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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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diesem Punkt aufstehen, um zu arbeiten oder um schlafen zu gehen. Er rutschte au f seinem Stuhl herum.
    » Ich … Vi … Also, ich gehe morgen Abend aus. Oh, du weißt schon, nach der Arbeit einen trinken gehen.«
    Ich lächelte, wobei ich ein wenig Erleichterung aus- und den Machtwechsel einatmete. » Caroline?«, fragte ich lauernd. Ich hoffte, es wäre Caroline. Seit ich denken konnte, war sie Dads persönliche Assistentin und hatte eine Schwäche für ihn. Ich hatte nie geglaubt, dass Dad das bemerkt hatte, aber vielleicht lag ich da falsch.
    » Hältst du das für eine schlechte Idee?«, fragte er, wobei er au f einmal wesentlich jünger klang als er war.
    Ich glaubte ehrlich nicht, dass Dad in den letzten siebzehn Jahren ein Date hatte. Und ich war momentan nicht gerade die beste Wahl, wenn es darum ging, Beziehungsratschläge zu geben, aber ich hielt den Kommentar zurück, der mir schon au f der Zunge lag, nämlich, dass alle Beziehungen mit gebrochenen Herzen oder Mord und Totschlag enden, und begnügte mich damit zu sagen: » Das ist eine tolle Idee, Dad.« Und dann kam mir eine Idee, wie ich mir selbst bei einem anderen Problem aus der Patsche helfen konnte. » Und ich übernachte morgen bei Steph, dann habt ihr die Wohnung ganz für euch allein.«
    Dad fuhr hoch wie eine Rakete. » Violet«, hustete er. » Wir gehen nur nach der Arbeit etwas trinken.« Er nahm seine Tasse von der Spüle und trank sie leer, dann beugte er sich vor und drückte mir seinen üblichen Kuss au f die Stirn. » Ich gehe jetzt schlafen.«
    » Süße Träume«, neckte ich ihn, während er schnell aus dem Zimmer ging, und unterdrückte ein Lachen.
    Das war ja gut gelaufen.
    Ich hatte nicht nur einfließen lassen, dass ich morgen Abend nicht nach Hause kommen würde, sondern er hatte sich auch in sein Zimmer zurückgezogen, und ich wusste, dass er nach diesem Gespräch heute Abend auch nicht mehr auftauchen würde.
    Ich nahm meinen Kaffee und ging in mein Atelier. Ich überlegte, noch zu malen, aber als ich hineinging, fiel mir wieder ein, dass ich all meine Kunstsachen an die Wand gerückt hatte – den überwiegenden Teil des Platzes nahmen jetzt Trainingsmatten ein. Ich konnte an nichts herankommen, ohne alles umzuräumen. Zu trainieren wäre Unsinn gewesen. Ich würde sowieso bald wieder zu einem Workout kommen, deshalb setzte ich mich stattdessen au f die Fensterbank, über der der Engel, der mich gemacht hatte, immer schwebte.
    Ich blickte hinaus, sah hinunter au f die Straßen der Stadt. Die Autos flitzten vorbei, au f der einen Seite blitzten die Scheinwerfer auf, au f der anderen die roten Bremslichter. Ich schaute zu dem Park am Ende der Straße hinüber und schob meine Sinne nach außen.
    Der Park – das war es.

Kapitel Sechs
    » Meine Liebe liegt in ihrem eigenen Blut.«
    Thomas Campbell
    Ich zog Leggings und einen grauen Rollkragenpulli an und setzte eine Mütze auf. Ich war mir ziemlich sicher, dass Dad schlief, aber wenn ich durch die vordere Tür des Gebäudes hinausgehen würde, könnte der Portier am nächsten Morgen etwas zu ihm sagen, deshalb ging ich stattdessen au f den Balkon vor dem Wohnzimmer.
    Der zwölfte Stock ist ziemlich weit oben. Zum Glück gab es au f dieser Seite des Gebäudes au f jedem Stock einen Balkon an der gleichen Stelle. Leise ließ ich die Tür aufgleiten, gerade weit genug, damit ich mich hinausschlängeln konnte. An einer Stelle quietschte sie, aber ich hatte sie oft genug zugemacht, um zu wissen, wann ich sie ein wenig anheben musste, um das verräterische Geräusch zu vermeiden. Hinunter zu kommen war knifflig, wieder herau f … war eine Herausforderung.
    Ich schwang mich au f das Geländer und ließ die Beine nach unten baumeln.
    Komm schon, Vi, du kannst das.
    Wenn sich Zoe von einem Baum hier heraufkatapultieren lassen und Spence an Wänden hinaufklettern konnte, dann konnte ich ja wohl hinunterspringen. Ich streckte meinen kaputten Arm aus und ballte meine Hand ein paarmal zur Faust, wobei ich beschloss, dass er mich halten würde. Ich ließ mich hinuntergleiten, sodass meine Füße au f einem schmalen Absatz balancierten, dann drehte ich mich zur Wand und ließ mich fallen.
    Mit einem Klatschen fing ich mich am Geländer des Balkons darunter auf, dann scharrte ich mit den Füßen, bis ich Halt fand. Mir klopfte das Herz bis zum Hals, aber ich hatte es geschafft.
    Nur noch zehn!
    Jedes Mal, wenn ich losließ und mich ein weiteres Stockwerk hinunterfallen ließ, schoss mir das

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