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Gebieter der Dunkelheit

Gebieter der Dunkelheit

Titel: Gebieter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Eventuell konnte man von der Klippe aus, auf der das helle und moderne Haus stand, sogar die Walwanderungen beobachten, die Touristen in die Bodega Bay lockten.
    Als Naomi vor dem Eingang stand, wummerte ihr Herz aufgeregt in ihrem Brustkorb. Samuel gab ihr Zeit durchzuatmen, griff ihren Oberarm und führte sie ins Innere, als wäre sie sein Besitz. Bei jedem Schritt spürte sie die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln. Sam hatte sie für dieses neue Abenteuer gut vorbereitet und ihre Lust bereits im Auto geweckt. Die Räume waren sehr offen angelegt und hatten keine Türen. Strahler, die an den cremefarbenen Wänden hingen, tauchten die Räumlichkeiten in ein warmes, gemütliches Licht. In einer Ecke waren eine Bar und ein Büffet aufgebaut. Naomi entspannte sich etwas, denn diese Villa hatte nichts von einer düsteren SM-Höhle, wie sie befürchtet hatte. Die Gäste schauten zu den Neuankömmlingen und Naomi bekam eine lustvolle Gänsehaut, denn die Blicke der Fremden streichelten sie förmlich.
    Sam neigte sich zu ihr und flüsterte mahnend: »Lass die Arme einfach hängen und hör auf, den Rock nach unten zu ziehen!«
    »Wo ist die Toilette?« Nervös schaute sie sich um. »Man kann meine Brustwarzen sehen. Ich muss mein Dekolleté richten.«
    »Lass es! Zeig, was du zu bieten hast.«
    Naomi betrachtete die anderen Besucher eingehend. Auch sie waren offenherzig gekleidet, trugen hautenge Latexanzüge, auf denen sich ihre Geschlechter abmalten, Büstenhalter mit Aussparungen für die Nippel, Lederstrings, die aus nicht viel mehr als einem dünnen Band bestanden, das zwischen den Beinen hindurchlief und die Schamlippen teilte, Schafte, die nur von einem Cockring gehalten wurden, und einige Sklaven und Sklavinnen, die, bis auf ein Halsband, vollkommen nackt waren. Naomi kam aus dem Staunen nicht mehr heraus und empfand ihre Bekleidung beinahe als bieder. Sam hatte ihr mit dem Outfit nicht zu viel zugemutet, das sah sie nun ein.
    Plötzlich strömten alle nach draußen. »Was geht da vor sich?«
    »Eine öffentliche Session vielleicht. Lass uns nachschauen.« Noch immer hielt Sam ihren Arm fest und führte sie durch die Diele und durch einen großen Raum in Richtung Terrasse.
    Hatte Naomi richtig gesehen? Irritiert blickte sie über die Schulter zurück. Tatsächlich, dort in der Ecke lag ein Mann. Er wirkte, als hätte man ihn in Latex eingeschweißt. Eng schmiegte sich das glatte schwarze Material um seinen Körper und beraubte ihn jeglicher Bewegungsmöglichkeit. Eine Vorrichtung spreizte seinen Mund, an diesem Mundspreizer war ein Schlauch befestigt, damit er Luft bekam.
    »Das ist ein Vakuumbett. Es wird zum Beispiel zur Mumifizierung benutzt. Durch den Schlauch kann der Sub zwangsernährt werden.« Ihr schockiertes Gesicht amüsierte ihn, daher setzte er noch einen drauf. »An manche Betten kann man Reizstromgeräte anschließen.«
    »Wie furchtbar!«
    »Ihn macht es geil.« Sie schüttelte ungläubig den Kopf, daher fügte er hinzu: »Nur weil du dieser Spielart nichts abgewinnen kannst, solltest du nicht entsetzt darüber sein, wenn andere Doms und Subs sich durch sie erregen. Wer SM praktiziert, muss auch anderen gegenüber tolerant sein. Oft genug werden wir, die SM leben, von außen mit Intoleranz konfrontiert.«
    »Du hast Recht. Es tut mir leid.« Was wagte sie, über andere zu urteilen, ihre Familie und ihre Freunde würden doch augenblicklich eine Rettungs- und Bekehrungsaktion starten, als wäre sie einer Sekte beigetreten, würden sie erfahren, dass sich Naomi einem Fremden sexuell unterwarf.
    »Auch dich machte es an, dich mir auszuliefern. Was er dort macht, ist nur eine andere Variante. Keine Sorge, seine Domina steht daneben und passt gut auf ihn auf.« Sam zog sie an den Rand der Terrasse, denn die anderen Gäste standen im Garten und von der Erhöhung aus konnten Naomi und Samuel über ihre Köpfe hinweg schauen. Doch was Naomi sah, machte sie sprachlos!
    In den Rasen war eine kreisrunde Schneise gefräst und betoniert worden. Ein Sulky drehte darauf seine Runden, doch er wurde nicht von einem Pferd, sondern von einer jungen Frau gezogen. Naomi glaubte sich verguckt zu haben, doch an den Händen trug sie tatsächlich Handschuhe, die wie Hufe aussahen. Ein Lederharness, in den ein trensenartiger Knebel eingebaut war, fasste ihren Kopf ein. Es gab sogar Scheuklappen! Ein künstlicher Pferdeschweif schaute zwischen ihren Pohälften heraus, und Naomi vermutete, dass er von einem Analplug gehalten

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