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geben nicht auf

geben nicht auf

Titel: geben nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Gefallen an Lindenhof gewonnen. Was würde ihre Mutter sagen, wenn sie all das erfuhr?
    Frau Theobald wollte es vermeiden, die Polizei zu verständigen. Schließlich waren die Mädchen recht selbstständig und sie hatten auch Geld. Sie fragte am Bahnhof nach. Ja, zwei junge Damen – so gab man ihr Auskunft – hatten am letzten Nachmittag Fahrkarten nach der Hauptstadt gekauft und waren mit dem Dreiuhrzug abgereist. Zur Hauptstadt! Frau Theobald zerbrach sich den Kopf, auf welche Weise sie Fränzi und Mary dort wiederfinden konnte. Es blieb ihr nichts übrig, als bei den Hotels nachzufragen. Auch dabei ging sie vorsichtig zu Werk, sie wollte die zwei ja nicht bloßstellen.
    Inzwischen rätselte die Klasse, was die Schwestern wohl veranlasst hatte zu gehen. Hanni und Nanni hielten es für unmöglich, dass sie immer noch unzufrieden waren.
    Allerdings – ein ganz reines Gewissen hatte niemand von ihnen. Jenny erinnerte sich, wie grob sie den beiden einmal die Meinung gesagt hatte – damals, als Frau Wendel statt Frau Hecklau gekommen war.
    Sogar Hilda fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Immerhin war sie Klassensprecherin und es war ihre Aufgabe, vermittelnd einzugreifen. Aber sie hatte eigentlich viel mehr an die lustige Wette mit den Zwillingen gedacht.
    So machten sich alle ihre Gedanken und jede nahm sich vor, künftig Mary und Fränzi gegenüber nicht mehr gehässig zu sein. Wenn sie nur erst wieder da wären!
    Frau Theobald hatte Glück: Die Schwestern wohnten in einem der ersten Hotels, die sie anrief.
    „Sie haben uns beteuert, dass sie hier auf ihre Eltern warten wollen“, berichtete der Portier, mit dem sie sprach. „Und weil wir Familie Waters kennen, hatten wir keinen Verdacht. Sie wohnen ja immer bei uns.“
    „Es ist gut“, erklärte Frau Theobald. „Sagen Sie den beiden bitte nichts von meinem Anruf. Haben Sie selber Kinder?“
    „Ja, zwei“, antwortete der Portier, „einen Jungen von vierzehn und ein Mädchen von zwölf Jahren.“
    „Nun, dann werden Sie Verständnis haben, wenn ich Ihnen sage, dass die beiden aus meinem Internat ausgerissen sind. Aber ich möchte der Kinder wegen die Sache nicht an die große Glocke hängen. Morgen kann ich hoffentlich jemanden schicken, der die Ausreißer zurückholt.“
    Aber wen sollte sie schicken? Frau Jenks, die Klassenlehrerin der Dritten? Die Hausmutter? Oder sollte besser sie selber fahren?
    Als die Zwillinge ihr zufällig begegneten, schoss ihr ein anderer Gedanke durch den Kopf. „Ihr beiden kennt Mary und Fränzi doch schon länger. Wisst ihr niemanden, den ich schicken kann, um sie zurückzuholen? Irgendeine Verwandte, der sie besonders vertrauen?“
    Die Zwillinge sahen sich an. Wer kam wohl in Frage?
    „Unsere Mutter“, platzte Nanni heraus. „Sie tut es bestimmt. Und sie kann mit den zweien gewiss fertig werden.“
    „Ja“, sagte auch Hanni, „unsere Mütter sind doch Schulfreundinnen und wir kennen uns alle von klein auf.“
    „Wahrscheinlich ist das die beste Lösung“, meinte Frau Theobald. Sie schien sehr erleichtert. „Bitte, kommt mit in mein Zimmer, wir rufen gleich bei euch zu Hause an.“

    So kam es, dass Frau Sullivan am nächsten Morgen in die Hauptstadt fuhr und Mary und Fränzi im Hotel überraschte. Die beiden wussten nicht, was sie sagen sollten.
    Aber Frau Sullivan lachte sie an. „Gott sei Dank seid ihr gesund und munter. Ihr habt uns allen einen schönen Schrecken eingejagt! Was war eigentlich los? Warum konntet ihr es in Lindenhof plötzlich nicht mehr aushalten?“
    „Ach, Tante Ellen“, fing Fränzi an, „das ist eine lange Geschichte. Wir waren niemals gern dort.“
    „Dann hättet ihr doch schon viel früher weglaufen können. Warum gerade jetzt? Irgendeinen besonderen Grund muss es doch geben?“
    „Den gibt es auch“, gestand Mary. „Es ist ganz schön unangenehm, wenn man dauernd mit anhören muss, dass die anderen einen möglichst bald loswerden möchten. Wir sind zwar gar nicht gern in Lindenhof gewesen. Aber dass wir immer mit den idiotischen Kappenschwestern in einen Topf geworfen wurden, das hat uns von Anfang an gekränkt. Mit denen haben wir uns noch nie vertragen und wir mochten sie genauso wenig wie Hanni und Nanni. In Lindenhof aber waren wir mit ihnen zusammen immer bloß die grässlichen Mädchen aus Ringmeer.“
    „Irrt ihr euch da nicht?“, fragte Frau Sullivan.
    „Bestimmt nicht! Jenny Robin hat uns das einmal klar und deutlich gesagt. Wir haben es nicht vergessen: ‚Ihr

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