Gebieter der Träume
sehr sie ihn begehrte. Zwischen ihnen gab es jetzt keine Grenzen und keine Geheimnisse mehr.
Und als sie erneut kam, schrie sie tatsächlich laut auf.
Arik stöhnte, als er Megearas Ekstase sah. Sie war so intensiv, dass sie seine eigene auslöste. Er stieß noch einmal tief in sie, bevor sein Körper außer Kontrolle geriet. Tausend Gefühle und Empfindungen zerrissen ihn und raubten ihm jegliche Vernunft und Denkfähigkeit.
Er fühlte nur noch. Er spürte sie und den Augenblick purer, ununterbrochener Wonne, während sein Schwanz in ihr zuckte.
Dann beugte sie sich über ihn und küsste ihn auf die Lippen. Arik hielt sie fest. Seine Sinne wirbelten.
»Geht es dir gut?«, fragte sie, die Stirn vor Sorge gerunzelt.
»Ich weiß es nicht«, antwortete er ehrlich. »Ich glaube, gerade hat sich in meinem Körper das Innerste nach außen gekehrt. Und ich kann nicht verstehen, warum Solin in Träume geht, wenn es sich in einem menschlichen Körper so anfühlt. Er muss völlig verrückt sein.«
Sie lachte über Ariks Entrüstung. »Das war nicht ganz das, was ich hören wollte. Aber ich bin froh, dass es dir gefallen hat.«
Er umfasste ihr Gesicht mit den Händen und küsste sie wieder. »Ich könnte dich den ganzen Tag in mich aufnehmen, Megeara. Was ist das für ein Gefühl, das ich spüre? Es schmerzt mich bei dem Gedanken, dass ich nicht in deiner Nähe bin. Ich will schon wieder in dir sein, obwohl ich dich gerade erst besessen habe.« Er zögerte, ehe er seine letzte Frage flüsterte. »Ist das Liebe?«
»Nein«, antwortete sie ruhig. Sie glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick. »Echte Liebe braucht Zeit, um sich zu entfalten. Was du fühlst, ist nur Verliebtheit.«
»Aber es fühlt sich nicht an wie etwas Vorübergehendes.«
»Das tut es zu Anfang nie. Erst im Nachhinein erkennen wir den Unterschied zwischen Verliebtheit und Liebe.«
Er schien ihren Argumenten keinen Glauben zu schenken. »Und wenn es nicht so ist?«
»Was sagst du da, Arik? Dass du mich liebst?«
Arik schwieg und dachte darüber nach. Er konnte nicht verleugnen, was er fühlte. Andererseits waren seine Gefühle ganz neu und würden in wenigen Tagen wieder verschwinden. Es mochte jetzt Liebe sein, aber wie sollte er weiterhin lieben, wenn er keine Gefühle mehr hatte?
Vielleicht hatte sie recht. Vielleicht war es nur Verliebtheit.
Aber bereits während er es dachte, wusste er es besser. Allein der Gedanke daran, in sein altes Dasein zurückzukehren, brannte mit solchem Schmerz in ihm, dass er es kaum ertragen konnte. Es ließ jede Bestrafung, unter der er je gelitten hatte, zu einem schlechten Witz werden. Arik wollte in alle Ewigkeit mit Geary zusammenbleiben.
Er hatte Angst, sie zu verlieren, und hielt sie fest, sein nackter Körper an ihrem, und versuchte zu vergessen, wie bald sie sich würden trennen müssen.
Geary lag ruhig da und lauschte auf Ariks Herzschlag. Wie merkwürdig, dass sie hier mit ihm zusammen war und dabei wusste, wie kurz bemessen ihre gemeinsame Zeit sein würde. Da gab es nicht den Optimismus der meisten Affären, von denen man hoffte, sie würden ewig dauern. In mancherlei Hinsicht machte sie das glücklich. Sie wusste bis auf die Sekunde, wie knapp ihre Zeit war.
Aber genau das war auch ein Fluch, dass sie exakt wusste, wann sie ihn verlieren würde – denn sie hatte den Verdacht, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Wie hätte es auch anders sein können? Er war der einzige Mann, der jemals ihr wirkliches Ich gesehen hatte. In ihren Träumen hatte sie ihm alles über ihre Hoffnungen und Enttäuschungen erzählt. Sie war ihm gegenüber nie zurückhaltend gewesen, nie distanziert. Er kannte sie, wie niemand sonst sie kannte.
Und deswegen konnte sie ihn nicht einfach so gehen lassen.
»Es muss irgendeinen Weg geben, dich hierzubehalten.«
Sie hatte nicht gemerkt, dass sie laut gesprochen hatte, bis er ihr antwortete: »Ich könnte bleiben, aber ich wäre dann nicht mehr der Mann, der ich jetzt bin.«
»Wie meinst du das?«
»Ich könnte meine Göttlichkeit aufgeben. Es würde sich nichts ändern, außer dass ich sterblich werde. Wenn meine Zeit gekommen ist, werde ich wieder so werden, wie ich vorher war. Ich werde keinerlei Gefühle mehr haben, und ich werde dich nicht in deinen Träumen besuchen können. Es würde dann keinen weiteren Grund geben, in deiner Nähe zu sein.«
»Das glaube ich nicht. Du hast Gefühle. Du empfindest zu tief, als dass du keine haben könntest.«
»In den Träumen
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