmte. Dennoch war Dom sich sicher, dass seine Furcht eher von seinem Rang herrührte als vom drohenden Tod. »Späteinsteiger« wie er mussten sich permanent vor ihren Offizierskollegen beweisen und nicht vor ihren Männern.
    »Frau«, sagte Dom. »Nicht Freundin.«
    »Und das nächste Kind ist schon unterwegs, ja?«
    »Ja, Sir.«
    »Dann wollen wir Aspho mal unter Dach und Fach bringen, damit du rechtzeitig da sein kannst. Und dann suchst du dir besser ein anderes Hobby, sonst hast du ’ne ganze Thrashball-Mannschaft zu ernähren, bevor du die ersten Falten hast.«
    Die Rampe schloss sich und der Raven stieg mit einer Drehung zur See senkrecht in die Höhe. Abgesehen von der Riesenpfütze unter ihnen, hatten sie so etwas schon zigmal durchgezogen. Die Aussicht aus der Frachtkabine war auf ein paar Bullaugen begrenzt, hinter denen nur Fetzen bedrohlicher, kabbeliger See zu sehen waren.
    Der Raven wurde langsamer und ging in einen Schwebflug über, der eine dichte Gischt aufwirbelte, sodass Dom kaum mehr sah als einen grauen Sturm aus Meerwasser. Erst als sich der Lademeister an den Halteschienen unter der Kabinendecke zu der Rampe hangelte, die sich langsam hinuntersenkte, wurde der schiere Irrsinn des Manövers klar. Das Heck des Ravens war auf gleicher Höhe mit der Wasseroberfläche.
    Nein – es hing im Wasser.
    Doms gesunder Menschenverstand flüsterte ihm zu: Ganz schlechte Idee. Die See strömte auf das Frachtdeck und der Lärm erinnerte Dom daran, dass er sich Gehörschutzstöpsel zulegen musste, wenn er nicht in ein paar Jahren taub sein wollte. Aber der markerschütternde Krach der Rotoren konnte Dom nicht von dem Gedanken ablenken, dass der Raven im gottverdammten Ozean hing.
    »Heilige Scheiße«, murmelte Hoffman.
    »Bin froh, dass ich nicht der Einzige bin, Sir …«
    Der Lademeister gab Benjafield ein Zeichen, den Motor anzulassen. Dom war sich nicht sicher, ob der Raven seine Schnauze angehoben hatte, damit der Marlin hinausrutschte, oder ob genügend Wasser in die Kabine gelaufen war, um dem Marlin Auftrieb zu geben, aber der Lademeister und sein Kollege packten

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