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Geboren in der Hölle

Geboren in der Hölle

Titel: Geboren in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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umgebracht wurden.«
    »Wie auch Sandy Shayne.« Ich preßte die Lippen zusammen. Das packte ich einfach nicht. Obwohl wir so oft mit dem Grauen konfrontiert wurden, konnten wir nie begreifen, daß Menschen zu solch teuflischen Dingen fähig waren.
    Wir hatten die Tür geschlossen und hielten uns wieder in der Umgebung der Särge auf. Unsere Blicke reichten hinein in das Grau der Halle, wo das Zwielicht die Herrschaft übernommen hatte und wie ein grauer Weichzeichner wirkte.
    Da wir nichts sagten, herrschte Totenstille.
    Bis wir das Geräusch hörten!
    Es war wie ein Schlag, dem ein Schaben folgte. Und es war aus dem Dunkel vor uns entstanden.
    »Ist der wirklich weg?« flüsterte ich Suko zu.
    »Abwarten.«
    Wir blieben stehen. Die Lampen hatten wir abgeschaltet und wieder weggesteckt. Die hellen Kreise bildeten einfach ein zu gutes Ziel. Meine Blicke wanderten, und ich suchte nach einer Bewegung, die durch das Grau glitt. Aber die Schatten waren noch zu dicht. Geirrt hatten wir uns trotzdem nicht.
    Auf Zehenspitzen entfernte sich Suko von mir. Er hatte seine Beretta gezogen und bewegte seinen Kopf ständig von rechts nach links, um auch in die Winkel und Ecken spähen zu können, hinter die Maschinen, vorbei an den Holzstapeln. Seine Gestalt wurde regelrecht aufgesaugt.
    Wenn ich ihn weiterhin sehen wollte, mußte ich ihm folgen.
    Der erste Schritt lag hinter mir, da hörte ich Sukos leisen Warnruf. »Rechts von uns.«
    Etwas bewegte sich.
    Von der Wand weg kippte eine hohe und breite Planke dem Boden entgegen. Dahinter allerdings malte sich nicht das hellere Gemäuer ab – es war zwar vorhanden –, aber die hochgewachsene Gestalt, die zwar menschlich aussah und trotzdem wie ein perverser Golem wirkte.
    Er war noch da.
    Jeder von uns wußte, daß Cigam vor uns stand!
    ***
    Ich brauchte Suko nicht zu warnen. Er hielt ebenfalls seinen Mund. Wir beide wußten, daß Silberkugeln nichts gegen ihn ausrichteten. Aber ich trug das Kreuz bei mir. Mochte Cigam auch noch so verkehrt aussehen und von der Hölle erschaffen sein, er war das Geschöpf einer Gestalt, die sich vor dem Kreuz fürchtete. Der Teufel würde das Zeichen des Sieges nie akzeptieren können.
    Zwei Tote hatte Cigam bereits hinterlassen. Er würde auch uns töten wollen.
    Ich streifte die Kette über den Kopf. Suko, der kurz zurückschaute, nahm die Bewegung wahr und nickte mir zu. Es war die richtige Waffe, um Cigam zu…
    Meine Gedanken stoppten.
    Etwas wirbelte durch die Luft. Wir hörten beide das hohe Sirren. Wie eine Schlange huschte dieser Gegenstand aus dem Grau der Dunkelheit auf uns zu, prallte vor Suko zu Boden und schnellte wieder in die Höhe.
    Mein Freund wollte noch ausweichen, aber die Drehung kam zu spät. Etwas wickelte sich rasend schnell um seine Beine. Es konnte ein Band, ein Stahlseil oder was immer sein, und der Angriff hatte Suko überrascht. Er kam nicht mehr weg.
    Das Seil wickelte sich um seine Beine.
    Ein heftiger Ruck folgte.
    Sukos Arme schnellten in die Höhe, doch er griff ins Leere. Da war nichts mehr, woran er sich hätte festhalten können. Ich sah ihn fallen, sprang noch vor, um ihn zu halten, doch die andere Seite wußte genau, was sie tat.
    Mit einer wahnsinnigen Kraft zerrte die Gestalt Suko über den Boden hinweg und auf sich zu. Seine Beine waren gefesselt. Das Holzmehl und auch die Späne hatten den Boden glatt gemacht.
    Auf dieser Schicht rutschte Suko dem Verderben entgegen…
    Das Bild wollte einfach nicht vor Johnny Conollys Augen verschwinden. Immer wieder sah er Sandy Shayne vor sich. Sie war genau das Girl, von dem die meisten Jungen schwärmten. Sie war hübsch, sie hatte eine tolle Figur. Sie war kokett, sie nutzte ihr gutes Aussehen aus und konnte von den Jungen bekommen, was sie wollte.
    Und sie war nicht nur in ihrer Klasse bekannt, sondern auch in den anderen.
    Johnny hatte ebenfalls für sie geschwärmt. Einmal waren er und Sandy allein gewesen. Ein Zufall. Sie hatten sich in einer Pizzahütte getroffen und an der Theke gestanden.
    Braune Augen hatten Johnny angeschaut. Dazu ein lächelnder Mund. Dann die Stimme, die er so mochte.
    »He, das ist ein Zufall…«
    Johnny hatte vor Aufregung nicht reden können. Er hatte das Gefühl gehabt, einen Kloß in der Kehle zu haben. Er hatte zurücklächeln wollen, doch es war nur ein Grinsen geworden. Das Treffen lag noch nicht lange zurück, und er konnte sich noch genau daran erinnern, wie sein heimlicher Schwarm gekleidet gewesen war. An diesem Tag war es

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