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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Meer war überraschend tiefblau – so wie man es normalerweise nur in Filmen sieht. Nur das Wasser um das Boot herum war dunkel wie Teer und wenig verlockend. Drohend klatschte es gegen den Rumpf, als würde sich tie f unten etwas Schreckliches verbergen.
    » Wo sind deine Verbannten?«, wollte ich wissen. Meine Stimme krächzte und meine Kehle war trocken wie Sandpapier.
    » Die ziehen Streichhölzchen.« Er sah zu mir auf, ein kleiner amüsierter Blick huschte über seine Augen, doch dann wandte er sich ebenso rasch wieder seinem Papierkram zu. » Nicht viele von ihnen mögen das Wasser. Ertrinken ist unangenehm. Unsterblich zu sein und am Meeresboden festzusitzen sogar noch mehr.«
    » Wie lange habe ich geschlafen? Warum bin ich hier?«
    Er nahm den Krug, der neben ihm stand, und schenkte etwas, das aussah wie Wasser, in ein leeres Glas, das er dann au f mich zu schob.
    » Du bist seit vier Tagen bei mir.«
    » Wie kommt es, dass ich nicht völlig ausgehungert bin?«, fragte ich und tastete unbewusst an mir herunter. Ich war au f jeden Fall dünner, dachte aber, dass das eher allgemein an den letzten paar Monaten lag.
    Er zuckte mit der Schulter. » Wenn du bewusstlos bist, konserviert dein Körper seine Kraft und seine Ressourcen. Trink jetzt«, befahl er.
    Ich machte einen Schritt au f das Wasserglas zu, stoppte dann aber. » Nein. Ich habe zugelassen, dass du mich hierher bringst, aber glaub nicht, dass du mich ohne meine Erlaubnis beeinflussen kannst.«
    Er zuckte mit den Schultern. » Wenn du durstig wirst, weißt du ja, wo es steht.« Er studierte wieder die Karte und klopfte mit dem Stift au f den Tisch. » Ich muss wissen, was sie vorhaben, Violet. Ich bin mir sicher, dass Griffin eine Art Angrif f starten will, sobald wir beim Vulkan ankommen. Was werden sie tun, um mich aufzuhalten?« Er legte so viel Nachdruck in diese Frage, wie er konnte.
    Ich lachte kurz. » Nun, dafür hast du dir echt die falsche Person geschnappt! Ich war noch nicht mal zum Kriegsrat zugelassen. Ich habe keine Ahnung, ich weiß nur, dass Griffin nicht derjenige ist, der im Moment das Sagen hat. Aber wenn Lincoln die Entscheidungen trifft, dann muss ich dir recht geben.«
    Mit ein wenig Glück erwartet er dich mit einer riesengroßen Willkommensparty!
    Phoenix musterte mich eine Weile. » Du weißt es wirklich nicht.«
    Das war keine Frage, er hatte versucht, meine Gedanken zu lesen, und festgestellt, dass ich nichts verbarg.
    » Lass mich raten. Das war Lincolns Werk, oder?«, sagte er. Frustration lag in seinem knurrenden Tonfall.
    Ich blinzelte. » Was meinst du?«
    Er war f den Stift hin und lehnte sich zurück. » Dich außen vor zu lassen war klug. Das muss man ihm lassen.«
    » Warum bin ich hier, Phoenix?«, wiederholte ich, weil ich nicht daran erinnert zu werden brauchte, dass Lincoln – schon wieder – Geheimnisse vor mir hatte.
    » Ich brauche deine Dienste.«
    » Weißt du was, du kannst mich mal!«, sagte ich, weil ich es mir gerade ernsthaft anders überlegt hatte.
    Er lächelte nur. » Das könnte ich zwar. Aber, nein, wohl eher nicht.«
    Hatte ich einen großen Fehler gemacht, als ich mit ihm gegangen war? Vielleicht hatte ich das, als ich dachte, ich könnte ihn aufhalten. Außerdem war es verdammt eng au f diesem kleinen Boot. Ich suchte nach einem Ausweg.
    » Ich gehe jetzt«, sagte ich und durchsuchte meine Taschen nach meinem Handy, bis mir wieder einfiel, dass er es mir weggenommen hatte. Ich rannte zur Reling und beugte mich über sie.
    » Noch mehr dramatische Drohungen?«
    Ich funkelte ihn an und begann, über die Stahlseile zu klettern. » Ich bin eine gute Schwimmerin.«
    Santorin sah nicht so weit entfernt aus. Ich hatte eine bessere Chance zu überleben, wenn ich versuchte, zurück zur Insel zu gelangen, als wenn ich hier bei ihm blieb.
    » Das mag schon sein, aber es gibt Dinge in diesen Gewässern, die sich viel schneller bewegen als du, vor allem, wenn du blutest.«
    Die Drohung war klar und deutlich.
    Ich wirbelte herum, aber er war bereits da. Ohne auch nur zu überlegen, rammte ich ihm das Knie in den Schritt und begab mich in eine bessere Verteidigungsstellung. Ich wusste, dass er in Bezug au f das Wasser recht hatte, aber es könnte meine einzige Chance sein, wenn er und ich au f diese Weise allein waren. Jetzt waren wir beide wachsam – und stark. Er würde nicht zögern, mich zu verletzen, wenn es seinen Zwecken diente.
    Phoenix krümmte sich vor Schmerz zusammen, auch wenn er versuchte,

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