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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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paar Schritte hineingegangen, als ich wie erstarrt stehen blieb.
    Lincoln kam hinter mir hinein und schnappte nach Luft. Ich wandte ihm meinen Blick zu und wusste, dass es genau der gleiche war, den dieser Lastwagenfahrer mir vor zehn Jahren zugeworfen hatte.
    Es war meine Schuld.
    Lincoln zögerte nicht. Er war f einen Blick au f die Szene und dann au f mich, und genau wie mein Vater mir damals befohlen hatte, im Wagen zu bleiben, wies er mich an zu bleiben, wo ich war. Und das tat ich auch eine Weile.
    Tot. Tot. Sie sind alle tot. Es ist meine Schuld. Phoenix wusste es, er kannte mich. Meine Schuld.
    Ich beobachtete, wie Lincoln Dapper zu Hilfe eilte, wie er sich durch all das Blut und die schrecklichen Verletzungen tastete und nach Lebenszeichen suchte. Ich erkannte Dapper nur an seinem diamantenbesetzten Gürtel – er war um seinen Hals geschlungen und schnitt tie f in sein Fleisch.
    Lincoln entfernte ihn schnell, aber vorsichtig.
    Und dann sah ich etwas, was alles veränderte, etwas, was dieser Lastwagenfahrer nie zu sehen bekommen hatte.
    Dappers Finger … er bewegte sich.
    » Er lebt«, keuchte ich. Und mehr brauchte es nicht.
    Vielleicht, nur vielleicht. Oh, bitte, bitte, bitte.
    Ich setzte mich in Bewegung, stürzte an Dapper und Lincoln vorbei, weil ich wusste, dass ich hier nichts tun konnte, um zu helfen. Ich rannte durch den Wohnbereich in den Flur, wo ich stehen blieb und dabei fast über mich selbst stolperte.
    Onyx.
    Ich kauerte mich neben ihn. Genau wir Lincoln versuchte ich, das Blut zu ignorieren, die massive Schwellung in seinem Gesicht. Sein Hemd war völlig zerrissen, und er war so schlimm geschlagen worden, dass seine Rippen gebrochen waren und eine davon aus seiner Brust ragte.
    Ich schluckte das Bedürfnis, mich zu übergeben, hinunter und versuchte, durch den Mund zu atmen. Jetzt, wo ich klarer war, überkamen mich die Sinneswahrnehmungen. Forderten, dass ich Bescheid wusste.
    Apfelgeschmack durchströmte meinen Mund, vermittelte mir die Illusion, dass er durch meine Luftwege flutete und ich nicht mehr schlucken konnte. Trotzdem war es besser, durch den Mund zu atmen – der Duft von Blumen war so überwältigend und hatte die Luft so dick gemacht, dass es unmöglich war, durch die Nase zu atmen.
    Ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Onyx lebte, so viel wusste ich. Das Atmen fiel ihm unvorstellbar schwer, er nahm nur kurze, flache Atemzüge.
    Nicht annähernd genug, war alles, was ich denken konnte. Das ist nicht annähernd genug Luft.
    Dann sah ich mir noch einmal seine Rippen an, die vermutlich seine Lungen durchbohrt hatten.
    Ich legte ihm leicht die Hand au f die Brust. Ich wusste nicht, was besser wäre – die Augen zu schließen oder offen zu halten. Es war praktisch unmöglich, sich bei den blendenden Blitzen von Morgen und Abend zu konzentrieren, die so stark waren, dass sie zwischen gleißendem Sonnenlicht und stockfinsteren, mondlosen Nächten hin und her wechselten.
    » Onyx«, stieß ich erstickt hervor.
    Seine verschwollenen Augen öffneten sich zu blutunterlaufenen Schlitzen. Sein Arm bewegte sich ein wenig und ich ergrif f seine Hand.
    » E-er …«
    » Es ist okay, alles wird gut«, log ich. Denn als ich ihn angeschaut hatte, als ich gesehen hatte, was sie ihm und Dapper angetan hatten, glaubte ich keineswegs, dass sie wieder in Ordnung kommen würden.
    Mein Blick schweifte ab, wanderte durch den Flur.
    Nur noch das Bad und das Schlafzimmer. Ich muss nachschauen.
    Doch ich konnte ihn nicht einfach allein lassen.
    Er drückte meine Hand ein wenig fester. Ich sah ihn an, und dann kam mir etwas in den Sinn: Vielleicht wollte er das? Er hatte gewollt, dass ihn jemand umbringt. Es beendet. Er hatte sogar mich darum gebeten, als wir ihn betrunken au f der Straße gefunden hatten. Er wollte nie nur ein Mensch sein. Vielleicht lie f das alles ganz gut für ihn.
    Er versuchte wieder zu sprechen.
    Ich beugte mich vor und versuchte, nirgends hinzufassen, wo es wehtun könnte. Was praktisch unmöglich war.
    » H-hil f mir.«
    Ich betrachtete seine zugeschwollenen Augen, er versuchte krampfhaft, sie richtig zu öffnen, um mir die Wahrheit hinter seinen Worten zu zeigen. Onyx wollte leben.
    Meine Hand, die noch immer seine umklammerte, regte sich. Ich legte meine andere Hand sanft au f sein Gesicht. Dann ließ ich meine Kraft los, ließ sie von mir zu ihm fließen, weil ich ihn heilen, weil ich ihm diese Chance au f Leben geben wollte. Doch ich stieß au f eine Mauer und wäre fast

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