Gebieter meines Herzens: Sie war einem anderen versprochen - doch er entflammte ihre Leidenschaft (German Edition)
Rory.«
Sie nickte.
Er hielt Ausschau nach dem Jungen und entdeckte ihn bei Abigail und ihrer Familie. Der anbetende Blick ließ keinen Zweifel an seinen Gefühlen für das junge Mädchen.
»Ich glaube, er ist verliebt«, sagte James voller Zuneigung.
»Sie ist anständig und fleißig und kommt aus einer guten Familie.«
Er winkte Rory zu sich.
»Aber nur, wenn Ihr Euch kräftig genug fühlt«, sagte Susanna zu ihm, nachdem James ihm erklärt hatte, was er tun sollte. Sie hatte ihm erst vor zwei Tagen erlaubt, das Bett zu verlassen.
»Das tue ich«, verkündete er mit leuchtenden Augen. »Ich kann vielleicht noch nicht so weit rennen wie früher, aber um das Feld herum schaffe ich es schon.«
»Ich will gar nicht, dass du rennst«, sagte James. »Stell dich einfach irgendwo an den Rand und schlag auf das Getreide ein.«
Rory grinste. »Das kann ich gut.«
James führte sein Pferd über die Fußgängerbrücke. Die Bauern, die ihren Rundlauf bereits beendet hatten, folgten ihnen, ebenso diejenigen, deren Äcker im Norden lagen.
Bei einem der größten Felder blieb er stehen und hob Riona aus dem Sattel.
»Ich sollte endlich reiten lernen«, sagte sie mit merkwürdig atemlos klingender Stimme. Sie stand so dicht vor ihm, dass ihre Brüste sich gegen sein Hemd drückten. Wieder wünschte er, sie wären allein.
»Ich könnte es dir beibringen.« Sicherheitshalber trat er einen Schritt zurück. Er brauchte dringend eine Ablenkung, und dieser Brauch würde sie ihm bieten.
»Dazu ist nicht mehr genügend Zeit«, wandte sie ein. »Ich werde bald in Edinburgh sein. Und dort muss ich nicht reiten können.«
Er rückte ihren zu einer Krone geflochtenen Zopf zurecht und sah zu, wie sie das davon herabhängende Haar ungeduldig nach hinten warf. Keiner von ihnen erwähnte Harold, doch er war so präsent, als stünde er zwischen ihnen.
James nickte Rory zu, der sich eine Stelle gesucht hatte, um auf die Ähren einzudreschen. Dann nahm er ihm die Fackel aus der Hand und begann zu rennen, schneller und schneller, während die Dörfler ihn anfeuerten, lief im Rhythmus ihrer Stimmen. Plötzlich war ihm, als würde er Hunderte von Jahren zurückkatapultiert, in die Zeit, als dieses Ritual zum ersten Mal durchgeführt worden war, und er fühlte sich fast wie ein Heide.
Auf einmal wurde ihm bewusst, dass er Spaß hatte. Er hatte eine ausgesprochen schöne Kindheit gehabt, und diese Zeremonie weckte Erinnerungen an ähnlich aufregende und fröhliche Zeiten.
Als er um die letzte Ecke bog und zu seinem Ausgangspunkt zurückkehrte, schwenkte er die Fackel über dem Kopf.
Riona lächelte ihm entgegen. Ohne anzuhalten, packte er sie bei der Hand, und sie raffte mit der anderen ihre Röcke und rannte mit ihm.
Drachen jagen.
Kapitel 26
W ürde Mrs Parker dieses Fest gutheißen?«, fragte James eine Stunde später. An um den Dorfanger aufgestellten Stangen hingen Laternen und beleuchteten die Tanzenden. Von der Schankkellnerin bis zum Gastwirt, vom Stallburschen bis zum Kaufmann schien jeder Einwohner von Ayleshire sich auf dem Platz eingefunden zu haben.
Sie hatten den ersten Tanz getanzt, ruhten sich nun am Rand des Geschehens aus und beobachteten die anderen bei ihrem fröhlichen Treiben.
»Wahrscheinlich nicht«, antwortete Riona, »aber sie hat uns verlassen, und so werden wir es nie erfahren.«
»Gut, dass sie fort ist.«
»Sie ist ein hoch geachtetes Mitglied der Edinburgher Gesellschaft«, hielt Riona ihr zugute.
»Und daran gewöhnt, ihren Willen durchzusetzen«, fügte er hinzu.
»Sie kann ziemlich unangenehm werden, doch ich bin sicher, dass sie es nur gut meint.«
Sie wechselten einen heiteren Blick.
»Du bist sehr viel freundlicher als ich«, sagte er. »Ich bin froh, dass die Frau nach Edinburgh zurückgekehrt ist.«
»Ich glaube nicht, dass sie einen schikanieren will – ich habe einfach nie ihren Anforderungen genügt. Sie wollte, dass ich weniger enthusiastisch wäre und umsichtiger handelte.« Sie schaute ihn herausfordernd an. »Ist dir auch aufgefallen, dass ich wie ein Esel klinge, wenn ich lache?«
»Mrs Parkers Gehör scheint nicht in Ordnung zu sein. Ich finde dein Lachen sehr melodisch.«
»Ich danke dir. Wenn du eine heiratsfähige Tochter hättest, würdest du aber vielleicht anders über die gute Mrs Parker denken.«
Er zog die Brauen hoch. »Ich kann mir nicht vorstellen, meine Tochter in die Obhut einer solchen Person zu geben. Das wäre ja, als gäbe ich eine Fliege in die Obhut
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