geben nicht auf
Bratkartoffeln und grüne Bohnen mit Frikadellen. „Ich hätte auch mitmachen sollen“, murmelte Nanni, die alles gern aß, nur grüne Bohnen nicht.
Carlotta, Jenny und Elli nahmen ganz wenig auf ihre Teller. „Ich habe keinen Appetit“, erklärte jede.
Als dann noch Brot mit Butter und Quark auf den Tisch kam, lehnten sie dankend ab.
„Mir ist nicht gut“, stöhnte Elli, der es vor lauter Schwindelei wirklich übel wurde.
„Nein danke, ich kann nicht, ich habe einen fürchterlichen Druck im Magen“, behauptete Jenny und Carlotta schob ihren Teller beiseite. „Ich mag nichts essen.“
Die Hausmutter wurde aufmerksam. „Habt ihr euch heimlich mit Süßigkeiten vollgestopft?“, fragte sie. „Wenn es nicht besser wird, gebt mir Bescheid.“
Das versprachen sie, obwohl sie es auf jeden Fall vermeiden wollten, die grässliche Medizin der Hausmutter zu schlucken.
„Legt euch auf jeden Fall bald hin, dann beruhigt sich euer Magen vielleicht von allein“, riet die Hausmutter noch.
Als sie im Bett lagen, erschien Lilo und brachte jeder ein großes Stück Kuchen. „Ich habe euch ja angestiftet und möchte nicht, dass ihr deswegen hungert“, meinte sie lachend.
Am anderen Morgen sahen alle drei frisch und munter aus wie sonst auch. Doch sie spielten ihre Rolle brav weiter, aßen nur ein paar Bissen Brot und lehnten die Morgenmilch ganz ab.
Die Hausmutter hatte sie nicht vergessen. „Kommt gleich nach dem Frühstück zu mir“, befahl sie. Sie nickten ergeben. Nun mussten sie die braune Medizin schlucken, da half alles nichts. Tapfer wanderten die drei zur Hausmutter hinüber.
„Immer noch besser als die Mathearbeit“, ermunterte Carlotta ihre Leidensgefährtinnen. Die nickten, aber als sie das schreckliche Zeug schluckten, traten ihnen die Tränen in die Augen.
„Legt euch ein Weilchen hin. Ich sage eurer Lehrerin Bescheid“, sagte die Hausmutter. „Bei wem habt ihr die erste Stunde?“
„Bei Frau Roberts“, murmelte Jenny. Sie gab sich Mühe möglichst mitgenommen auszusehen. Innerlich aber frohlockte sie: Das klappte ja wie am Schnürchen!
Im Klassenzimmer saßen inzwischen die anderen vor ihren Heften – aufs Schlimmste gefasst. Frau Roberts wollte gerade mit dem Diktat der Aufgaben beginnen, da fielen ihr die drei leeren Plätze auf.
„Wer fehlt da?“, fragte sie.
„Elli, Jenny und Carlotta“, sagte Hilda als Klassensprecherin.
„Sind sie krank?“
Da klopfte es. Die Hausmutter brachte Frau Roberts die Nachricht, dass sie die drei Mädchen zu Bett geschickt hatte.
„Ist es etwas Ernsthaftes?“, erkundigte sich Frau Roberts.
„Soweit ich es beurteilen kann, höchstens eine kleine Magenverstimmung. Morgen sind sie gewiss wieder fit.“
Die Hausmutter verabschiedete sich. Frau Roberts diktierte die erste Aufgabe. Dann machte sie eine Pause. „Ich glaube, das genügt. Wir haben etwas Zeit versäumt. Außerdem möchte ich, dass die ganze Klasse die Arbeit schreibt. Warten wir damit also, bis alle gesund sind. Löst also jetzt nur die erste Aufgabe.“
Die Mädchen sahen sich an. Da waren die drei ja schön reingefallen! Wenig essen, die Medizin schlucken und dann erfahren, dass alles umsonst war!
Die anderen bemitleideten sie, allerdings war auch ein bisschen Schadenfreude mit dabei. Und darüber ärgerten sich die drei „Magenkranken“ besonders. Doch das war nicht das Schlimmste!
Mittags standen frische Blumen auf dem Tisch: Die Hausmutter hatte Geburtstag. Die dritte Klasse hatte das bei aller Aufregung ganz vergessen. Wie peinlich! Wo sollten sie so schnell Blumen besorgen?
Nanni und Marianne boten sich an, nach dem Essen in die Stadt zu radeln. „Bis drei Uhr sind wir garantiert wieder zurück“, versicherten sie. Alle leerten ihre Geldbeutel und stifteten reichlich.
Die Hausmutter nahm es nicht tragisch, dass der Glückwunsch der dritten Klasse so spät kam, und sie lud sie zu der gewaltigen Kuchenschlacht ein, die sie für die ganze Schule vorbereitet hatte.
Nur die drei Unglücksraben Jenny, Elli und Carlotta bekamen nichts von den Windbeuteln, dem Kirschkuchen und der Sahne. Bei Pfefferminztee und trockenem Zwieback saßen sie mit hungrigen Augen am Tisch und konnten nur zusehen, wie es den anderen schmeckte ...
Es war ein Tag später beim Frühstück. Die Schülerinnen des Internats saßen alle vergnügt zusammen, unterhielten sich, aßen und tranken.
„Ach“, rief plötzlich Marietta aus der Sechsten genau in dem Moment, als die Hausmutter den Raum
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