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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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Aufschnittschneidemaschine gebeugt und bewegte sich langsamer als ein Gletscher im Februar. Artemis sah zu der Leiche, die am nächsten war: eine tote Frau, deren Nummer 2417 war. Das Leuchtzeichen über dem Stand zeigte, dass gerade Nummer 0001 bedient wurde.
    »Ganz wie zu Hause«, raunte Artemis.
    »Da lang«, sagte Mac plötzlich und führte Artemis zu einer Tür, auf der NUR PERSONAL prangte.
    »Bist du wahnsinnig? Dahinter wimmelt’s wahrscheinlich von Dämonen!«
    »Keine Rose ohne Dornen, Süße.«
    Sie traten durch die Schwingtüren und kamen an Schildern vorbei, auf denen LADENDIEBSTAHL IST RAUB – MACHT ES OFT UND GUT und VERGESST EURE HÄNDE ZU WASCHEN zu lesen war.
    »Hier sind keine Ausgangstüren.«
    »Nein, Türen nicht«, bestätigte Mac und strebte entschlossen weiter.
    »Was dann?«
    »Müllschlucker. Irgendwo hier muss einer sein.«
    Sie orientierten sich am Geruch, liefen vorbei an Stapeln von Holzkisten bis hin zu einem Berg verfaulenden Fleisches und Gemüses. Zwei niedere Dämonen schaufelten das Zeug lustlos in eine kleine quadratische Öffnung. Eine verbeulte Stahlklappe, die nur noch an einer Angel hing, knallte bei jeder Ladung gegen die Wand.
    »Das wird schwierig«, sagte Artemis. »Wie kommen wir an denen vorbei? Dein Blendzauber platzt, wenn wir sie zur Seite stoßen müssen.«
    »Dann sollten wir sie ablenken.« Er formte einen Höllenfeuerball in der Hand, den er sacht in die Luft warf und wieder auffing. »Ich schmeiß den hier hinter uns, und während sie hinrennen, springen wir in den Schacht.«
    Artemis drückte sich flach an die Wand. »Okay. Ich bin bereit.«
    Mac schleuderte den Feuerball weit hinter sie, wo er krachend in einem Turm Holzkisten landete. Die Mülldämonen hoben erschrocken die Köpfe. »Was zum …«
    Beide liefen hin, um nachzusehen. Als sie sich ihnen näherten, stellte Mac sich dicht vor Artemis. Der Erste hinkte direkt an ihnen vorbei, die Augen auf den brennenden Kistenstapel gerichtet. Der zweite indes war nicht so leicht zu narren. Er blieb ungefähr auf Armlänge von Mac und Artemis stehen und schnupperte misstrauisch. Artemis wagte nicht zu atmen.
    Dann kam der Dämon noch näher. »Hey, Rark!«, schrie er seinem Kollegen zu.
    Rark drehte sich um und humpelte herbei. »Was denn, Gark?«
    »Riechst du nicht auch was Komisches?«
    Rark schnüffelte. »Ja. Lebensessenz. Aber das kann nicht sein. Doch nicht hier.«
    Gark grinste. »Hast du etwa heute Morgen nicht die
Revue
gelesen? Zwei Lebensmagische haben sich an Charon vorbeigeschmuggelt. Und ich glaube, wir haben sie gerade gefunden. Guck mal!« Er zeigte mit einer Hand. »Der Rand eines Blendzaubers, genau da.«
    Rark glotzte. »Ich seh nix.«
    »Klar nicht. Du würdest deinen eigenen Schwanz im Dunkeln nicht finden. Die sind hier, sag ich dir. Hast du Hunger, Rark?« Er rieb sich die Hände, worauf sie rauchten. »Ich schon.«
    »Gar nicht gut«, flüsterte Artemis Mac zu.
    »Du nimmst den Hässlichen rechts«, sagte Mac, dem ein neues Höllenfeuer in die Hand sprang. »Ich nehm den noch Hässlicheren links. Wärst du so weit, Süße?«
    »Auf drei«, sagte Artemis, die ihren eigenen Zauber vorbereitete. »Eins, zwei, drei!«
    Gleichzeitig attackierten sie die beiden. Rark fiel um wie ein morscher Baum, wohingegen Gark noch mit eigenem Feuer erwiderte, das Mac am Oberschenkel traf. Artemis setzte den Dämon mit einem Tritt gegen sein Knie außer Gefecht, dem Mac noch einen roten Feuerstrahl hinzufügte. Gark sackte auf seinen Freund und gab keinen Mucks mehr von sich.
    »Schnell«, sagte Artemis, die sich nervös zum Korridor umsah, von dem aus es in den Laden ging. »Wir hatten Glück, dass sie niedere Dämonen waren. Verschwinden wir, ehe etwas Größerer und Übleres aufkreuzt.«
    »Ganz wie du meinst.«
    Mac pflügte ihnen den Weg zum Müllschacht frei. Die Öffnung war knapp groß genug, dass sich ein einzelner Erwachsener hindurchquetschen konnte. Der Gestank, der ihnen aus dem Schacht entgegenkam, verschlug Artemis den Atem.
    »Ladys first«, sagte Mac.
    Sie rümpfte die Nase. »Alter vor Schönheit ist mein Motto.«
    »Meinetwegen.« Er packte den oberen Rand des Schachts und schwang die Beine in die Öffnung. »Wünsch mir Glück. Und bleib dicht hinter mir.«
    Artemis steckte den Kopf durch den Rahmen und beobachtete, wie er den Schacht hinunterrutschte. Sowie er außer Sichtweite war, kletterte sie hinein und folgte ihm.
     
    Der Schacht führte in ein Damenbekleidungsgeschäft,

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