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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Verlassen des Krankenhauses war ich hinausgegangen, ohne dass mich jemand stützen musste.
    Okay, ich konnte mich nicht mehr genau daran erinnern, wie wir zurück ins Lagerhaus gekommen waren, aber das lag daran, dass ab diesem Moment nur eine Sache meine volle Aufmerksamkeit hatte: Ich hatte die Wahl.
    Seit ich mein Grigori-Ich entdeckt hatte, schien alles immer au f so etwas hinauszulaufen. Doch normalerweise bestand meine Wahl darin zuzulassen, dass entweder jemand anderes oder ich selbst verletzt wurde. So wie meine Zusage zu machen, um Lincoln zu retten, oder Phoenix gegenüberzutreten, obwohl ich von der Macht wusste, die er über mich hatte. So einfach war es dieses Mal nicht.
    Es war schlimmer.
    Dieses Mal könnte sonst etwas zur Wahl stehen – die Antwort wäre immer dieselbe. Ich würde nicht daneben stehen und Steph sterben lassen. Der Preis war riesig und ich konnte die Anspannung im Raum fühlen. Griffin ging nervös au f und ab, während Spence angespannt herumlungerte.
    Lincoln tat nichts dergleichen. Er ging in die Küche und machte Sandwichs. » Du musst etwas essen«, sagte er und stellte sie vor mich hin.
    Ich aß etwas, aber nur, weil ich wusste, dass er recht hatte. Ich brauchte meine Kraft.
    Samuel hatte angerufen. Ihm und Kaitlin ging es gut. Sie bestätigten, was wir bereits wussten – dass die Verbannten Steph mitgenommen hatten. Sie hatten beide versucht, sie aufzuhalten, aber sie wurden überwältigt. Das Einzige, was keinen Sinn ergab, war, dass nicht alle umgebracht wurden. Es lag nicht in der Natur eines Verbannten, Überlebende zurückzulassen. Vor allem nicht, wenn es um Grigori ging.
    Griffin hatte arrangiert, dass Beth und Archer die erste Schicht im Krankenhaus übernehmen und abwarten sollten, bis Onyx und Dapper wieder zu vollem Bewusstsein kamen. Dapper musste weggebracht werden, bevor jemand zu misstrauisch werden würde. Griffin organisierte gerade über seine Grigori-Verbindungen einen fingierten Krankentransport.
    » Ich sollte dich nach Hause bringen«, sagte Lincoln neben mir. Er schien so ruhig zu sein, auch wenn ich wusste, dass er es nicht war.
    » Ich muss es tun«, sagte ich und wagte nicht, ihn dabei anzusehen, als ich genau das aussprach, was er nicht hören wollte.
    Er seufzte. » Darüber können wir morgen früh sprechen.«
    Ich sprang auf. » Was erwartest du von mir? Dass ich einfach nach Hause gehe? Mich im Bett zusammenrolle und mal so richtig ausschlafe? Steph ist irgendwo da draußen! Mit ihm!«
    Lincoln saß einfach nur da und ließ zu, dass ich ihn anschrie. Griffin und Spence hatten sich am Esstisch niedergelassen. Sie blätterten durch einen Stapel Papiere, Stephs Recherchen. Ich wäre am liebsten zu ihnen gestürmt und hätte sie ihnen vor der Nase weggerissen. Wir mussten etwas unternehmen.
    » Sie sind zu viele, als dass wir versuchen könnten, es heute Nacht mit ihnen aufzunehmen. Sie werden damit rechnen und au f uns warten«, sagte Lincoln, der meine Gedanken durchschaute.
    Ich ließ mich wieder neben ihn aufs Sofa fallen und hasste es, dass er recht hatte.
    » Ich kann nicht nach Hause gehen«, sagte ich. » Dad denkt, dass ich heute bei Steph übernachte.«
    Lincoln war einen Augenblick lang still, als hätte ihn diese Neuigkeit mehr aus dem Konzept gebracht als alles, was heute Abend passiert war. Ich spürte den Geschmack von Honig, als sich seine Macht regte.
    Griffin stand auf. » Violet, wo sollte Steph heute Abend sein?«
    » Bei sich zu Hause, zusammen mit mir.« Wir hatten vorgehabt, nach dem Austausch gegen Mitternacht zu ihr nach Hause zu gehen. Ich schaute au f meine Uhr, weil mir klar wurde, worau f Griffin hinauswollte.
    Wie au f Bestellung klingelte mein Handy. Alle zuckten zusammen. Wir warteten schon den ganzen Abend au f einen Anruf. Doch als ich sah, wer es war, seufzte ich.
    » Oh, nein.«
    » Wer ist es?«, fragte Lincoln, der noch immer ganz ruhig war.
    » Dad.«
    Griffin sprach schnell. » Du musst das vertuschen, Violet. Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Menschen darin zu verwickeln.«
    Er meinte es nicht so, wie es sich anhörte, aber ich fühlte mich dadurch noch schrecklicher.
    Lincoln legte mir die Hand aufs Knie. » Eine Party außerhalb der Stadt. Schwierigkeiten mit dem Auto. Schlechter Handy-Empfang, aber ihr übernachtet bei einer Freundin, einem Mädchen«, fügte er vielsagend hinzu. » Jemand, den ich dir beim Klettern vorgestellt habe.«
    Das Handy klingelte immer noch. Er hielt meinen Blick. Die

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