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Geboren in der Hölle

Geboren in der Hölle

Titel: Geboren in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es nicht mehr meine Tochter gewesen ist. In den letzten Wochen ist sie uns fremd geworden. Das kann Ihnen auch mein Mann bestätigen.«
    Derek Shayne nickte.
    Ich wandte mich an beide. »Herzlichen Dank, daß Sie uns trotz Ihrer Trauer geholfen haben.«
    »Das ist selbstverständlich!« erklärte Derek Shayne. Dabei schaute er seiner Frau nach, die das Zimmer verließ. »Wir wollen ja auch, daß diese Bestie gefunden wird. Aber Sie haben schon einen Verdacht, nicht wahr? Zumindest eine konkrete Spur.«
    »Jetzt schon«, sagte ich.
    Wir hielten uns nicht länger im Trauerhaus auf. Wir mußten weg, denn nun drängte die Zeit. Im Hausflur sprach mich Suko an. »Wie gefällt dir die Entwicklung?«
    »Das weiß ich nicht genau. Es scheint sich zumindest etwas zu bewegen.« Ich zog die Haustür auf. »Jedenfalls steht unser Ziel fest. Wir müssen dorthin, wo alles begonnen hat.«
    Unsere Fahrzeuge parkten hintereinander. Selten in London, daß es soviel freien Parkplatz gab. Bill stieg noch nicht ein. Er stand neben seinem Porsche und hielt das schmale Telefon fest. Verzweifelt versuchte er immer wieder, seinen Sohn zu erreichen.
    »John, er meldet sich nicht.«
    Ich hatte die Furcht aus seiner Stimme herausgehört. »Der kann seinen Apparat abgeschaltet haben.«
    »Glaubst du das?«
    Ich gab ihm keine Antwort und sagte nur: »Komm, Bill, laß uns fahren.«
    Suko schaute starr geradeaus, als ich den Zündschlüssel drehte. »Es steht nicht gut um Johnny, fürchte ich«, flüsterte er.
    »Du sagst es…«
    Erst Minuten später, so glaubte Johnny, war er wieder aufgestanden und zu seinem Roller gegangen. Die Gestalt, die ihn so plötzlich überfallen hatte, war verschwunden, aber sie war kein Traum oder keine Einbildung gewesen, da brauchte Johnny nur an sein eigenes Gesicht zu denken und an den Druck auf den Lippen. Sie waren an einer Stelle noch immer gerissen, und es quoll auch Blut hervor.
    Die Gestalt gab es nicht mehr. Sie war abgetaucht und hatte nicht noch einmal nachgesetzt, obwohl die Chance dagewesen wäre. Er dachte an das Gesicht der Gestalt, an den Mund, schon mehr ein Maul, und er dachte auch an die Zähne, die ihm aufgefallen waren.
    Johnny fragte sich, ob es tatsächlich Vampirzähne gewesen waren.
    Vampire kannte er. Conolly junior wußte, daß sie existierten. Er war auch über Hintergründe informiert worden. Seine Eltern und auch John Sinclair hatten oft genug mit diesen Wesen zu tun gehabt. Nur konnte er sich nicht vorstellen, daß in diesem Fall die Blutsauger mitmischten. Es ging um etwas anderes. Da hatten Vampire im Prinzip nichts zu suchen.
    Das war die eine Seite. Es gab sicherlich noch eine zweite, über die Johnny nicht informiert war, und seine Eltern ebenfalls nicht. Sie wußten zuwenig über den Fall, der mit einem nicht auf Vampire hindeutenden Mord an Sandy Shayne begonnen hatte und nun in ein Fahrwasser hineinlief, das von zahlreichen Strudeln durchzogen wurde.
    Der Roller lag auf dem Boden. Kein Motor knatterte mehr. Er kam Johnny vor wie ein großes Insekt. Der Junge bückte sich und hob das Fahrzeug an. So richtig klar war er nach dem Schlag noch immer nicht. Druck hatte sich in seinem Kopf festgesetzt. Er beeinträchtigte glücklicherweise nicht sein Denken.
    An einer Seite war der Roller verschmiert. Johnny nahm es in Kauf. Wichtig war, daß er noch fuhr. Noch startete er nicht. Er wollte sicher sein, keinen weiteren Angreifer in der Nähe zu haben und ließ deshalb seinen Blick schweifen.
    Es war jetzt völlig dunkel geworden. Die Nacht hatte den Kampf gegen den Tag endgültig gewonnen.
    Der Fluß lag in der Nähe. Johnny seih ihn nicht, er hörte ihn. Das Rauschen klang fern und nah zugleich. Wie ein Zielobjekt kam er sich auf der freien Uferfläche vor. Trotz der Dunkelheit malte sich die Gestalt vom Untergrund ab.
    Als er wieder starten wollte, kam ihm eine Begebenheit in den Sinn, mit der er auch jetzt nicht zurechtkam. Plötzlich war dieser Schatten erschienen. Er hatte ihn daran gehindert, das Handy zu benutzen und zu telefonieren. Johnny fand keine Lösung für dieses Problem. So fragte er sich, ob er die Schuld wirklich diesem Schatten zuschieben sollte oder ob er nur einfach Pech gehabt hatte und die Batterien leer waren.
    Er versuchte es wieder.
    Der schmale Apparat sah völlig normal aus. Er hatte auch den Sturz überstanden. Aber er war tot. Nichts leuchtete auf, als Johnny die Klappe nach oben geschoben hatte. Das Fenster blieb dunkel. Er hätte den Apparat wegwerfen

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