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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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zunickte. »Seid Ihr dort auch gewesen?«
    »Ja, oft.«
    Riona hob den Blick, senkte ihn wieder und presste die Lippen aufeinander, und James fragte sich unwillkürlich, was sie wohl hatte sagen wollen.
    »Ich habe einen Cousin bei der East India Company«, erzählte Mrs Parker. »Haben Eure Reisen Euch auch dahin geführt?«
    James nickte und hoffte, dass jemand ein anderes Thema anschneiden würde.
    Aber die Engländerin ließ nicht locker. »Habt Ihr Bekannte unter den Briten in Indien, Mr MacRae?«
    »Ich habe ein paar von ihnen kennengelernt, Madam.« Er hatte die Company dreimal im Auftrag beliefert, hegte jedoch keine Sympathie für die englische Handelsgesellschaft.
    »Viele Heiden in jenen Ländern haben sich bekehren lassen«, sagte Mr Dunant.
    James erwog, nicht darauf zu reagieren, doch der Pastor und seine Frau blickten ihn erwartungsvoll an. »Ja, das haben sie.« Obwohl er sich redlich um einen neutralen Ton bemühte, hörte James selbst Missbilligung darin mitschwingen.
    Auch der Pastor hatte es offenbar gehört. »Seid Ihr nicht der Meinung, dass wir versuchen sollten, diesen heidnischen Ländern Gott nahezubringen?«
    »Oder den Handel mit Britannien?«, ergänzte Mrs Parker.
    Es war nicht das erste Mal, dass er in eine solche Diskussion geriet, und sicher auch nicht das letzte Mal, aber wie bei Streitgesprächen über das Wetter konnte es auch hier keinen Sieger geben. Jeder Mensch hatte seine Meinung dazu, und eine Meinung ließ sich nicht widerlegen.
    »Ich bin der Meinung«, antwortete er mit Bedacht, »dass es nicht klug ist, anderen Völkern den eigenen Glauben aufzuzwingen. Religion zu predigen ist eine Sache, die Kultur anderer als wertlos auslöschen zu wollen eine ganz andere.«
    »Und Ihr denkt, dass wir das tun?«
    »Ich weiß , dass wir das tun«, erwiderte James. »Ich habe die Handelskompanie bei der Arbeit beobachtet. Dort hat man kein Gefühl für Indien, keinen Respekt vor seinen Menschen.« Die Briten würden nicht ruhen, bis jeder Inder, ob Mann, Frau oder Kind, als Beweis der Anglisierung sich englisch kleidete, englisch spräche und eine King-James-Version der Bibel bei sich trüge. Diese Gedanken würde er hier am Tisch jedoch nicht äußern.
    Mr Dunant war nicht schuld an den Übergriffen seiner Glaubensbrüder, ebenso wenig wie Mrs Parker verantwortlich für die Fehler der East India Company war. Das Einzige, was er ihnen vorwerfen konnte, war ihre Bewunderung für die Institutionen, die problemlos Geringschätzung praktizierten, während sie angeblich Gutes zu tun versuchten.
    »Seid Ihr gegen Ausländer in Indien?«, fragte Riona.
    Nach dem indignierten Ausdruck auf Mrs Parkers Gesicht zu urteilen, war ihre Frage ein Akt des Trotzes, urteilte James, lächelte und antwortete ihr, wobei seine Reaktion zweifellos ebensolche Missbilligung hervorrufen würde: »Ich würde das Gleiche empfinden, wenn ein Mann nach Schottland käme, mich für unwissend erklärte, mich zwänge, seine Sprache zu sprechen, mich wie er zu kleiden und seinen Glauben anzunehmen, und die jahrtausendealte Geschichte meines Volkes und meiner Vorfahren ignorierte.«
    »Ihr habt gerade die Politik der Engländer in Schottland beschrieben«, sagte Riona ernst.
    Mrs Parker schnappte nach Luft, und sogar der Pastor und seine Frau schienen entsetzt. Nur Susanna lächelte amüsiert, besann sich jedoch im nächsten Augenblick eines Besseren.
    »Jedenfalls bin ich seit einem Jahr nicht mehr zur See gefahren«, wechselte James abrupt das Thema.
    »Ich dachte, geborene Seeleute hielten es an Land nicht lange aus«, ging Riona darauf ein.
    »Vielleicht bin ich ja nicht zum Seemann geboren.« Ihre Blicke begegneten sich, und sie schien etwas sagen zu wollen, doch dann überlegte sie es sich offenbar anders.
    Die neben ihr sitzende Mrs Parker flüsterte ihr etwas zu, was er nicht verstehen konnte. Ihre sonnengebräunten Wangen färbten sich rötlich, was ihn vermuten ließ, dass sie getadelt worden war. Aber ihre kluge Frage und ihre glasklare Schlussfolgerung hatten ihn beeindruckt, desgleichen ihr Mut, beides in Worte zu fassen.
    Der nächste Gang wurde serviert, und James fiel auf, dass Riona davon noch weniger aß. Er hätte sie gerne gefragt, ob sie etwas störte oder ein körperliches Unbehagen ihr den Appetit verdarb. Sie war in der Tat eine faszinierende Frau, auch wenn sie jetzt wieder stumm auf ihren Teller starrte.
    »Ihr habt einen interessanten Akzent, Käpten MacRae. Woher kommt Ihr?«
    Er lächelte Mrs

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