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Geboren in Atlantis

Geboren in Atlantis

Titel: Geboren in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach wenigen Schritten schon hatten wir die kantigen, braungrauen Felsen verlassen und konnten nach vorn schauen, hinein in eine weite Ebene, zu der das Gelände hin flach abfiel.
    Es war eine riesige Schüssel, gegen deren gegenüberliegende Seite die Brandung des Meeres schäumte. Und aus der Schüssel heraus wuchs der mächtige Tempel wie ein Berg, auf dessen Spitze sich ein Plateau befand. Dort zeichneten sich die Mauern kantiger Gebäude ab. Mein Finger wies darauf. »Müssen wir dorthin?«
    »Ich weiß es nicht. Mir ist nur bekannt, dass es Eingänge gibt, die in die Felsen führen.«
    Ich hielt mein Gesicht gegen den Wind. Wüstenwind, sehr warm. Er hatte die Luft mit feinem Sand und Staub gefüllt und beides aus dieser einsamen, öden Gegend hervorgeholt.
    Es war tatsächlich der Teil der Insel, der sich als menschenfeindlich darstellte. Ähnliches kannte ich auch von Aibon, dem Land der Druiden, nur war das wieder anders.
    Atlantis erinnerte mich mehr an das Altertum, die von normalen Menschen bewohnten Teile konnten in Bauweise und Planung mit dem alten Griechenland verglichen werden.
    Wir machten uns auf den Weg. Ich will nicht lange darüber schreiben, er war beschwerlich genug, eine kleine Hölle aus Staub, der sehr dünn und leicht war, so dass er bei jedem Schritt von unseren Füßen hochgewirbelt wurde.
    Natürlich behielten wir die Flugsaurier im Auge. Sie blieben ständig auf gleicher Höhe und zogen ihre Kreise. Manchmal ruckten die dunklen Skelette auch vor, ein Beweis dafür, dass sie bessere Blickwinkel bekommen wollten.
    Wir sprachen kaum. Ich war ins Schwitzen geraten und wischte mir laufend durch das Gesicht.
    Kara schien der Gang nichts auszumachen. Heute trug sie mal kein langes Kleid, sondern eine schwarze Hose, dazu eine Bluse und eine knappe dunkle Jacke darüber.
    Das Schwert hing an ihrer linken Seite. Nicht jeder konnte es führen. Wer als Unwürdiger die Waffe mit der goldenen Klinge hielt, für den war sie viel zu schwer, der würde irgendwann unter ihrer Last erdrückt werden. Kara ging damit sehr leicht um. Delios, ihr verstorbener Vater, hatte es ihr nicht grundlos überlassen.
    Die Schüssel hatte uns längst aufgenommen. Erst jetzt wurden wir uns richtig ihrer Größe bewusst. Der Boden war auch nicht so flach, wie er aus der Entfernung ausgesehen hatte. Er zeigte Kerben, Einschnitte, kleine Mulden, die aussahen, als wären sie früher einmal Teiche gewesen, die sich dann statt mit Wasser mit Sand gefüllt hatten. Eine urige Gegend, trostlos, heiß, trocken, aber auch gefährlich, denn an manchen Stellen bewegte sich der Untergrund, floss der feine Sand fast wie Wasser, und ich stellte Kara eine dementsprechende Frage.
    »Es sind Erdwürmer«, erklärte sie.
    Ich schnitt eine Grimasse. »Für Würmer sind sie ziemlich groß, meinst du nicht?«
    »Stimmt. Hier ist alles anders, John. Außerdem dienen sie als Beute für die Flugsaurier.«
    Als hätte sie ein Stichwort gegeben, zeigte sich einer der Würmer. Ungefähr zwanzig Schritte oder etwas mehr von uns entfernt drückte er sich aus der Tiefe. Dick und lang wie ein Männerarm. Nicht schleimig, sondern mit einer mir trocken vorkommenden Außenhaut. Er schwenkte seinen Körper wie eine Antenne und war doch nicht schnell genug. Wie ein Pfeil schoss einer der Flugsaurier dem Erdboden entgegen. Wir bekamen einiges von dem Luftwirbel mit, den seine Schwingen verursachten. Es sah für einen Moment so aus, als wollte er seinen langen, spitzen Schnabel in den Boden rammen, aber er war geschickt, drehte dicht vor Erreichen seines Ziels ab und schnappte zu. Der dicke Wurm hatte keine Chance. Plötzlich klebte er zwischen den beiden Schnabelhälften, zappelte und verschwand im Rachen des Flugsauriers wie ein Fisch im Schnabel eines Pelikans. Das geschah auf dem Flug nach oben, denn um uns hatte sich die Gestalt nicht gekümmert. Auch das Skelett schien uns nicht bemerkt zu haben, was mich wunderte, und dies sagte ich auch laut.
    Kara gab mir die Antwort. »Unsere Zeit für sie ist noch nicht gekommen, John.«
    »Galgenfrist?«
    »Ja.«
    »Dann wollen wir die ausnutzen.«
    Es passierte nichts mehr auf dem Rest der Strecke. Wir sahen nur die Überreste getöteter Monstren aus dem Sand ragen, das war alles. Aber wir näherten uns dem Tempel, über den Kara sprach, wobei ich sagen muss, dass mir ihre Worte nicht gefielen.
    »Wenn du so willst, John, kannst du ihn als einen Stützpunkt des Schwarzen Tods bezeichnen.«
    »In den wir hinein

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