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Geboren in der Hölle

Geboren in der Hölle

Titel: Geboren in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Welt gefunden hatten.
    Johnny erreichte die Plattform, die sich um das Haus herumzog. Sie war recht breit, so daß Johnny keine Furcht zu haben brauchte, plötzlich abzurutsehen und ins Wasser zu fallen. Er bewegte sich langsam und mit der gebotenen Vorsicht. Wieder achtete er auf fremde Geräusche und sah sich auch die erste breite Seite des Holzbaus an.
    Ja, es gab Fenster. Aber die waren dunkel. Vielleicht von innen verhangen. Lichtschein malte sich nicht ab. Irgendwo im Gras zirpten Grillen. Er hörte auch das wilde Quaken der Frösche, die ihre Verstecke im Ufergras gefunden hatten. Das Konzert überraschte Johnny; die Tiere schienen durch irgend etwas erschreckt worden sein.
    Eine Tür hatte Johnny an der Rückseite nicht gesehen. Erst an der zum Fluß hin gelegenen Vorderseite machte er sie aus. Sie war geschlossen. Vor ihr maß der Rand ungefähr eine Breite von etwas mehr als einem Meter. Von hier aus schaute Johnny auf das Wasser. Die Breite reichte durchaus aus, um Anglern den nötigen Platz zu schaffen. Er setzte sich nicht hin. Im Stehen schaute er auf das träge fließende Wasser des Flußarms hinab. Einige Wellen zeigten eine glitzernde Haut, andere wiederum waren einfach nur schwarz.
    Seine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und auch an das fließende Wasser. Er machte Gegenstände aus, die der träge treibende Fluß mit sich schleppte.
    Zweige, kleinere Äste. Gestrüpp und Gras, das an der Oberfläche schwamm – und etwas, das ihn irritierte.
    Es bewegte sich ebenfalls auf der Oberfläche, aber nicht so rasch wie die Wellen. Es schimmerte auch etwas, ohne jedoch Licht zu reflektieren. Es konnte am Wasser liegen, das immer wieder über den Gegenstand hinwegströmte.
    Er war rund!
    Nicht unbedingt so wie ein Kreis und auch nicht so glatt, doch die runde Form ließ sich nicht verleugnen. Johnny bückte sich. Er wollte sich den Gegenstand genauer ansehen. Er glaubte auch darein, daß dieser sich nicht unbedingt von den Wellen mittreiben ließ, sondern sich selbst bewegte. Demnach mußte er Kontakt mit dem Grund haben.
    Als sich ihm das Ding noch mehr näherte, erhielten Johnnys Augen einen starren Blick. Er war plötzlich nervös geworden und wischte seine Hände an den Hosenbeinen ab.
    Der Gegenstand war ein Kopf. Es war ein Gesicht. Eines mit menschlichen Zügen, vor dem man jedoch Angst bekommen konnte. Das Herz des jungen Conolly schlug schneller. Er sah, daß sich der Kopf für einen Moment in seine Richtung drehte. Zwei Augen schimmerten wie geschliffenes Glas – und dann war er weg.
    Untergetaucht.
    Wo er vor einer Sekunde noch zu sehen gewesen war, gurgelte das Wasser.
    Johnny wischte über seine Augen. Dabei war er überzeugt, sich nicht geirrt zu haben. Dort durch das Flußwasser war jemand gegangen oder geschwommen. Er hatte zwar das Gesicht gesehen, jedoch nicht richtig erkannt. Aber ein Freund war diese unheimliche Person nicht gerade. Davon ging Johnny auch aus.
    Er richtete sich wieder auf. Die Entdeckung des Kopfes hatte ihm klargemacht, daß er genau richtig war. Hier spielte die Musik, doch er hatte noch keine Verbindung zu Cord Cluny feststellen können.
    Hinter ihm stöhnte jemand. Johnny hielt das Geräusch zumindest für ein Stöhnen. Er drehte sich auf der Stelle um und sah einen Schatten über die Planken wandern.
    Es war der Schatten einer sich öffnenden Tür, die dabei über den Boden schleifte.
    Auf der Schwelle stand jemand.
    »Grüß dich, Johnny, willst du nicht reinkommen?« fragte Cord Cluny mit falsch-freundlicher Stimme…
    ***
    Johnny hatte zwar damit rechnen müssen, daß jemand auftauchen würde, doch er war jetzt überrascht, weil es so plötzlich geschehen war. Es gab keine Stille mehr, kein Warten, kein Hoffen und Vermuten. In diesem Augenblick war Johnny Conolly mit den Tatsachen konfrontiert worden.
    Die hießen Cord Cluny!
    Er gab sich lässig wie immer. Klar, in der Schule hatte er auf so cool gemacht, und diese Haltung hatte er auch hier nicht vergessen. Die Arme hielt er vor der Brust verschränkt. Das rechte Bein hatte er vorgeschoben und leicht eingeknickt. Er trug dunkle Kleidung. Das blonde Haar hatte einen Schatten erhalten, ebenso wie das Gesicht mit den etwas hölzernen Zügen.
    Cord Cluny war stolz auf seine Ähnlichkeit mit Jean Claude van Damme. Er hatte den Action-Star immer bewundert und durch viel Training dafür gesorgt, daß er eine ähnliche Statur bekam.
    Selbst im Dunkeln war zu sehen, wie er grinste. Er hatte den Mund verzogen,

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