Gebannt: Band 3 (German Edition)
vor ihr und war f sich ein paar M&M s ein – ihre Lieblingssüßigkeit. » Wie sich herausgestellt hat, ist es ganz praktisch, einen Lügendetektor au f einer Mission mit dabeizuhaben. Was der Junge alles herausfinden kann, wenn er sich konzentriert. Sagen wir mal, es war ein Fehler, ihm zu sagen, dass die Prüfung unseres Falls au f unbestimmte Zeit verschoben wurde. Romeo hier entwickelte eine völlig verruchte Entschlossenheit.«
» Mr Carven?«, fragte Spence
Zoe lächelte. » Meine Lippen sind versiegelt. Aber … wenn es tatsächlich etwas mit Carven zu tun hätte, dann wäre wohl auch Ms Trindle darin verwickelt.«
» Oh!« Er verzog das Gesicht und lachte. » Das wird mir jetzt wochenlang Albträume bereiten.« Er senkte die Stimme und wandte sich an mich. » Glaub mir, du willst gar nicht, dass ich dir das erkläre.«
» Schon gut – ich glaube, ich habe genug gehört. Also, wie lange könnt ihr bleiben?«
Zoe ließ sich in ihrem Sitz zusammensacken und schlug einen Trommelwirbel au f ihren Oberschenkeln. » Wenn wir Sal darau f ansetzen? Ich würde sagen, dann gilt unser Rückflugticket unbegrenzt.«
Ich lächelte und blickte hinüber zu Steph und Sal. Beide strahlten. Steph zeigte ihm gerade die Übersetzung und redete leise aber angeregt au f ihn ein, um ihn au f den neuesten Stand der Dinge zu bringen. » Ihr habt euch also …?«
Zoe zuckte mit den Schultern. » Seit Jordanien … Du weißt schon.« Sie fing an, an ihren Fingernägeln herumzupulen. » Wir sind Partner. Eines Tages werde ich ihn verstehen, und bis dahin kümmern wir uns um die Dinge, die wichtig sind, zum Beispiel, dass wir uns gegenseitig Rückendeckung geben.«
Nyla hatte recht gehabt.
Sie hatte immer gesagt, sie würden sich schon noch zusammenraufen. Ich erinnerte mich an das letzte Mal, als ich sie gesehen hatte. Hohl – als ob ihre Seele überhaupt nicht mehr in ihr wäre, als wäre sie für immer verloren.
» Habt ihr Nyla gesehen?«
Spence wurde totenstill neben mir. Ich wusste, das war für ihn das Schwierigste gewesen, als er beschloss, nicht zurückzukehren. Er liebte Nyla. Sie und Rudy waren das für ihn, was einer Familie am nächsten kam.
» Unverändert«, sagte Zoe.
Wir beließen es dabei und spielten weiter » Arschloch«. Das heißt, bis wir dahinterkamen, dass Spence die Hälfte seiner Karten mit einer Blendung versehen hatte.
Kapitel Zwanzig
» Des Narren Paradies ist dem Weisen eine Hölle.«
Thomas Fuller
Santorin schimmerte wie eine Mondsichel, die im Meer schwamm. Wir umkreisten die Insel einmal, bevor wir au f dem kleinen Rollfeld landeten, und ich war nicht die Einzige, die am Fenster klebte. Die Aussicht war atemberaubend. Es war der schönste Ort, den ich je zu Gesicht bekommen hatte. Die niedrigen Gebäude oben au f den Klippen vergrößerten deren Höhe noch, sie sahen aus wie übereinandergestapelt und waren strahlend weiß – wie Schneekronen. Die Lichter der Häuser funkelten in der Dämmerung und tauchten die Insel in Gold.
Dann sah ich den kleinen dunklen Kreis Land im Meer, der in der Nähe der Insel lag, und ich spürte etwas anderes, das nicht so magisch war, aber definitiv machtvoll.
Josephine stand au f und kam in der Kabine nach vorne, bis sie genau vor mir stehen blieb, um ein Wort an uns alle zu richten.
» Seht aus dem Fenster. Die ringförmig angeordneten Inseln, die ihr dort aus dem Meer ragen seht, bilden den Rand der Caldera, den Einsturzkrater des Vulkans. In der Caldera liegen zwei Inseln: Palea Kameni und Nea Kameni – die › alte verbrannte Insel‹ und die › neue verbrannte Insel‹. Wir werden uns au f Letztere konzentrieren. Au f Nea Kameni gibt es eine Reihe von Kratern, aber wir glauben, dass nur einer von ihnen das Potenzial zum Ausbruch hat. Wenn wir angekommen sind, bleiben alle im Hotel, bis wir morgen früh gemeinsam losziehen. Das ist keine Bitte. Für alles, was ihr bis dahin braucht, wird innerhalb des Hotels gesorgt. Santorin muss als feindliches Gebiet betrachtet werden, bis wir uns das Wohlwollen der Athener Grigori und … des Hüters der Insel gesichert haben.«
» Das sollte noch interessant werden«, sagte Onyx. Obwohl er so weit weg von mir saß, konnte ich den Alkohol in seinem Atem riechen.
Sonst sagte niemand etwas oder fragte, wer dieser Hüter war, deshalb hielt ich auch den Mund.
Santorin sah aus der Luft so schön aus, aber ich war mir dank Josephines Rede ziemlich sicher, dass wir, sobald das Flugzeug den Boden berührte, in
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