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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Adrenalin in die Adern. Doch als ich im fünften Stock angelangt war, hatte ich den Dreh raus. Als ich unten au f dem Gehweg landete, hätte ich fast einen armen Kerl, der seine abendliche Joggingrunde drehte, ausgeknockt. Er wich aus und sah mich an, als wäre ich irgendeine Spinnerin, aber dann lie f er weiter.
    Ich klopfte mich ab, was aber nicht viel brachte – die Außenwand des Gebäudes sollte wirklich mal gereinigt werden, Spinnweben sind schwer von der Kleidung zu entfernen. Wenigstens war ich grau angezogen.
    Als ich wieder einigermaßen vorzeigbar aussah, tastete ich nach meinem Dolch und ging in Richtung Park. Trotz meinen Patzern im Kunstunterricht war ich immer besser darin geworden, meine Schutzmechanismen aufrechtzuerhalten. Wenn ich es nicht wollte, konnten mich Verbannte nicht mehr so leicht wahrnehmen wie früher.
    Ich brauchte nicht lange, um mit meinen engelhaften Sinnen in Verbindung zu treten. Ein Verbannter war in der Nähe und gab sich keine Mühe, sich zu verbergen. Aufgrund der Energie, die er freisetzte und die jetzt durch meinen Körper pulsierte, hatte ich den Verdacht, dass er au f der Jagd war.
    Ich hielt meine Schutzbarrieren oben, während ich mich ihm näherte, weil ich meinen Gegner abschätzen wollte, bevor ich zuließ, dass er mich wahrnehmen konnte. Ich schlängelte mich zwischen den Bäumen hindurch, anstatt den Weg zu nehmen, und benutzte die Schatten als Deckung. Die Vorahnung einer Auseinandersetzung weckte die Kriegerin in mir, und ich ertappte mich dabei, dass ich mich au f die Konfrontation freute.
    Es dauerte nicht lange, ihn zu finden, und als ich ihn entdeckte, war ich überrascht. Ich hatte angenommen, dass es jemand aus Phoenix’ Truppe war, aber jetzt war ich mir da nicht mehr so sicher. Phoenix hielt seine Gefolgschaft an der kurzen Leine. Wenn er diesen Verbannten zu mir geschickt hätte, würde dieser nicht eine schreckensstarre Frau hinten in den Park schleppen.
    Ich blieb hinter einem Baum stehen und überprüfte noch einmal meinen Arm, streckte ihn aus, um mich zu vergewissern, dass er keine Probleme machen würde, wenn ich ihn brauchte. Er schmerzte, weil er durch die neuerliche Kraftanstrengung wieder schlimmer geworden war, aber er funktionierte. Ich schloss die Augen und setzte ein klein wenig Kraft ein, um zu sehen, was alle anderen sahen. Manchmal war es umgekehrt. Manchmal war der Verbannte so stark, dass ich sah, was er der menschlichen Vorstellung vorgaukelte, und dann musste ich meine Kraft einsetzen, um dieses Bild zu brechen, um die Wahrheit zu erkennen, aber wenn es sich um einen schwächeren Verbannten handelte, so wie diesen, dann funktionierte es umgekehrt. Ein leichter Nebel meiner Kraft stieg in den nächtlichen Himmel auf, das violette Schimmern wurde rasch von der Dunkelheit absorbiert und ermöglichte mir, die Blendung zu sehen, die er benutzte.
    Was jeden normalen Menschen betraf, so war der Verbannte lediglich ein gut gekleideter Typ, der mit einer Frau durch den Park schlenderte, als würden sie einen mitternächtlichen Spaziergang machen. Ich schloss die Augen und öffnete sie wieder, um die Realität zu sehen. Er hatte sie an den Haaren gepackt und zerrte sie hinter sich her, wobei sie sich am Boden festkrallte und um Hilfe schrie.
    In wenigen Minuten wird sie tot sein.
    Besorgt tastete ich nach meinem Dolch. Die einzige Möglichkeit, den Verbannten wegzulocken, bestand darin, ihm etwas Besseres zum Spielen zu geben. Ich hatte nicht direkt geplant, heute Nacht noch loszuziehen. Aber was soll’s.
    Ich trat aus dem Schutz der Bäume heraus und spürte ihn sofort. Ich erstarrte und biss mir au f die Lippe, als ich meinen Fehler erkannte. Ich hatte mich von dem Verbannten ablenken lassen und nicht wahrgenommen, dass er sich genähert hatte. Jetzt überkam mich seine Nähe, ließ mich erstarren und gab mir gleichzeitig das Gefühl, ich wäre ein Wackelpudding.
    Ich glaube, der ursprüngliche Plan wird trotzdem funktionieren.
    » Du solltest nicht hier sein«, sagte Lincoln. Seine Stimme war leise und rau. Ich konnte nicht verhindern, dass sie in meinem ganzen Körper vibrierte und mich unglaublich reizte.
    Ich drehte mich nicht um. Ich musste den Verbannten im Auge behalten, der mich noch immer nicht wahrgenommen hatte. Und es war leichter, ihn nicht anzusehen.
    » Das sagt genau der Richtige«, erwiderte ich leise. » Schläfst du überhaupt noch?«
    Der Verbannte stieß die Frau an einen Baum und sie fiel zu Boden.
    » Ich halte mich

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