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Geboren in Atlantis

Geboren in Atlantis

Titel: Geboren in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tempel zum erstenmal betrete.«
    »Dann viel Glück.«
    Sie lachte leise und bewegte sich weiter.
    Ich breitete meine Arme aus, weil ich abtasten wollte, ob sich Felswände in der Nähe befanden, was nicht der Fall war, denn ich griff ins Leere. Um mich zu orientieren, holte ich meine kleine Leuchte hervor.
    »Kein Licht, bitte«, sagte Kara energisch.
    »Warum nicht?«
    »Es ist zu gefährlich, John.«
    »Wie du meinst.«
    So marschierten wir tiefer in das Dunkel des Tempels und hörten nach einer Weile - das konkrete Zeitgefühl war mir verlorengegangen - ein bestimmtes Geräusch.
    Kara war stehen geblieben. Im Dunkeln hatte ich das nicht gesehen und lief gegen sie. »Da ist ein See«, flüsterte sie.
    Ihre Haare kitzelten in meinem Gesicht, als ich mich vorbeugte und die nächste Frage stellte.
    »Einverstanden, aber weshalb befindet sich hier das Wasser?«
    »Denk mal nach.«
    Mir fiel es ein. »Die Kraken.«
    »Genau, John, sie leben im Wasser.«
    Ich lachte leise. »Bevor ich dort in die Dunkelheit hineinstolpere, möchte ich doch lieber nachschauen. Oder hast du etwas dagegen, wenn ich die Lampe einschalte?«
    »Jetzt nicht mehr.«
    Ich ging so weit vor, bis ich rechts neben ihr stand, schaltete die Lampe ein und folgte dem Strahl mit meinen Blicken. Kara stand unbeweglich neben mir. Ich hörte allerdings ihr Flüstern.
    »Das Zentrum, John, wir haben uns dem Zentrum des Tempels genähert. Wir müssen gleich da sein.«
    »Meinst du?«
    »Sicher.«
    Sie hatte recht, denn als ich den Strahl etwas schwenkte und dabei dem Boden entgegensenkte, erkannte ich auch die sich bewegende Wellenfläche eines unterirdischen Sees.
    Für einen Moment wurde ich an den Schleimsee auf dem Planeten der Magier erinnert, nur war diese Flüssigkeit hier nicht so dick und schwerfällig, sie bestand aus normalem Wasser.
    Wir mussten einige Schritte gehen, um das Ufer zu erreichen. Nichts hielt uns auf. Keine Wände, keine Felsen.
    Die Oberfläche des runden Sees lag in einer trügerischen Ruhe vor uns. Das Wasser gab sogar Kühle ab, die uns entgegenströmte. Nach der Hitze auf dem langen Marsch überkam mich das Bedürfnis, einfach hineinzuspringen und den kleinen See zu durchschwimmen. Nur war ich kein Selbstmörder, denn ich hatte selbst in Südfrankreich erlebt, welch eine Kraft im Körper des Kraken steckte, der nur dann erledigt werden konnte, wenn ihm das rot glühende mit Magie vollgepumpte Auge ausgestochen wurde.
    Seine Arme steckten voll zerstörerischer Kraft. Ein Mensch konnte ihnen nicht entkommen, wenn er einmal von ihnen erwischt worden war. Nur die helle Lanze meiner Halogenleuchte schnitt einen Streifen in die Finsternis.
    »Weißt du einen Rat, Kara? Den See haben wir gesehen. Es müssen auch die Schwarzen Priester vorhanden sein.«
    »Das sind sie auch.«
    »Wie schön. Und wo?«
    »Erinnere dich daran, John, wie du den Felsentempel zum erstenmal gesehen hast.«
    »Das weiß ich.«
    »Was ist dir dabei besonders aufgefallen?«
    Ich überlegte. »Meinst du die ungewöhnlichen Kuppeln auf den Felsen?«
    »Ja, die.«
    »Befindet sich dort das Zentrum? Und nicht hier vor uns im See?«
    »Ich rechne damit.«
    »Leider können wir nicht fliegen, aber Flügel brauchten wir schon, um dorthin zu gelangen.«
    »Das glaube ich nicht. Ich rechne eher damit, dass wir den See an seinem Ufer umgehen.«
    Platz genug war, das hatte ich zuvor schon ausgeleuchtet. Es existierte ein schmaler Streifen zwischen Wasser und Felswand, auf dem wir uns sogar ziemlich sicher bewegen konnten.
    Ich wollte die Führung übernehmen, was Kara nicht zuließ. Dafür tat ich etwas anderes, streckte meinen Arm aus und leuchtete in die Höhe. Die Halogenlampe strahlte ziemlich weit, und ich dachte dabei an die gläsernen Kuppeln, die auch Böden aus Glas besitzen mussten. Der Schein fand sein Ziel. Leider nur dort wo er bereits schwächer geworden war. Er blitzte über etwas Helles hinweg, sogar kleine Reflexe entstanden, und Kara nickte bedächtig.
    »Habe ich dir nicht gesagt, John, dass dort oben noch etwas ist.«
    »Richtig.«
    Sie hatte es jetzt eiliger und beschleunigte ihre Schritte. Mit einem Auge peilte ich auf das Wasser, mit dem anderen suchte ich die glatten Wände ab, weil es meiner Meinung nach einen Aufstieg oder eine Treppe geben musste, die uns hochbrachte.
    Nichts war vorhanden, nur der glatte Fels. Das wiederum ärgerte mich gewaltig.
    Alles veränderte sich, als wir aus der Höhe her ein sirrendes Geräusch hörten. Sofort blieben

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