Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)
auf.
Riona lächelte verschmitzt. »Ich werde den Ältesten sagen, dass ein Kobold mit einem Elixier des Weges kam und mich zwang, es in den Teig zu mischen.«
»Der Kuchen wird ihnen bestimmt besser munden als ein mit Tau gebackener.«
Mit der Schüssel in den Armen ging sie neben ihm her zum Haus zurück.
»Welche anderen Pflichten harren Eurer denn heute noch?«, fragte er.
»Wir müssen die Tische für die Erfrischungen morgen vorbereiten. Und das Pech und das Holz auf die Karren laden, die heute Nachmittag kommen.« Auf seinen fragenden Blick hin erklärte sie: »Die Burschen aus dem Dorf sammeln in der Woche vor Lethson auf allen Bauernhöfen Pech ein, und heute ist unser Gut an der Reihe. Die größten Lethsonfeuer werden auf Tyemorn angezündet, weil wir die höchsten Hügel der ganzen Gegend haben.«
»Warum Feuer? Als Signale?«
»Nein. Um die Drachen zu vertreiben.«
»Die Drachen?« Er hielt ihr die Tür auf.
»Vor langer Zeit glaubten die Menschen, dass auf den Feldern Drachen lebten, die vertrieben werden mussten, damit die Ernte reich würde. Darum läuft zur Sommersonnenwende noch heute jeder Bauer mit einer brennenden Fackel um sein Land herum, um etwaige dort lauernde Drachen zu verscheuchen.«
»Und wer wird das auf Tyemorn tun?«, fragte James.
»Ihr natürlich«, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen. »Ned kann es ja nicht mit seinem gebrochenen Arm. Oder wollt Ihr nicht?«
»Doch, selbstverständlich«, versicherte er. »Es wird mir eine Ehre sein.«
Er stand in der Küchentür und beobachtete Riona. Die Köchin war seltsamerweise nicht da. Polly kam zweimal herein und verschwand nach einem kurzen Blick wieder, wobei sie die ihr auf dem Fuß folgende Abigail mit sich zog. Es war, als hätte sich der Haushalt verschworen, sie beide miteinander allein zu lassen.
»Man kann dabei nichts falsch machen«, sagte Riona in gereiztem Ton. Es dauerte einen Moment, bis James begriff, dass sie mit sich selbst sprach. »Schließlich ist es nur ein Kuchen. Jeder Mensch kann einen Kuchen backen, wenn er muss.«
Sie spähte in die Schüssel und runzelte die Stirn.
» Ich kann es nicht «, gestand er lächelnd.
»Euch haben die Ältesten es ja nicht aufgetragen.« Jetzt galt ihr Stirnrunzeln ihm. Sie reichte ihm einen Korb und deutete mit dem Kinn in Richtung Ausgang.
»Ich brauche Eier. Mindestens sechs.«
»Und ich soll sie holen?«
»Wenn Ihr so freundlich sein wollt.« Ihr Lächeln war von Besorgnis überschattet.
»Nur gegen Bezahlung.«
»Bezahlung?«, echote sie verdutzt.
»Einen Kuss.«
Ihre Augen verengten sich. Schweigend starrte sie ihn an.
Nach ihrem Ausflug neulich hätte er klüger sein sollen, aber in ihrer Gegenwart verließ ihn die Klugheit. Er wollte sie berühren. Sie küssen. Sie lieben.
»Einen Kuss«, wiederholte er und ging.
Als James den Hühnerhof betrat, nickte er den dort Arbeitenden zu und streckte den Kopf in den Legestall, um ein paar Eier einzusammeln.
In die Küche zurückkehrend, hörte er Riona neuerlich vor sich hin murmeln. »Ein Schuss Milch und so viel Zucker wie Tau.« Bei seinem Eintreten schaute sie auf, stellte die Flasche wieder auf den Tisch, wo er sie hingestellt hatte, und lächelte ohne ein Anzeichen von Zerknirschung.
»Ich dachte mir, ein paar Tropfen mehr könnten nicht schaden.« Sie drückte den Korken in den Flaschenhals.
James grinste nur schweigend.
Nachdem sie dem Teig die von ihm gelieferten Eier und einige andere Zutaten beigefügt hatte, nahm sie die Schüssel in den Arm und begann, die Mischung mit einem großen Holzlöffel zu verrühren, was sie abwechselnd mit Verwünschungen und Stoßgebeten begleitete. James lehnte am Türrahmen und verfolgte ihre Bemühungen gleichermaßen amüsiert und fasziniert.
Er hatte sie von dem Moment an, da ihre Blicke sich zum ersten Mal trafen und sie einander anlächelten, als seinen Besitz betrachtet. Riona gehörte ihm, auch wenn sie das noch nicht wusste.
Verbissen mit dem Teig kämpfend, kam sie um den Tisch herum und blieb vor ihm stehen.
»Ich habe Euch gesagt, dass ich eine schrecklich schlechte Köchin bin, oder?«
»Ja, das habt Ihr«, bestätigte er mit einem Lächeln, von dem er hoffte, dass es ihr die Anspannung nehmen würde.
Doch sie schaute noch immer besorgt drein und schlug den Teig, als wollte sie ihn töten.
»Ich verstehe mich besser darauf, Dinge wachsen zu lassen, als sie zu kochen.« Sie ging zum Tisch zurück und goss den Teig in eine Reine.
»Ohne
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