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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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kämpfen.«
    Mit einem Fingerschnippen rief sie eine lange, dicht beschriebene Pergamentrolle herbei. »Genug gefragt. Es ist Zeit, unser Geschäft abzuschließen. Hier ist dein Vertrag, Mac Lir, den du mit Blut unterschreiben musst. Ich mache dir ein großzügiges Angebot. Vernichte Malachi für mich, und du darfst eine lebende Seele mit zurück in die Menschenwelt nehmen – deine Schwester, deine Geliebte oder ihr Kind. Mir ist gleich, für welche du dich entscheidest.«
    Mac nahm die Papierrolle, blickte Hekate in die Augen und zerriss das Pergament. Die beiden Hälften flatterten zu Boden. »Wohl kaum.«
    »Du bist arrogant, Mac Lir«, raunte Hekate erbost.
    »Dazu neigen Götter im Allgemeinen.«
    »Das Spiel, das du veranstaltest, ist idiotisch.«
    »Dann bin ich eben idiotisch. Götter schließen keine Verträge mit Dämonen.«
    »Du bist bloß ein Halbgott und weit weg von deinem Machtbereich. Ich könnte dich leicht auf der Stelle vernichten. Aber das werde ich wohl nicht tun. Ich denke, ich sehe mir lieber weiter an, was aus dir und deiner neuentdeckten Finsternis wird.«
    Sie breitete die Arme aus, und Feuer loderte auf ihrer nackten Haut auf. »Geh jetzt, Mac Lir. Auch wenn du dich weigerst, ihn zu unterzeichnen, gilt unser Vertrag. Zerstör Malachi, und ich belohne dich. Enttäuschst du mich aber, wirst du es bereuen.«
    Als sie den Kopf in den Nacken warf, ging ihre rote Mähne in Flammen auf. Feuer und Schwefel stiegen in die Luft, begleitet von einem Donnerhall. Dunkles Licht blitzte, und als der Rauch sich wieder klärte, war Hekate fort.
    Mac rieb sich übers Gesicht. »Dämliche Kuh. Immer muss sie so ein Affentheater machen.«
    Ein Riss erschien in der Fliese, auf der Hekate gerade noch gestanden hatte. Mac beobachtete, wie er immer größer wurde und sich in alle Richtungen ausbreitete. Der Boden gab nach, so dass Mac zurückspringen musste. Terrakottabrocken und Zementstücke purzelten in ein schwarzes Nichts. Sobald das Knacken und Krachen aufhörte, trat ein mechanisches Surren an seine Stelle.
    Vorsichtig näherte Mac sich dem Loch im Boden. Eine Rolltreppe, wie man sie in Kaufhäusern fand, erstreckte sich vor ihm nach unten. Mac blickte sich im Kinofoyer um. Nirgends waren neue Türen zu sehen. Wie es schien, führte ihn einzig die Treppe weiter – eine Höllenebene tiefer.
    Er dachte an Artemis, die hinter der Tür auf der anderen Seite des Kinosaals gefangen war. Hatte sie rausgefunden? So oder so blieb ihm keine andere Wahl, als auf die Rolltreppe zu steigen und zu hoffen, dass er Artemis unten wiederfand.
    Die Treppe führte steil hinab, auch wenn die Fahrt nicht sonderlich lange dauerte. Sie endete in einer Art Windfang vor automatischen Schiebetüren. Mac konnte ein Licht hinter den Glastüren erkennen, sonst nichts, weil es Milchglasscheiben waren.
    Er trat auf die Tür zu, die prompt aufglitt. Als er hindurchging, wehte ihm ein Schwall eisiger Luft entgegen, und er musste blinzeln, weil es so unerwartet hell war. Sobald sichseine Augen auf die neuen Lichtverhältnisse eingestellt hatten, blickte er sich verblüfft um.
    Falls Luzifer diesen Ort geschaffen hatte, musste Mac dem alten Mistkerl eines zugestehen.
    Er hatte einen unglaublichen Humor.

Kapitel 16
     
     
    Artemis fröstelte vor der Auswahl an Frühstücksflocken, als plötzlich Mac am Ende des Gangs auftauchte, gleich neben Schnittbrot und englischen Muffins.
    Seine Jeans war eingerissen, sein T-Shirt angesengt und sein Gesicht rußverschmiert. Aber er war
da
, direkt vor ihr. Sie war so erleichtert, dass sie sich zunächst überhaupt nicht rühren konnte. Dann entdeckte er sie und winkte ihr zu. Nun rannte sie den Gang hinunter und warf sich ihm in die Arme, ehe ihr wieder einfiel, dass sie gerade einen Vertrag unterzeichnet hatte, ihn zu verraten.
    Verlegen löste sie den Kuss.
    »Was ist los, Süße?«, fragte er sie verwundert. »Bist du verletzt?«
    »Nein.« Ihr Blick fiel auf seine Schulter, wo seine Haut unter einem der Brandlöcher rot schimmerte. »Aber du! Was ist passiert?«
    Wut blitzte in seinen grünen Augen auf. »Ich hatte einen kleinen Zusammenstoß mit einer Dämonin. Keine Sorge, das ist nichts weiter. Siehst du?« Er bewegte den verwundeten Arm, während sein Blick über die gefüllten Regale links und rechts des Gangs huschte. »Also. Die dritte Höllenebene ist … ein amerikanischer Supermarkt?«
    »Ja. Witzig, was? Bist du schon lange hier?«
    »Nein. Du?«
    Sie schüttelte den Kopf. Leise Musik

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