Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
Vom Netzwerk:
»Ich könnte ihn mit dem bloßen Fuß zertreten, hätte er die Courage, mir entgegenzutreten. Aber die hat er nicht. Der Mistkerl weicht mir seit Jahrhunderten aus, weil er Angst hat, gegen mich zu kämpfen. Ein Kampf gegen dich hingegen, hier in der Hölle? Davor wird er nicht zurückschrecken.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Ich bin nicht sicher, ob es dir aufgefallen ist, aber meine todesmagischen Künste lassen noch einiges zu wünschen übrig.«
    Sie winkte ab. »Das lässt sich ändern.«
    »Was meinst du?«
    »Macht ist Macht, wie dir allmählich auch bewusst werden dürfte. Lebensmagie, Todesmagie – wie alle Gegensätze, sind die beiden Kräfte sich sehr ähnlich. Deine lebensmagischen Talente mögen dir hier in der Hölle nutzlos erscheinen, sind es jedoch nicht. Sie lassen sich umwandeln.«
    »Zu welchem Preis?«
    »Du bist weise. Ja, alles hat seinen Preis. Dieser wäre natürlichein Stück deiner Seele. Aber was macht das schon? Du bist unsterblich, und deine Seele ist mithin endlos.«
    Als er nicht gleich antwortete, kam Hekate näher zu ihm. »Hier, ich zeig’s dir.«
    Sie hob eine Hand, worauf ein schrilles Heulen in Macs Ohren ertönte. Schwefelrauch drang aus den Fliesenspalten im Boden, stieg rasch auf und verhüllte alles um Mac herum.
    Der Nebel schloss ihn vollständig ein, und in ihm waberte Todesmagie. Mac fühlte, wie sie nach Lücken in dem todesmagischen Schild tastete, den Artemis um seine Seele herum errichtet hatte, und im selben Moment machte Hekates ekliger Rauch eine Schwachstelle aus, einen winzigen Riss, der sofort nachgab.
    Todesmagie floss hinein und flutete Macs Bewusstsein. Sein Magen drehte sich um; in seinem Kopf explodierte Schmerz. Instinktiv konterte er mit dem stärksten lebensmagischen Schutz, den er kannte. Wären sie in der Menschenwelt, hätte die Dämonenschlampe gar nicht gewusst, wie ihr geschah. Hier in der Hölle aber brachte der Angriff sie bloß zum Lachen.
    Gierig sog sie seine Kraft in sich auf, bis ein Leuchten durch ihren Körper ging. »Leben ist in der Hölle nicht zu gebrauchen, Mac Lir. Du musst mit dem Tod kämpfen. Mit dem in deiner Seele.«
    Höllenfeuer stob aus ihren Fingern und traf Mac mitten in den Bauch. Er sank auf die Knie, während ihm eine sengende Hitze die Speiseröhre hinaufstieg. Würgend staunte er die Flammen an, die ihm aus den Lippen schossen.
    Sein T-Shirt fing Feuer. Er rollte sich auf den Fliesen, um es zu löschen. Derweil brannte sein Zorn heißer als Hekates Attacke. Ohne nachzudenken, ohne jedweden Plan, sprang er auf und stellte sich vor die Dämonin. Ein widerwärtiges Wort,das er schon einmal Artemis hatte sagen hören, kam ihm über die Lippen.
    Zwei Höllenfeuerbälle, heißer und dichter als alles, was er bisher zustande gebracht hatte, bildeten sich in seinen Händen. Er schleuderte sie auf Hekate, die beide schlicht beiseitestieß.
    Mac ging in Verteidungsstellung, atemlos und entsetzt ob des schrecklichen Zaubers, den er eben gewirkt hatte. Und bezahlen musste er ihn mit einer Dosis seiner Lebensessenz. Die dunkle Wunde in seiner Seele klaffte weiter auf, während er sich bereitmachte, den Zauber zu wiederholen. Doch zu seiner Überraschung griff Hekate ihn nicht wieder an.
    Stattdessen applaudierte sie ihm. »Gut gemacht, Mac Lir. Du lernst sogar noch schneller, als ich gehofft hatte. Deine Todeskraft wird wachsen, je mehr von deiner Seele du in der Hölle hergibst. Bis du Malachi gefunden hast, könnte deine Kraft der Aufgabe angemessen sein, die ich dir stelle.«
    Mac verschränkte die Arme. »Und falls meine Todesmagie deine übersteigt? Was tust du dann?«
    »Blödsinn«, winkte Hekate ab. »Das wird nie passieren. Meine Macht ist unbesiegbar. Ich bin die Gefährtin des Höllenfürsten.«
    »Ach, von Luzifer, meinst du?«
    »Luzifer, Teufel, Beelzebub, Satan … mein Gatte hat viele Namen. Er schuf die Hölle und ist ihr alleiniger Herrscher. Am Ende, wenn der Tod die letzte Schlacht gegen das Leben gewonnen hat, wird er auch in den oberen Welten herrschen.«
    »Klingt ja nach einem echten Sympathieträger. Wieso fragst du ihn nicht, ob er sich um dein kleines Problem mit Malachi kümmern kann?«
    Hekate kniff den Mund zusammen. »Der Fürst der Finsterniskommt nicht mehr in die oberen Höllenebenen. Er zieht es vor, in seinen Gefilden zu bleiben und seine Arbeit oben von Untergebenen erledigen zu lassen. In den oberen Höllensowie den Dämonenreichen ist es den Ewigen überlassen, um die Vormacht zu

Weitere Kostenlose Bücher