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Gebieterin der Finsternis

Titel: Gebieterin der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Nash
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verlangen, dass sie ihren Vertrag einhielt. Ihr war übel, als sie Mac folgte. Wie konnte sie ihn abermals betrügen? Das hatte er nicht verdient. Vielleicht sollte sie ihm doch alles erzählen. Eventuell konnten sie Malachi zusammen schlagen – mit einem Überraschungsangriff.
    »Verlass dich nicht drauf.«
    Die Worte waren geflüstert und begleitet von einem schwachen Schwefelgeruch. Artemis erstarrte und drehte sich um. Ein schemenhafter Malachi lächelte ihr aus einem Wandspiegel zu.
    Nachdem sie einen kurzen Blick zu Mac geworfen hatte, der ihr den Rücken zuwandte, ging sie auf den Spiegel zu. Malachis Zerrbild waberte hinter dem Glas. »Ein Wort von unserer … Vereinbarung … zu dem Sidhe, und dein Sohn ist tot. Bring Mac Lir zur fünften Ebene. Vorher entfernst du den Schutzschild, mit dem du seine Seele umgeben hast.«
    »Entfernen?«, hauchte sie. »Wie soll ich das anstellen? Er hat inzwischen viel über Todesmagie gelernt und wird es merken, wenn ich irgendwas versuche.«
    Malachis Augen blitzten. »Das Wie ist nicht mein Problem.Tu, was ich dir sage, wenn dir das Leben deines Sohnes lieb ist.«
    Mit diesen Worten löste sich sein Bild auf.
    Artemis schloss die Augen. Fast krümmte sie sich vor Angst. Dann, einen Moment später, fühlte sie Mac neben sich, dessen Nähe ungeheuer tröstlich war, als er sie besorgt ansprach.
    »Was ist denn, Süße? Geht es dir nicht gut?«
    Sag’s ihm!
, rief eine kleine Stimme in ihrem Kopf.
Sag ihm alles. Er wird für dich kämpfen.
Aber Artemis wusste, dass es reines Wunschdenken war, sonst nichts. Wenn sie jetzt alles ausplauderte, war Sander binnen Minuten tot.
    Sie rang sich ein Lächeln ab. »Nein, es ist nichts. Mir war bloß ein bisschen schwindlig. Ist schon vorbei.«
    »Ich weiß zwar nicht, ob ich dir das glaube, aber Kopf hoch, Süße. Ich habe den nächsten Ausgang gefunden.«
    Oh Götter! »Wo?«
    »Hinter dem Service-Schalter ist eine Tür. Da steht ein Dämon in Gestalt einer jungen Frau, doch an der passen wir locker vorbei. Es sollte also kein Problem geben.«
    Sollte nicht, tat es aber. Die Dämonin war, wie sich herausstellte, keine niedere. Den Göttern sei Dank, war sie auch keine Ewige, doch allemal alt genug, um Macs Blendzauber zu durchschauen.
    Als sie sich hinter ihr durchschleichen wollten, blickte sie von ihrer Zeitschrift auf und ließ ihren Kaugummi knallen wie einen Pistolenschuss. »Keinen Schritt weiter. Habt ihr zwei echt gedacht, ein lachhafter Blendzauber von der zweiten Ebene hilft euch hier unten? Wer zur Hölle seid ihr eigent…« Sie riss die Augen auf. »Ah, ihr seid die beiden aus der Zeitung! Die Menschenfrau und der Sidhe.«
    Mac sah sie an. »Und wenn schon?«
    Ihr Pferdeschwanz hüpfte auf und ab. »Ist das spitze! Ich geb der Zeitung einen Tipp, wo ihr steckt, und kassiere fünfzig Jahre Lebensessenz.«
    »Glaubst du allen Ernstes, die fiesen Typen bei der
Revue
geben dir die Belohnung?«
    »Was soll das heißen?«
    »Die wollen sie doch selbst einsacken. Einen Dämonen der vierten Ebene wie dich würden die nie auszahlen.«
    »Mac«, flüsterte Artemis. »Was machst du denn?«
    Die Dämonin hielt mitten in der Kaubewegung inne. »Weißt du was, du hast recht. Die Schweinebacken verarschen mich garantiert. Ich sollte euch selbst schnappen.«
    »Davon würde ich dir abraten. Meine Freundin hier ist eine talentierte Todeshexe, und ich bin ein Halbgott. Wir könnten ein ziemlich zäher Brocken für dich werden.«
    Sie betrachtete ihn neugierig. »Ein Halbgott, sagst du? Das stand gar nicht in der Zeitung.«
    »Tja, die wollten wohl nicht, dass es bekannt wird. Aber jetzt, wo du es weißt, habe ich einen Vorschlag für dich.«
    »Ein Vertrag?« Die Dämonin stemmte ihre Ellbogen auf den Tresen. Ihre Augen leuchteten. »Ich steh total auf Verträge!«
    Artemis starrte ihn an. »Mac, ich glaube nicht …«
    »Kein Vertrag«, erwiderte Mac. »Einen schlichten Tausch. Siehst du die Tür da drüben? Ist dahinter eine Treppe, die auf die fünfte Ebene führt?«
    »Jap, ist und tut sie.«
    »Genau zu der wollen wir. Was hältst du davon, wenn ich dir fünfzig Jahre Lebensessenz gebe und du uns durchlässt?«
    Artemis hielt die Luft an. Einzig Macs Hand auf ihrem Arm hinderte sie, laut zu protestieren.
    »Fünfzig Jahre?« Die Dämonin kaute wieder energisch, dass ihr Kaugummi in ihren Mund knallte. Sie machte eine rosa Blase, ließ sie platzen und sog sie wieder ein. »Das reicht nicht.«
    »Reicht nicht? Das ist die Belohnung,

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