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geben nicht auf

geben nicht auf

Titel: geben nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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rief Hilda. „Außerdem sollen sie sich ruhig noch ein bisschen abzappeln. Strafe muss sein!“ Frau Jenks widersprach nicht.
    Vorsichtig pirschten sich Hanni und Nanni an die nächste Biegung und sahen durch die Büsche zur Straße. Plötzlich kehrten sie um und winkten. „Sie kommen!“
    Es war ein großartiger Anblick für die Klasse, wie die drei Kappenschwestern recht kläglich heranschlichen und humpelten – die Sandaletten hatten sich doch als recht ungeeignet erwiesen. Der Polizist sah schmunzelnd den Mädchen entgegen und winkte ihnen zu. Frau Jenks bedankte sich herzlich bei ihm, ebenso Carlotta, die ihm das Rad zurückbrachte. Sie konnte es freilich nicht lassen, vorher schnell noch ein paar Runden auf der Straße zu drehen und dabei allerhand Kunststücke zu machen.
    „Na, du bist ja eine tolle Marke!“ Der Polizist staunte. „Kommst du vom Zirkus?“
    „Sie sagen es“, antwortete Carlotta lachend.
    Die Kappenmädchen mussten als Erste in den Bus klettern und sich möglichst weit nach hinten setzen. „Wir sprechen uns später“, sagte Frau Jenks kurz.
    Dann stiegen auch die anderen ein. Sie fuhren ohne weitere Unterbrechung nach Lindenhof zurück. Keine verdachte es der Lehrerin, dass sie nicht noch einmal aussteigen und noch so einen ärgerlichen Zwischenfall riskieren wollte.
    Die Stimmung war großartig, viel besser als den ganzen Tag über. Nur die drei hinten im Bus hockten schweigend auf ihren Plätzen. Sie hatten die Füße hochgelegt, weil sie brannten wie Feuer. Niemand kümmerte sich um sie, nicht einmal Frau Jenks. Ungewohnt kleinlaut stiegen sie in Lindenhof als Letzte aus. Frau Jenks ordnete an: „Geht sofort zur Hausmutter!“
    Die erschien aber schon von selbst. Kurz schilderte Frau Jenks: „Sie haben wahrscheinlich wunde Füße, weil sie durchaus keine vernünftigen Schuhe anziehen wollten. Bitte behandeln Sie sie, damit es keine Entzündung gibt.“
    „Mach ich“, versprach die Hausmutter und damit war für die anderen die Sache erledigt. Frau Jenks sorgte dafür, dass die ganze Klasse zum Abschluss des Tages noch eine gewaltige Portion Eis bekam.
    Die Kappenschwestern wurden von der Hausmutter sofort in die Krankenstation gebracht, mussten die schmerzenden Füße in heißem Seifenwasser gründlich baden, wurden dann sorgfältig verpflastert und sofort ins Bett geschickt. Sie rührten sich nicht, als ihre Zimmergenossinnen später kamen.
    Elli sah scheu zu ihnen hinüber, sagte aber nichts. Bobby und Jenny nahmen sowieso keine Notiz von ihnen.
    Das war allerdings das letzte unangenehme Erlebnis mit den Kappenschwestern. Eines Tages verschwanden die drei sang- und klang- und ruhmlos aus Lindenhof. Frau Theobald hatte den Eltern geschrieben, wie wenig ihre Töchter sich in die Schule einfügten, und ihnen geraten, sie vom Internat zu nehmen.

Noch zwei Ausreißer
     
    „Die wären wir los!“, sagte Carlotta zufrieden, als die Kappenschwestern abgereist waren. Die anderen nickten. Sie bemerkten nicht, dass Mary und Fränzi still das Zimmer verließen. Zwei Tage später fehlten sie.
    Beim Mittagessen saßen sie noch zwischen den Zwillingen. Sie wirkten bedrückt, eigentlich schon vorher, wie die Schwestern sich nachträglich erinnerten. Danach mussten sie Lindenhof verlassen haben. Hanni und Nanni merkten es erst beim Abendessen. Als sie im Zimmer schauten, fehlten ein Koffer, ein paar Kleider und etwas Wäsche.
    Sie gingen zu Frau Jenks und meldeten es.
    „Habt ihr euch gestritten?“
    „Überhaupt nicht. Im Gegenteil – seit dem Ausflug neulich waren Fränzi und Mary viel lustiger als sonst. Wir dachten schon, es gefiele ihnen endlich in Lindenhof.“
    Frau Jenks ging mit ihnen zur Direktorin. Erschrocken hörte Frau Theobald ihren Bericht. Sie blätterte in ihrer Kartei und wählte die Telefonnummer von Herrn Waters. Dort meldete sich niemand. Jetzt fiel Nanni auch ein, warum: „Mary sprach neulich davon, dass ihre Eltern für zehn Tage fortfahren wollten. Wahrscheinlich sind sie also gar nicht zu Hause.“
    Auch Frau Theobald fragte, ob es irgendeinen Streit gegeben hatte. Dieselbe Frage stellte sie am nächsten Tag der Klasse. Doch niemand wusste etwas.
    Die Schülerinnen saßen recht bedrückt auf ihren Plätzen. Gewiss, Mary und Fränzi waren anfangs reichlich unbeliebt gewesen, doch das hatte sich inzwischen geändert.
    Hanni und Nanni machten sich Vorwürfe, dass sie sich nicht mehr um die zwei Schwestern bemüht hatten. Vielleicht hätten die beiden dann doch

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