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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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Geste weggewischt, die ebenso verräterisch war wie die aufeinandergepressten Lippen.
    James wollte sie küssen, bis sie wieder voll und weich wären und sich den seinen öffneten. Er starrte auf ihren Mund, als würde er Zeuge des Vorgangs, sowohl Beteiligter als auch Betrachter.
    Langsam neigte er den Kopf, kam ihr näher, als der Anstand gestattete. Seine Ehre rief ihn laut zur Ordnung. Er ignorierte es. Er spielte mit dem Feuer, segelte mit geblähten Segeln hart am Wind.
    Sag meinen Namen , befahl er ihr in Gedanken. Gib mir ein Zeichen, einen Laut. Ein Wort von dir, und ich senke meine Lippen auf die deinen, gebe der Versuchung nach, die mich peinigt, seit ich dich das erste Mal sah.
    Sie seufzte tief.
    Er streckte die Hände aus, wollte sie an sich ziehen.
    »James«, sagte sie leise. Eine Warnung.
    Wo war seine Ehre? Sein Anstand? Tot und begraben, einer nie gekannten Verzauberung zum Opfer gefallen. Wie konnte sie ihm das antun?
    Er nahm ihre Hand und drehte sie um, betrachtete staunend die Unterschiede und Ähnlichkeiten. Ihrer beider Finger waren schwielig, aber ihre Hand war im Vergleich zu seiner trotzdem zart – und klein.
    Blitze leuchteten wie Signallaternen auf See. Das Gewitter war jetzt direkt über ihnen. Der Wind blies ihm die Haare aus dem Gesicht wie mit sanft tadelnden Backenstreichen.
    Er trat noch näher an sie heran, wollte sie mit seinem Körper gegen die Unbilden des Wetters schützen. Sie legte die Hand auf seine Brust. Tat sie das, um ihn fernzuhalten? Sie hatte doch nichts von ihm zu befürchten. Seine unangemessenen, sündigen Gedanken würden niemals in die Tat umgesetzt werden.
    Auch wenn er sich noch so versucht fühlte.
    Es gab Dinge, die sich nicht erklären ließen, sagte James sich. Wie Wind entstand zum Beispiel. Oder wie er manchmal auf See nur mit knapper Not davongekommen war. Das Gefühl, dass der Allmächtige ihm in gefährlichen Situationen zur Seite stand. Die Wirkung, die Riona McKinsey auf ihn hatte.
    Noch nie hatte er sich derart nach der bloßen Gesellschaft einer Frau gesehnt. Nur sie anzusehen machte ihn froh, und wenn sie seinen Blick erwiderte, wurde ihm ganz leicht ums Herz. Er hatte sich immer für einen vernünftigen Mann gehalten, doch er benahm sich wie ein Narr. Liebeskrank und besessen.
    Wie konnte er so schnell so tief empfinden? Plötzlich war er nicht mehr Herr über sein Lebensschiff – seine Gefühle hatten das Kommando übernommen.
    Warum sie? Warum nicht eine Frau aus Inverness – in dem Jahr, seitdem er auf Gilmuir lebte, war er oft in der Stadt gewesen? Warum nicht eine Frau, die er dort gesehen hatte? Die Tochter eines Gastwirts, ein weiblicher Fahrgast einer Kutsche, eine Frau, die auf dem Markt einkaufte?
    Weil, so hübsch Riona auch war, ihre Anziehungskraft nicht in ihrer Erscheinung lag, sondern in ihrem Wesen. Sie war eigensinnig und nachgiebig, misstrauisch und gutgläubig, einfach und kompliziert.
    Vom ersten Augenblick an war die Grenze zwischen ihnen verschwommen gewesen, und nun wusste er nicht, was sie für ihn war? Eine Bekannte? Eine Freundin? Als was bezeichnete man eine Frau, die man wollte und nie bekommen könnte?
    Einen unerfüllten Traum.
    Er streckte die Hand aus und fuhr mit dem Finger an ihrem Hals entlang. Sie schauderte. Die Natürlichkeit ihrer Reaktion war bezaubernd.
    Schaudere für mich. In seiner Phantasie flüsterte er die Worte an ihren geschlossenen Lippen, und sie öffnete sie ihm einladend.
    »Wir sollten gehen«, sagte sie und senkte den Kopf ein wenig. Wenn er sie jetzt küsste, träfe sein Mund auf ihre Stirn. Das wäre ein unschuldiger Kuss, jedoch immerhin ein Vorspiel für das, was er wirklich ersehnte.
    Aber er war wohlerzogen, oder nicht? Es gab keine Clan-Kriege mehr, und es wurden keine Frauen mehr geraubt. Stattdessen wurden sie Männern in hübschen Kleidern vorgeführt und gaben sich sittsam. Und Verbindungen kamen durch das Angebot einer Mitgift einerseits und ein angemessenes Einkommen andererseits zustande.
    Er hatte sie verloren, bevor er sie richtig kennengelernt hatte.
    Etwas erwachte in ihm, eine Rückschrittlichkeit, die ihn überraschte. Plötzlich war er nicht mehr nur der Kommandant eines Schiffes und Schriftgelehrte, sondern ebenso der Urenkel des alten Lairds, der reiten konnte wie die Todeskünderin und räubern und plündern wie die Besten aus seinem Clan.
    Er legte die Finger auf ihren Mund, um ihn gegen seine dreisten Lippen zu schützen. Wieder fuhr ein Blitz vom Himmel

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