Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
Vom Netzwerk:
stinksauer.
    » Was meinst du damit, Spence?«, fragte Griffin.
    » Wenn ich das richtig verstehe, wollen wir alle Steph zurückhaben, können aber nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, uns au f diesen Deal einzulassen. Wenn ihr Phoenix diese Schrift übergebt, bringt er die Mutter der Finsternis über uns. Wegen eines einzigen Lebens setzt ihr eine unbekannte Anzahl Unschuldiger aufs Spiel.«
    » Was schlägst du vor, Spence?«, erwiderte Griffin.
    » Du willst sie sterben lassen«, sagte ich und wollte Spence von ganzem Herzen dafür hassen. Und das tat ich auch. Ich hasste ihn dafür, dass er die Person war, die es ausgesprochen hatte. Dafür, dass er den Preis meiner Entscheidung so deutlich hervorgehoben hatte.
    » Steph ist auch meine Freundin. Ich will sie da genauso rausholen wie ihr. Aber ich glaube, wir sollten versuchen, sie zu befreien, ohne die Schrift zu verlieren.«
    » Der Deal ist die einzige Option, wenn wir sie lebend wiederhaben wollen. Wir werden versuchen, einen Plan zu machen. Keiner von uns will, dass wir diese Schrift aus der Hand geben, aber wenn Violet morgen nicht mit der echten Schrift in diesem Café aufkreuzt …« Mehr brauchte Griffin gar nicht zu sagen.
    Spence nickte. » Du bist der Boss«, sagte er, wobei er zuerst Griffin, dann mich ansah. Eine zweideutige Feststellung. Ich wusste, dass er mir damit zu verstehen geben wollte, dass ich hier das Sagen hatte, dass ich au f die eine oder andere Weise trotzdem die Entscheidungen steuerte, auch wenn ich au f meine rechtmäßige Rolle als Anführerin verzichtet hatte.
    Aber das stimmte nicht. Ich hatte Griffin noch nie zu etwas gezwungen. Das bedeutete nicht, dass ich es nicht trotzdem tun würde, dass ich nicht einfach die Schrift nehmen und einen Weg finden würde, Steph zurückzuholen, aber ich hatte Griffin nicht dazu gebracht, mir zuzustimmen. Ich wusste, dass er es aus seinen eigenen Gründen getan hatte – Gründen, durch die sich die Grigori von den Verbannten unterschieden.
    Kollateralschäden waren in Griffins Augen nicht akzeptabel, nach allem, was mit Magda passiert war, der Art und Weise, wie sie uns alle für ihre eigenen, egoistischen Begierden verraten hatte. Er würde in dieser Sache nicht nachgeben, auch wenn er Spence’ Standpunkt verstand. Himmel, selbst ich verstand ihn. Aber das würde nichts ändern.
    Spence merkte, dass das Thema damit abgeschlossen war, und ging duschen. Er hatte sich in Lincolns Gästezimmer eingerichtet, und die beiden schienen gut miteinander auszukommen. Lincoln freute sich zwar immer, wenn sein Zuhause als eine Art Operationsbasis genutzt wurde, aber er hing auch an seiner Privatsphäre, deshalb war ich überrascht, dass er bereit war, einen Mitbewohner bei sich aufzunehmen.
    Griffin befand sich ebenfalls im Aufbruch und ging zur Tür. » Ich gehe wieder ins Krankenhaus und dann schaue ich mal nach Kaitlin. Wir sehen uns morgen.«
    Er benahm sich ganz geschäftsmäßig. Nachdem er gesehen hatte, dass es hier heute Abend nichts mehr für ihn zu tun gab, sah er keinen Grund, noch länger zu bleiben. Doch ich war mir sicher, dass er nicht vorhatte, schlafen zu gehen.
    Als Lincoln und ich allein waren, stand ich auf. » Ich sollte gehen«, sagte ich.
    » Und wo gedenkst du hinzugehen?«, fragte Lincoln, der ebenfalls aufstand. Wir wussten beide, dass ich nicht nach Hause gehen konnte.
    » Vielleicht wieder ins Krankenhaus.« Ich wollte nach Dapper sehen und – zu meiner eigenen Überraschung – auch nach Onyx. Außerdem würde es niemandem verdächtig vorkommen, wenn jemand im Wartebereich ein Nickerchen macht – vorausgesetzt, ich würde überhaupt ein Auge zumachen können.
    Lincoln schüttelte den Kopf.
    » Was?«, fragte ich.
    » Du musst schlafen. Vor allem, wenn …« Er wollte sagen: Wenn du morgen Phoenix gegenübertreten musst, aber das wollte er noch immer nicht akzeptieren. » Du kannst in meinem Zimmer schlafen.«
    Und dann, trotz diesem ganzen Drama, trotz meiner Angst um Steph, ertappte ich mich dabei, wie ich in Lincolns unwiderstehlich grüne Augen blickte, und all die verbotenen Gefühle brachen wieder hervor.
    Spence kam aus dem Badezimmer, er trug Boxershorts, und sonst nichts. Er blickte kurz auf, schien aber nicht zu merken, dass die Spannung im Raum noch weiter gestiegen war. Er war f eine Hand nach oben, als er den Flur zu seinem Zimmer überquerte, und rubbelte sich mit der anderen über das nasse Haar. » Gute Nacht«, sagte er, bevor er die Tür hinter sich

Weitere Kostenlose Bücher