Gebannt: Band 3 (German Edition)
nach Hause.« Er wandte sich an mich. » Danke, dass du sie zu mir gebracht hast, Vi, und ich … Du weißt schon … tut mir leid, dass ich so aggressiv war.« Betreten blickte er zu Boden.
Lincoln rührte sich in der hinteren Ecke, wo er jetzt neben Griffin stand, aber als ich zu ihm hinüberschaute, betrachtete er eingehend den Boden.
Steph fiel wieder in einen leichten Schlummer.
» Schon gut. Ich wusste, du würdest ihr helfen wollen, und ich hielt das für eine bessere Option, als sie einfach nach Hause zu bringen.«
» Ja, man weiß zurzeit nie, ob jemand da ist. Ich nehme an, sie hat dir erzählt, dass Dad eine dauerhafte Auszeit von seinem Job als Elternteil genommen hat?«
Na ja, so direkt hatte sie das nicht gesagt. Ich wusste, dass es nicht gerade rosig aussah und dass ihr Dad viel unterwegs war. Dass ihre Mum gern … unter Leute ging und ein wenig launisch war, wenn es darum ging, ihre Mutterrolle zu erfüllen. Was mich wieder an ihre zornigen Anrufe von gestern Abend erinnerte.
» Sozusagen. Tatsächlich ist das der zweite Grund, weshalb wir zu dir gekommen sind. Weißt du, Steph und ich haben es gestern Abend nicht nach Hause geschafft, wir sind außerhalb der Stadt hängen geblieben – Probleme mit dem Auto.«
Jase zog die Augenbrauen nach oben, sein Blick wurde wieder etwas misstrauischer.
» Ja, ich weiß, wie das klingt, aber es ist wahr. Jedenfalls hat eure Mum meinen Dad angerufen, weil sie sich ziemliche Sorgen gemacht hat. Ich nehme an, sie wird Steph so bald wie möglich sehen wollen.«
Jase sah seine Schwester zweifelnd an. » Wie bald?«
» Wie in: Nach-einer-kalten-Dusche-bald.«
» Na, toll«, sagte er und sah au f die Uhr. » Sie wird denken, ich hätte sie betrunken gemacht oder so etwas, und weiß Gott, was sie über ihr Gesicht sagen wird!«
Ich schaute sie mir noch einmal genau an und schnappte nach Luft. Der blaue Fleck war definitiv kleiner, und die sichtbaren Blutergüsse waren verschwunden. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte … Aber das war unmöglich, niemand konnte sie geheilt haben. Nicht einmal ich konnte jemand anderes – außer Grigori – heilen.
Ich war f Lincoln einen Blick zu. Auch er betrachtete Steph neugierig.
» Ich könnte ein wenig Make-up für sie auftragen«, sagte ich und starrte sie weiterhin an.
» Nee, schon gut. Könnte sich lohnen, Mums Gesichtsausdruck zu sehen«, sagte er mit einem warmen Lächeln. » Irgendwie wünschte ich, ich wäre gestern Abend zu Hause gewesen und hätte mitgekriegt, wie sie an die Decke geht.«
Als ich nichts erwiderte, fügte er rasch hinzu: » Ich war arbeiten, weißt du, nicht … ich bin nach Hause gegangen … Aber eben spät.«
» Ja, klar«, witzelte ich ebenfalls. Doch Jase wurde rot.
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Lincoln wieder von einem Fuß au f den anderen trat.
» Glaubst du, du könntest dich um diese kalte Dusche kümmern?«, fragte mich Jase.
» Vielleicht solltest du auch eine nehmen«, sagte Lincoln aus dem Blauen heraus.
Jase wirbelte herum und sandte einen herausfordernden Blick in seine Richtung, was keine so gute Idee war. Lincoln befand sich ohnehin schon im Beschützer-Modus. Ich stand auf.
» Warum geht ihr nicht einfach schon mal nach unten und wir kommen in zehn Minuten nach?«, sagte ich.
» Wirst du nicht jemanden brauchen, der dir helfen wird, sie nach unten zu bringen?«, fragte Jase.
Lincoln unterdrückte tatsächlich ein Lachen.
Was zum Henker ist bloß in ihn gefahren?
» Nein, schon gut. Ich glaube, was immer sie da genommen hat, lässt allmählich nach, und ich würde sagen, dass es ihr nach einer Dusche sehr viel besser geht.« Und selbst wenn nicht, konnte ich sie allein leichter die Treppe hinunterbringen.
Jase schien unschlüssig zu sein. Griffin ging au f die Tür zu. » Los, komm, Jase, sie hat recht. Lass uns nach unten gehen und Dapper suchen. Er ist ein Freund von mir, und ich bin mir sicher, dass er dir für den Rest des Abends freigibt.« Er legte gerade so viel Wahrheit in seine Worte, um Jase zu überzeugen. Lincoln war schon au f dem Weg nach draußen.
Steph schlug die Augen auf, sobald sie hörte, dass die Tür zufiel.
» Du bist wach?«, sagte ich, wobei ich sofort nach einem Weg suchte, wie ich ihr helfen konnte.
Sie klatschte mir au f die Hände. » Ich wusste, es würde einfacher werden, wenn er davon ausgeht, dass ich nicht für weitere Diskussionen zur Verfügung stehe. Wir hatten gestern Abend also Probleme mit dem Auto, was?«
»
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