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Geboren in Atlantis

Geboren in Atlantis

Titel: Geboren in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieses Tempels bilden.
    Die Wasserfläche blieb unter uns zurück. Glücklicherweise, denn der Krake erschien!
    Sein massiger Körper schob sich aus den Wellen, derart gedreht, dass wir auch die rote Insel innerhalb des nassen Graus erkennen konnten, das Auge und Zentrum des Kraken.
    Es war ein böses, unheimliches Glühen, das uns hinterhergeschickt wurde. Ein tödliches Versprechen, das dieser Krake sicherlich einhalten würde. Ich schauderte zusammen, denn so hatte ich ihn bisher noch nicht erlebt.
    Auch die Fangarme erschienen. Mit ihnen wühlte er das Wasser auf, schleuderte sie mit träge anmutenden Bewegungen in die Höhe, ohne uns jedoch zu erreichen.
    Wir fuhren lautlos immer höher, und wir erlebten dabei, wie wir allmählich vom Dunkel hinein in das Licht glitten, das von außen her gegen die Spitze des Bergtempels fiel.
    Plötzlich verschwanden die Wände. Das Licht einer alten Sonne umgab uns. Es füllte die Behälter aus. Unser Blick konnte weit über das Land hinwegstreifen, er reichte sogar die unmittelbare Küstenregion, wo wir das graugrüne Meer erkannten, das mit gewaltigen Schaumstreifen gegen die Felsen donnerte.
    Auch der Schatten war noch da.
    Mich fröstelte, als ich die Umrisse des riesigen Skeletts und der Sense erkannte. Beides bewies uns, dass wir noch längst nicht außer Gefahr waren.
    Mit einem letzten Ruck kam unser ungewöhnlicher Lift zur Ruhe. Seine untere Seite befand sich auf gleicher Höhe mit den anderen. Wenn wir wollten, konnten wir von einem Zylinder in den nächsten gehen, was Kara auch versuchte und abermals von keiner Wand gestoppt wurde. Sie kehrte wieder zu mir zurück, lächelte.
    »Könntest du mir eine Erklärung geben?« fragte ich.
    Sie hob die Schultern. »Das ist schwer, John, verdammt schwer sogar. Ich weiß nur, dass wir im Zentrum des Tempels stehen, bewacht von einem Schatten.«
    »Wo sind die Schwarzen Priester?«
    Sie hob die Schultern. »Ich kann es dir nicht sagen. Jedenfalls darfst du dich nicht wundern, wenn sie plötzlich hier erscheinen. Alles ist anders…« Sie hob die Schultern und machte dabei ein Gesicht, als versuchte sie, sich an bestimmte Dinge zu erinnern.
    So war es auch, denn sie sprach weiter und redete dabei von der Vergangenheit, als sie ihren ersten Kampf überhaupt gegen einen Schwarzen Priester geführt hatte. »Es ist auf den Klippen passiert, an einem Ort nicht weit von hier. Ich kann mich erinnern und glaube sogar, diesen Berg mit dem Tempel gesehen zu haben.«
    Sie breitete die Arme aus. »Beim Wort nehmen darfst du mich nicht, John.«
    »Werde ich auch nicht tun. Nur habe ich keine Lust, hier für Stunden oder noch länger herumzustehen.«
    »Ich glaube kaum, dass so etwas passieren wird.« Sie schaute in die Tiefe, wo der See nur mehr schwach zu erkennen war. »Wenn ich ehrlich sein soll, rechne ich sogar damit, dass wir plötzlich kippen werden und sich das öffnet, was sichtbar nicht vorhanden ist.«
    »Willst du uns Mut machen?«
    »Ich denke nur realistisch.« Mein Grinsen fiel schief aus. Sekunden später erstarrten wir beide. Wir fühlten, sahen und spürten es zugleich. Um uns herum füllten sich die Zylinder. Türkisfarbenes Licht strahlte auf, als schmale, hochkant stehende Streifen.
    Das waren die Schwerter!
    Und um sie herum bauten sich in einer kaum messbaren Zeitspanne die Gestalten der Schwarzen Priester auf, als wären sie aus dem Nichts erschienen…
    ***
    Die allmählich herannahende Dunkelheit gefiel dem Inspektor überhaupt nicht. Sie ließ den vor ihm liegenden Hof noch schlimmer und undurchdringlicher erscheinen.
    Die zahlreichen Dächer, Anbauten und kleinen Türme verschwanden in der Finsternis, auch sorgte sich Suko wegen der Leere. Normalerweise war es so, dass im Eastend noch zahlreiche Menschen wohnten, die sich nicht unbedingt in ihren Häusern versteckt hielten und gern ins Freie gingen.
    Von der Straße her hatte er noch ein Geräusch gehört, das durch die Einfahrt geschallt war und ihm überhaupt nicht gefiel. Eine Mischung aus Krachen, Bersten und Splittern. Er hätte gern nachgeschaut, die Zeit blieb ihm nicht mehr.
    Vor sich sah er Zacks Schultern. Sein Gefangener hatte den Rücken durchgedrückt, eine sehr steife Haltung eingenommen und machte den Anschein, als wollte er überhaupt nicht gehorchen. Dafür lachte er leise.
    »Hier kommst du lebend nicht mehr weg, Chink.«
    »Wer sagt das? Du?«
    »Klar.«
    »Dann erwischt es dich als ersten.«
    »Und wer sollte uns erwischen? Deine Kollegen?

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