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Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)

Titel: Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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steinigten die Kirchenbeauftragten bei ihrer Ankunft. Das ist zwar hundert Jahre her, doch die Einstellung ist noch die gleiche.«
    Vor der Dorfschenke zögerte sie. »Wollt Ihr mitkommen?« Das Gasthaus diente einer Vielzahl von Zwecken, als Gemeindetreffpunkt ebenso wie als Herberge. Anfang Juni wurde der Saal den Ältesten zur Verfügung gestellt, und die Leute begannen, sich einzufinden, um sich eine Aufgabe geben zu lassen.
    Es waren einige Leute vor ihr, eine ältere Frau, die sie kannte und mit einem Lächeln grüßte, und ein Junge, dessen rebellische Miene darauf hindeutete, dass er nicht aus freien Stücken erschienen war.
    »Ich möchte ein paar Fragen stellen«, antwortete James und begleitete sie nach drinnen.
    »Wegen Drummond?«
    Er nickte, und sie sah ihm nach, als er die Gaststube betrat. Dann wandte sie sich nach links und wartete im Saal, bis sie an die Reihe kam.
    Als es so weit war, begrüßte sie die Ältesten und nahm an der Längsseite des mitten im Raum stehenden Tisches Platz. Mit den züchtig geschlossenen Knien und im Schoß gefalteten Händen kam sie sich wie eine Sünderin vor oder ein Kind, das herzitiert worden war, um bestraft zu werden.
    Drei runzlige Männer und vier ebenso alte Frauen blickten ihr entgegen.
    »Ihr seid neu in Ayleshire«, sagte der älteste der Ältesten, »und nicht vertraut mit unseren Bräuchen. Ist das Gutshaus in diesem Jahr bereit, uns zu helfen?«
    Anfangs hatte nicht nur die Neugier der Dorfbewohner Riona irritiert, sondern auch ihre unverblümte Art. Inzwischen verstand sie ihr Misstrauen und ihre Angst. Tyemorn war ein wichtiger Arbeitgeber und damit eine wichtige Einkommensquelle.
    »Ja, das sind wir, Sir«, antwortete sie respektvoll. »Wären wir im letzten Jahr um diese Zeit schon hier gewesen, hätten wir es ebenfalls getan.«
    Der Mann, dessen langer, weißer Bart dem von Ned ähnelte, musterte sie kritisch, als wollte er das Gewicht ihrer Worte abschätzen. Schließlich nickte er und wandte sich fragend den übrigen Komiteemitgliedern zu. Als Erste stimmte eine alte Frau mit brüchiger Stimme zu, die es schaffte, gleichzeitig zu sprechen und zu lächeln, was ihrem freundlichen Gesicht jedoch unglücklicherweise fast etwas Bösartiges verlieh.
    »Wir wollen natürlich den Bonfire Hill benutzen.«
    Riona nickte. Der erwähnte Hügel, die höchste Erhebung in der Nähe, gehörte zum Gut.
    »Und für die Pechkarren brauchen wir die Erlaubnis, Tyemorn-Straßen zu benutzen«, steuerte ein anderer bei.
    Wieder nickte Riona.
    »Welche Aufgaben wünscht Ihr zu übernehmen?«, fragte der Alte.
    »Was immer dem Dorf zugute kommt«, antwortete sie diplomatisch.
    »Ihr werdet für die Birkenzweige sorgen«, verfügte eine alte Lady, und der Mann nickte weise. »Wir werden hundert davon brauchen, ein paar Tage vor Lethson gesammelt. Sie werden über die Eingangstür eines jeden Hauses genagelt, aber das braucht Euch nicht zu kümmern. Ihr müsst sie den Leuten nur rechtzeitig bringen.«
    Sie nickte. Mit ein wenig Hilfe von ihren Knechten und Mägden wäre die Aufgabe leicht zu bewältigen. Sie zögerte. Ob es wohl erlaubt war, Fragen zu stellen? Schließlich siegte ihre Neugier über ihre Unsicherheit. »Was ist der Sinn der Zweige?«
    Einer der Ältesten bedachte sie ob ihres Interesses mit einem beifälligen Blick, die anderen schien ihre Frage zu befremden.
    »Es ist ein Zeichen unseres Danks für ein reiches erstes Halbjahr«, erklärte er ihr.
    »Und ein Zeichen unserer Hoffnung auf eine gute Ernte«, fügte ein anderer hinzu.
    »Ist das meine einzige Aufgabe?«, fragte sie.
    »Nein«, lautete die Antwort. »Ihr müsst außerdem einen Kuchen backen.«
    »Einen Kuchen?«, wiederholte sie mit schwacher Stimme. »Für das ganze Dorf?«
    »Für die Ältesten.«
    »Das Backen des Lethsonkuchens ist eine heilige Pflicht.« Dieser Hinweis kam von einer der Frauen am Tisch.
    »Gut.« Rionas Versuch zu lächeln scheiterte kläglich. »Dann bringe ich also die Birkenzweige und backe den Kuchen.«
    »Er wird aus dem feinsten Mehl gebacken«, sagte eine andere Frau, »und aus dem am Tag des letzten Viertelmondes vor Lethson gesammelten Morgentau. Mit Honig, Eiern und Gewürzen wird daraus der beste Kuchen von ganz Schottland.«
    Riona hielt diese Behauptung für übertrieben zuversichtlich, nickte aber trotzdem. Welche Strafe hatte sie zu erwarten, wenn der Kuchen misslang? Würde sie von der Feier ausgeschlossen?
    Riona wollte um Gnade flehen, um eine andere Aufgabe

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