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Geboren in der Hölle

Geboren in der Hölle

Titel: Geboren in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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warm gewesen, da hatte der enge Mini ausgereicht. Das Oberteil war eng geschnitten und hatte den Bauchnabel freigelassen, in dem ein kleiner Goldring schimmerte.
    »He, deine Pizza«, hatte sie gesagt.
    »O ja, danke. Ißt du sie hier?«
    »Du denn?«
    Johnny wollte nichts Falsches sagen und zuckte die Achseln. »Weiß nicht. Kommt darauf an.«
    »Ich bleibe hier.«
    »Okay, ich auch.«
    Die Pizzahütte war wie eine Gartenlaube gebaut worden. Sie konnten auf Bänken im Freien sitzen, wobei Ranken über ihren Köpfen wuchsen, die sich am lückenhaften Dach einer Pergola festklammerten. Johnny hatte sich noch eine Cola mitgenommen. Er saugte das braune Zeug durch den Strohhalm und schaute dabei auf Sandy, die ihm gegenübersaß und aß.
    Selbst das war für Johnny super. Er mochte jede Bewegung an ihr, er merkte plötzlich, wie verknallt er war, und ärgerte sich darüber, daß er einen roten Kopf bekommen hatte.
    Sie deutete auf seine Pizza. »He, willst du nichts essen?«
    »Doch… doch… ja, gleich. Ich habe auch Hunger.« Er lachte, und es hörte sich komisch an. Für ihn zumindest. Johnny schwebte auf einer Wolke. Die Umgebung keim ihm rosarot vor. Allein zu sein mit Sandy Shayne, da war schon ein Traum in Erfüllung gegangen. Selbst das Singen der Vögel kam ihm heute heller vor als sonst. Das war ein Tag so richtig zum Wegfliegen.
    Auch die Pizza schmeckte ihm besser. Selbst die Cola kam ihm an diesem Tag frischer vor.
    Auch Sandy aß. Dabei ließ sie Johnny nicht aus dem Blick. Als sie sich einmal die wunderschönen Lippen mit einer Papierserviette abtupfte, sagte sie zu Johnny: »Stimmt das eigentlich, was man sich so von euch erzählt?«
    »Was denn? Was sollte man sich erzählen?«
    »Daß ihr etwas mit Geistern oder Dämonen zu tun habt. Oder so ähnlich.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Weiß nicht.«
    »Also doch.«
    »Wie meinst du das?«
    »Wer so reagiert, der…«, sie ließ die letzten Worte unausgesprochen und biß ein Stück von der Pizza ab.
    Johnnys Gedanken wirbelten. Er faßte einen seiner Meinung nach tollkühnen Plan. »Mein Vater hat immer gesagt: Wenn jemand etwas behauptet, dann muß er das auch beweisen können.«
    »Das ist richtig.«
    Johnny horchte auf. Es lief besser, als er gedacht hatte. »Deshalb«, sagte er etwas leiser, um das Zittern in seiner Stimme nicht zu stark durchklingen zu lassen, »war es doch ganz sinnvoll, wenn du zu uns nach Hause kommen würdest, um dich zu überzeugen. Okay?«
    Johnny wartete fieberhaft auf eine Antwort. Er hoffte auf ein positives Signal. Es war aber auch möglich, daß Sandy ihn auslachte. Sie tat es nicht und meinte: »Ganz nette Idee.«
    »Hi!« Fast wäre Johnny gesprungen. »Dann kommst du?«
    Sie ließ die Augen in die Höhe wandern. »Ich habe im Prinzip nichts dagegen.«
    »Wann?«
    »Weiß ich noch nicht. Mach einen Vorschlag.«
    Das fiel Johnny alles andere als schwer. »Am besten gleich heute, Sandy. Und zwar sofort. Von hier aus. Weit ist es doch nicht und… «
    Erst unterbrach sie Johnny durch ein Kopfschütteln. Danach durch den Satz: »Das geht nicht.«
    Johnny war enttäuscht. Er versuchte, die Enttäuschung in Grenzen zu halten. »Warum denn nicht?«
    »Ich bin schon mit Cord verabredet.«
    Johnny versteifte sich und drückte sich auf der Bank etwas zurück. Links neben ihm nahmen zwei ältere Frauen Platz, die er gar nicht bemerkte. Er ärgerte sich wieder über den roten Kopf, als er nach den passenden Worten suchte.
    »Sei doch nicht sauer«, kam ihm Sandy zuvor.
    »Bin ich auch nicht. Ich weiß ja, daß du mit Cord gehst.«
    »Ja, nein, wir sind befreundet. Er ist ein toller Typ, auch wenn seine Eltern ein Bestattungshaus haben. Du kannst mich ja mal anrufen. Dann machen wir ein Date aus.« Sandy hatte ihre Pizza gegessen. Sie lachte leise und erhob sich. »Jetzt muß ich gehen, denn ich bin mit Cord verabredet. Er ist besser in Mathe als ich. Der hilft mir immer.«
    »Könnte ich auch.«
    »Tschau!« rief sie, ohne auf Johnnys Bemerkung einzugehen. Er blieb geknickt sitzen und schaute ihr nach, wie einem lebendigen Traum, der sich nie erfüllen würde.
    Der Rest der Pizza schmeckte ihm nicht mehr. Er ließ sie stehen und trank nur noch die Cola. Cord, dachte er. Cord Cluny. Der verdammte Aufreißer, der Schaumacher, der schon älter war, weil er die Schule nicht so geschafft hatte wie andere. Daß er Sandy in Mathe helfen würde, daran konnte Johnny nicht so recht glauben. Die beiden trieben bestimmt anderes.
    Im

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