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Gebannt: Band 3 (German Edition)

Gebannt: Band 3 (German Edition)

Titel: Gebannt: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Ja, ich wusste nicht, was ich sonst sagen sollte. Dad ist ausgeflippt und deine Mum hat ihn angerufen und wollte wissen, wo wir waren, falls also jemand fragt, wir waren bei einer Freundin von Lincoln in einer Gegend mit schlechtem Handy-Empfang.«
    » Alles klar«, sagte sie und versuchte aufzustehen.
    Ich hal f ihr. » Wie fühlst du dich?«
    » Von Minute zu Minute besser. Nach einer Dusche werde ich viel frischer sein.«
    Ich drehte das Wasser au f und gab ihr die Ersatzkleidung, die ich in meinem Rucksack hatte.
    Als Steph aus dem Bad kam, sah sie bedeutend besser aus und der Bluterguss au f ihrer Wange war weiter verblasst.
    » Deine blauen Flecken«, sagte ich. » Irgendwie scheinen sie schon zu verheilen.«
    » Hast du …?«, setzte Steph an, während sie sich in der Nähe des Auges gegen die Wange drückte.
    » Nein.« Ich blickte zu Boden und schämte mich. » Ich habe es mit Onyx versucht, aber ich kann keine Menschen heilen.«
    » Oh. Ja, ich glaube, du hast recht. Es fühlt sich eindeutig besser an.«
    » Steph, wie schlimm war es?«, fragte ich vorsichtig, weil ich starr vor Angst war vor dem, was sie jetzt vielleicht gleich sagen würde.
    » Abgesehen von dem Schlag ins Gesicht ist mir niemand zu nahe gekommen. Alles passierte so schnell. Samuel und Kaitlin hatten gerade noch Zeit, mich ins Schlafzimmer zu bringen, bevor sie da waren. Dapper versuchte, sie an der Tür aufzuhalten – er sagte zu ihnen, dass dies die Neutralitätsvereinbarung beenden würde –, aber sie drangen einfach ein. Ich hörte, wie sie gegen ihn und Onyx kämpften, und einer der Verbannten brüllte die anderen an und sagte, dass sie nicht die Erlaubnis hätten, jemanden zu töten. Dann kamen sie ins Schlafzimmer. Ein südländisch aussehender Verbannter – dunkle Haare und dunkle Augen – stürzte sich au f mich, während sich die anderen über Kaitlin und Samuel hermachten. Er schlug mich, und das ist das Letzte, woran ich mich erinnere, bis ich in Phoenix’ Flugzeug aufwachte.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, doch Steph redete weiter.
    » Als ich wieder zu mir kam, konnte ich Phoenix im unteren Teil des Flugzeugs hören. Er brüllte herum.« Sie schluckte. Die Erinnerung daran jagte ihr Angst ein. » Ich bin mir ziemlich sicher, dass er jemanden schlug. Es war seltsam – nach allem, was ich verstehen konnte, musste es wohl der Verbannte gewesen sein, der mich entführt hatte. Phoenix war wütend, weil er mich geschlagen hatte.«
    » Du warst sein Druckmittel. Er wollte nicht, dass du verletzt wirst.«
    Sie nickte. » Ich dachte mir, dass es in diese Richtung ging. Er wusste, dass der Austausch ein Trick war, oder?«
    » Verzeih mir, Steph.« Ich konnte ihr kaum in die Augen blicken.
    » Nicht. Es ist nicht deine Schuld, Vi.« Sie umarmte mich, und ich hielt sie so fest, dass sie sich herauswinden musste. » Immer sachte mit uns Menschen«, sagte sie lächelnd.
    » Ich hätte dich niemals in all das hineinziehen sollen.«
    Steph stand wieder fest au f ihren Füßen. Es ging ihr wirklich viel besser, sie war fast wieder die alte.
    » Darüber wird jetzt nicht mehr geredet.« Und damit war die Sache für sie beendet. Vorerst. » Komm jetzt. Big Brother wird nur noch misstrauischer, wenn ich nicht bald nach unten komme.«
    Wir machten uns au f den Weg in die Bar. Steph ließ zu, dass ich – für alle Fälle – schützend den Arm um sie legte. Oben an der Treppe blieb sie stehen.
    » Hast du sie ihm gegeben?«
    » Ja«, sagte ich leise.
    » Haben wir die Grigori-Schrift bekommen?«
    » Nein.«
    » Nun, das ist …«
    » Ja.«
    » Ich mache mich gleich morgen wieder an die Übersetzung. Ich komme der Sache immer näher, noch ein paar Tage und ich habe etwas.«
    Ich sagte nichts mehr. Ich hätte am liebsten mir ihr herumgestritten. Ihr gesagt, dass sie mindestens eine Woche im Bett bleiben sollte. Aber Steph konnte man nicht vorschreiben, was sie tun sollte, und Tatsache war auch, dass wir jetzt mehr denn je diese Übersetzung brauchten, weil etwas au f uns zu kam – etwas Schlimmes –, und Steph war die einzige Hoffnung, die wir hatten. Ein Gedanke, durch den ich mich selbst noch mehr hasste. Dadurch würde es nämlich noch schwieriger werden, sie aus diesem Albtraum herauszuholen, in den ich sie gebracht hatte.

Kapitel Vierzehn
    » Dagegen sollten die zeitlichen Güter und Übel den einen wie den andern zuteilwerden.«
    Heiliger Augustinus
    Meine Lungen brannten, und ich genoss das Gefühl, wollte mehr, auch

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