Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geborgen in den Armen des Scheichs

Geborgen in den Armen des Scheichs

Titel: Geborgen in den Armen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LIZ FIELDING
Vom Netzwerk:
in der Kabine. Irgendwann streckte sie sich. Kalil schaute auf. Sie schüttelte den Kopf und betrachtete das Muster des Teppichs, ehe sie sich zurück in die Polster lehnte.
    Kal beobachtete, wie ihr die Augen zufielen und sich ihr Körper entspannte. Als ihr das Buch vom Schoß zu rutschen drohte, nahm er es an sich. Es war die Autobiografie einer Frau, die ein eigenes Großunternehmen aufgebaut hatte. Sie hatte Rose eine persönliche Widmung hineingeschrieben.
    Er legte das Buch auf den Tisch, bat Atiya um eine leichte Decke und breitete sie über Rose aus. Zum Weiterlesen hatte er keine Lust mehr. Lieber beobachtete er das Mienenspiel der Schlafenden. Was sie wohl träumte?
    „Sir“, unterbrach Atiya ihn mit leiser Stimme. „In zehn Minuten serviere ich das Essen. Soll ich Lady Rose wecken?“
    „Das werde ich tun.“ Als sie gegangen war, beugte er sich vor. „Rose“, sagte er sanft. „Rose …“
    Lydia schlug die Augen auf und wusste nicht gleich, wo sie war. Dann erkannte sie Kalil, und alles fiel ihr wieder ein. Sie befand sich also an Bord eines fliegenden Palastes. Und erst in einer Woche musste sie an die Kasse des Supermarkts zurückkehren.
    „Wie spät ist es?“, wollte sie wissen und setzte sich auf. Die Decke musste ihr wohl die Stewardess umgelegt haben. Sie schob sie beiseite.
    „In London ist es jetzt sieben Minuten vor acht, in Ramal Hamrah gleich Mitternacht.“
    Sie warf einen Blick auf ihre teure Armbanduhr und entschloss sich, lieber zu rechnen, als die Zeit umzustellen.
    „Atiya wird gleich servieren.“
    „Gut.“ Sie war durstig. Also musste sie mit offenem Mund geschlafen haben. Wie unangenehm für Lady Rose.
    Sie setzte die Füße auf den Boden und suchte nach den Schuhen. Das nächste Mal würde sie rechtzeitig das Bett aufsuchen.
    „Falls ich geschnarcht habe, bitte ich um Verzeihung.“
    Er lächelte. Sie hätte am liebsten aufgestöhnt. Was war ihr noch passiert während des Schlafs?
    „Unausgeruht aufgebrochen?“, fragte er nicht eben charmant.
    „Kann man wohl sagen“, gab sie zu. Sie hatte die Spätschicht im Supermarkt übernommen.
    „Vor den Ferien gibt es viel zu bedenken.“ Sie hatte noch die Wohnung geputzt, Kühlschrank und Gefriertruhe gefüllt, Telefonnummern für alle Eventualitäten aufgeschrieben.
    Rose hatte gewiss etwas anderes zu tun gehabt. Aber auch sie war bestimmt nicht früh ins Bett gekommen. Und vielleicht hatte auch sie vor Aufregung lange nicht einschlafen können.
    „Ich werde mich frisch machen“, sagte Lydia. Doch bevor sie sich erhob, reichte Kal ihr die Hand und half ihr auf die Beine. Für den Bruchteil einer Sekunde standen sie sich zum Küssen nah gegenüber. Der Duft sauberer Wäsche und warmer Haut stieg ihr in die Nase. Auf sein Kinn und die Wangen hatte sich ein dunkler Schatten gelegt. Sie hatte Lust, darüber zu streichen und zu fühlen, wie rau sie waren.
    Abrupt ließ sie seine Hand los und ging davon.
    Schrecklich sah sie aus. Zerzaust und zerknautscht. Dagegen konnte nur eine Dusche helfen. Doch dafür blieb keine Zeit. Also wusch sie sich lediglich das Gesicht, erneuerte den Lippenstift und kämmte sich. Danach band sie das Haar im Nacken zusammen.
    Um sich zu fangen, ging sie wie vor jedem Auftritt die Antworten auf zu erwartende Fragen durch und hämmerte sich ein, dass diese Reise auch nichts weiter als ein Job war, den sie schon viele, viele Male gemacht hatte.
    Als sie zurückkam, erhob sich Kal aus seinem Sessel, um ihr beim Platz nehmen zu helfen. Obwohl er weder lächelte noch sie berührte, wirkte seine Nähe wie eine Naturgewalt auf sie.
    Lydia lehnte ab, als die Stewardess ihr Wein anbot. Dann griff sie nach der Gabel und nahm sich ein Stück Fisch. „Lucys Mann ist Ihr Cousin. Sind Sie auch Diplomat?“
    Mit konventioneller unpersönlicher Unterhaltung konnte sie sich über Wasser halten. Sie kaute, ohne etwas zu schmecken, und wartete konzentriert auf seine Antwort.
    „Nein“, sagte er. „Mein Familienzweig ist seit drei Generationen vom Hof in Ramal Hamrah verbannt.“
    Oh, nein, nein, nein.
    So ging das nicht! Sie hatte doch nur eine höfliche Frage stellen und nicht in ein Wespennest stechen wollen.
    „Deshalb konnte ich natürlich auch keine diplomatischen Aufgaben wahrnehmen, solange ich Lucy noch nicht bei ihren Wohltätigkeitsaktivitäten unterstützte.“
    Das war schon besser. Wohltätigkeit war Roses Spezialität. Da wollte Lydia nachfragen, obwohl sie viel mehr die Gründe interessierten,

Weitere Kostenlose Bücher