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Geboren in Atlantis

Geboren in Atlantis

Titel: Geboren in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir stehen. Ich leuchtete schräg hoch, bekam große Augen, denn von dort oben hatte sich etwas in Bewegung gesetzt, das ich im ersten Augenblick nicht erkannte und mir vorkam wie ein gläserner Zylinder.
    Er senkte sich herab. Je tiefer er kam, um so besser konnten wir ihn erkennen. Ein Schwarzer Priester befand sich nicht darin, der Behälter war leer, und er besaß ein rundes kuppelförmiges Dach, genau wie die, die wir von außen gesehen hatten.
    »Das gilt uns«, flüsterte ich. »Klar doch.«
    Ich schaute Kara fragend an. »Sollen wir die Einladung annehmen? Ich wäre dafür.«
    »Ebenfalls.«
    »Obgleich es ein Gefängnis ist?«
    Sie schlug mit der flachen Hand auf den Schwertgriff. »Weshalb sind wir denn gekommen, John? Wir wollten die Macht der Schwarzen Priester stoppen. Wir werden es tun, es geht kein Weg daran vorbei, und wir müssen das Risiko eingehen.«
    Da hatte sie völlig recht. Mittlerweile war der gläserne Zylinder so tief gesunken, dass er dicht über der Wasserfläche schwebte, allerdings zu weit von uns entfernt war, als dass wir hätten einsteigen können. Über Wasser gehen konnte keiner von uns.
    Die Probleme waren auch denjenigen bekannt, die den Zylinder mit dem Kuppeldach lenkten.
    »Siehst du eine Tür?« fragte ich und hatte dabei praktisch gedacht.
    »Nicht nötig.« Kara ging vor - und hinein.
    Ich staunte kräftig, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Sie war tatsächlich durch die Wand gegangen. Nur ein kurzes Flimmern war zu sehen gewesen, und wie sie innerhalb des Gefäßes stand, sah es für mich aus, als würde sie in der Luft schweben.
    Lächelnd winkte sie mir zu.
    Etwas komisch war mir schon zumute, als ich es ihr nachmachte. Nachdenken durfte ich nicht. In einem Land wie Atlantis war sowieso vieles anders. Wo Magie herrschte, waren die Gesetze der irdischen Physik oft auf den Kopf gestellt.
    Als ich die Wand durchschritt, spürte ich nur mehr ein leichtes Streicheln an Körper und Gesicht, mehr nicht.
    Dicht neben Kara blieb ich stehen, unsere Schultern berührten sich, beide schauten wir zu Boden.
    Es sah tatsächlich so aus, als würden wir frei in der Luft über dem See schweben. Das Glas bot unseren Füßen keinen für uns sichtbaren Widerstand.
    »Jetzt müsste uns jemand hochziehen!« murmelte ich. Kara hatte ihren Kopf bereits zurückgelegt, um nach oben schauen zu können. Zu sehen war nichts. Die anderen Zylinder mit den Kuppeldächern verschwammen in der Finsternis.
    Meine Lampe brannte noch immer. Ich hielt sie gesenkt und schickte den Strahl gegen die Wellen, die auf mich den Eindruck von zitterndem Wackelpudding machten. Aber darunter, nicht einmal sehr tief, bewegte sich meiner Ansicht nach ein Schatten.
    Ich machte Kara darauf aufmerksam. Sie schaute hin, nickte aber nur bedächtig. »Ein Krake?«
    »Das könnte er sein, John.«
    Wenn er tatsächlich im Wasser lauerte, so hatte er sich so gedreht, dass sein Glutauge nicht zu sehen war. In ihm verteilte sich das Böse, eine schreckliche Magie, wie sie nur in Atlantis hatte geboren werden können. Das wusste ich von Kara, denn sie hatte mit dem Kraken gekämpft und war dem Zentrum sehr nahe gekommen. Aus dem Auge hervor waren die schrecklichen Gedankenströme damals in ihr Hirn gedrungen und hatten mithelfen wollen, sie zu vernichten.
    Das Wasser unter uns schäumte auf. Die Wellen liefen stärker. Kara zog ihre Waffe, auch ich nahm die Beretta in die Hand. Beide rechneten wir mit einem Erscheinen des Monstrums.
    Nur die Wellen schwappten höher. Ein Fangarm tauchte nicht auf. Wir entdeckten jedoch dicht unter der Wasserfläche einen sich bewegenden und heftig zuckenden Schatten. Etwas Längliches, mal gestreckt, dann wieder gekrümmt.
    Das musste einer der Arme sein!
    Gleichzeitig geschah etwas mit dem Zylinder. Mit einer ruckartigen Bewegung schwebte er an. Wir glitten in die Höhe.
    Der Vergleich mit den gläsernen Außenfahrstühlen in manchen Luxushotels kam mir in den Sinn, nur befanden wir uns hier in einer mit Magie prall gefüllten Höhle und wussten zudem nicht, wo und wie unsere Reise enden würde.
    Jedenfalls schwebten wir immer mehr dieser ungewöhnlichen Decke entgegen. Ich leuchtete sie an.
    Nebeneinander standen die Glaszylinder mit den Kuppeldächern. Sie bildeten dort eine Plattform, von denen wir nur die unteren Seiten sahen. Aber eine Lücke befand sich dort. In sie hinein würde genau unser Zylinder passen.
    Alle zusammen ergaben ein wabenartiges Muster und mussten die magische Zentrale

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