Gebieterin der Finsternis
die deine Schwester in Qualen verbringt, Mac Lir. Sei versichert.«
»Ich glaube dir nicht. Du übertreibst, was deine Macht betrifft.« Er stand auf, kehrte ihr den Rücken zu und schlenderte betont lässig zum Tresen, wo er die Süßigkeitenauswahl betrachtete.
Hekates Stimme folgte ihm. »Ein anderer Dämon hat Leanna zu seiner Hure gemacht, nachdem ihr erster Meister verschied. Sein Name ist Malachi.«
Mac drehte sich langsam zu ihr, wobei er sich um einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck bemühte. »Hat er? Wie nett von ihm.«
»Du bist nicht so ungerührt, wie du tust.«
»Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass es mich kümmert. Leanna hat mir nichts als Scherereien gemacht, solange sie in der Menschenwelt lebte.«
»Malachi genießt deine Schwester sehr. Er benutzt ihren Leib und tut sich an ihrer Seele gütlich.«
Mac zügelte seine Wut. »Hat diese Unterhaltung irgendeinen Zweck? Falls ja, komm endlich zum Punkt.«
»Wie fordernd!«, schalt Hekate. »Ich sage dir das bloß, weil ich glaube, dich interessiert, dass Malachi hier in der Hölle ist. Und weil er nie ohne eine oder zwei Huren im Schlepptau reist, hat er deine Schwester mitgebracht. Aber wenn es dich nicht kümmert …«
Prüfend sah Mac die Dämonin an. Worauf wollte sie hinaus? »Selbst wenn das wahr ist, warum erzählst du es mir?«
»Weil Malachi mein Feind ist. Er hat meinen Clan abgeschlachtet, mein oberes Reich zerstört. Und ich habe ihm Rache geschworen. Eine Rache, bei der du mir helfen wirst.«
»Da sei dir lieber nicht so sicher. Ich bin hinter dir her, nicht hinter Malachi. Du hast einem Menschenkind die Seele gestohlen, dem Sohn einer Hexe. Und ich will sie zurück.«
Hekate lachte. »Ach ja, vielleicht gebe ich sie dir. Der Balg deiner Geliebten ist bloß eine unschuldige Seele in meinem großen Sortiment. Ich sammle sie nämlich, musst du wissen. Die Seelen von Kindern. Sie sind ungleich süßer als die von älteren, verdorbenen Menschen.«
»Du bist ekelhaft.«
Hekates Hand wanderte an ihren Hals. »Oh, ich danke dir, Mac Lir. Das Kompliment bedeutet mir viel, gerade weil es von dir kommt.« Einladend hob sie ihre Brüste. »Möchtest du ein wenig von meinem Glanz kosten?«
Trotz seiner Abscheu empfand Mac einen Anflug von Verlangen. Er schluckte. »Nein, will ich nicht.«
»Bist du deiner kleinen Hexe etwa treu? Wie niedlich!«
»Du hast Artemis betrogen.«
»Ich und Lieutenant Black betrügen? Niemals. Sie kam zu mir und bat um meine Dienste. Ich sollte armselige Menschen schützen, die in Todesmagie verstrickt waren. Wenn sie nicht voraussah, welche Folgen ihre Verbindung zu mir haben könnte, ist das nicht meine Schuld.« Sie schüttelte ihr Haar, das wie ein roter Satinvorhang aufschimmerte.
»Sie hat das Militär verlassen und nicht daran gedacht, dass ich ihre Magie kenne. Und sie wurde nachlässig, nachdem das Magiegleichgewicht sich wieder Richtung Leben verlagerte. Sie hat ihren Sohn zu lasch geschützt, so dass ich es leicht hatte, ihn mir zu schnappen. Was ich jedoch nicht verstehe, ist, wieso du dich in die Angelegenheiten der Hexe mischst. Was kümmert dich, einen unsterblichen Halbgott, die menschliche Todeshexe von höchst fragwürdiger Herkunft?«
»Ich habe meine Gründe.«
»Die sämtlichst mit deinem Schwanz zu tun haben dürften. Finsternis hat sich in deine Seele eingegraben, Mac Lir. Sie wird nicht wieder verschwinden. Sag mir, findest du nicht auch, dass Todesmagie den Sex sehr viel, nun ja, spannender macht?«
»Nein.«
Hekate lachte laut auf. »Ah, du lügst! Nein, ist das amüsant. Der Tod besiegt das Leben immer. Ausnahmslos. Aber sich ihm zu ergeben kann unendlich süß sein. Wie dir nun auch klargeworden ist. Du, eine Kreatur des Lichts, hast mit dem Tod herumgespielt. Mit Todesmagie. War es gut für dich?Erregend? Willst du mehr davon?« Sie glitt vorwärts, und plötzlich hockte sie auf seinem Schoß, wo sich ihr Po an seiner Erektion rieb.
»Ich kann dir so vieles zeigen.«
Mit einer einzigen Bewegung war er aufgestanden und hatte den Kontakt unterbrochen. »Nein danke. Dämonensex ist nicht mein Ding.«
Wieder sah sie auf seine Hose. »Ach nein? Na ja, so nett es auch für uns beide wäre, ist Sex nicht das, was ich von dir verlange. Mir schwebt eine schwierigere Aufgabe vor. Ich will, dass du Malachi zerstörst.«
»Der alte Drecksack wächst dir wohl über den Kopf, was? Kannst du ihn nicht allein schlagen?«
»Malachi ist
nichts
«, zischte sie gereizt.
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