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Geborgen in den Armen des Scheichs

Geborgen in den Armen des Scheichs

Titel: Geborgen in den Armen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LIZ FIELDING
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steckt fast nur Handarbeit“, erwiderte er und lächelte über ihr Erstaunen. „An meinem achtzehnten Geburtstag wurde er geliefert.“
    „Dann sind Sie nicht nur ernsthaft, sondern auch geduldig“, spottete sie. „Was fahren Sie heute?“
    „Noch immer einen Morgan.“
    „Denselben?
    „Ja. Ich habe den alten sehr gepflegt.“
    „Ich bin beeindruckt.“
    „Das müssen Sie nicht sein. Der Wagen bleibt in London, während ich auf Achse bin. In Frankreich fahre ich einen Renault, in Italien einen Lancia, und in New York …“, er lachte, „nehme ich ein Taxi.“
    „Und in Ramal Hamrah?“, wollte sie wissen.
    Es fiel ihm schwer weiterzulächeln.
    „Da steht ein alter Land Rover, der es noch tut. Was für einen Wagen wählen Sie, wenn Sie Lust haben, Auto zu fahren?“, fragte er, um von sich abzulenken.
    Sie beugte sich vor, ihre Lippen öffneten sich, als wollte sie protestieren. Doch vielleicht warnte sie etwas in seinem Gesichtsausdruck davor, gefährliches Gebiet zu betreten. Jedenfalls lehnte sie sich wieder zurück und schien über die große Auswahl in der Garage ihres Großvaters nachzudenken.
    Schließlich hob sie die Hände und beschrieb damit eine Form. „Er ist rot.“
    „Rot?“ Warum war er überrascht? „Gute Wahl.“
    „Ich bin froh, dass Sie mir zustimmen.“
    Beide führten die Unterhaltung nach außen hin vollkommen ernst, und doch war die Atmosphäre von Lachen geschwängert.
    „Haben Sie in jeder dieser Städte auch ein Zuhause?“
    „Unser Hauptwohnsitz steht in London. Meine Mutter, die erste Frau meines Vaters, ist Französin. Sie war einmal Schauspielerin und besitzt ein Haus in Nizza sowie eine Wohnung in Paris. Die zweite Frau meines Vaters, eine englische Adlige, lebt im Londoner Botschaftsviertel und in Gloucestershire. Seine dritte Frau ist eine amerikanische Erbin. Sie bewohnt ein Apartment im Dakota Haus in New York und ein Haus in den Hamptons.“
    „Heiraten muss ein teures Hobby sein“, sagte Lydia trocken. „Besuchen Sie alle? Auch Ihre Stiefmütter?“
    „Selbstverständlich. Sie nehmen einen großen Teil meines Lebens ein, ich bin auch gerne mit meinen Brüdern und Schwestern zusammen.“
    „Oh, ja. Daran habe ich nicht gedacht …“
    Die zugegebenermaßen etwas lockere Lebensweise seines Vaters schien sie zu verwirren.
    „Aber was ist mit Italien?“, fragte sie.
    „In Portofino hat mein Vater einen Palazzo gekauft, als er um eine Contessa warb. Sie fand bald heraus, dass er kein Mann fürs Leben war, und verließ ihn. Doch von dem Palazzo trennte er sich nicht. Wenn ein Mann so viele Exfrauen, Exgeliebte und Kinder hat wie er, braucht er eine Rückzugsmöglichkeit, findet mein Vater. Aber da das Haus sehr anziehend ist, hat er ständig Besuch.“
    „Es kann nicht einfach für Sie gewesen sein, so aufzuwachsen.“
    „Langweilig war es jedenfalls nicht“, gab er zu. Ohne Heimat, ohne Aufgabe hatte schon sein Großvater den Halt verloren und das Leben eines Playboys geführt. Diesen Lebensstil hatte sein Vater ohne nachzudenken übernommen. Obwohl seine Familie ihm alles bedeutete und er ihre Lebensweise nicht verurteilte, wollte er schon lange nicht mehr das gleiche Leben führen wie sein Vater und sein Großvater.
    „Sie haben Ramal Hamrah vergessen“, erinnerte sie ihn und überging die Möglichkeit, von ihrem Leben und ihrer Familie zu erzählen.
    Das war ungewöhnlich.
    „Es gibt dort ein Anwesen, auf dem die Familie früher zu Hause war“, sagte er. An seinem Apartment in der Hauptstadt mit Blick auf den Hafen hing sein Herz nicht. „Mein Großvater besitzt eine verblichene Fotografie davon. Umm al Sama ist Zeuge unserer Familiengeschichte, von kriegerischen Auseinandersetzungen und Festlichkeiten, Liebe und Hass.“
    Durch mündliche Überlieferung, wiederholtes Erzählen waren die prägenden Ereignisse zu Familienlegenden geworden.
    Immer wieder schaute sich der alte Mann voller Sehnsucht das Bild an. Es verklärte den Ort, wo er seinen letzten Atemzug machen und begraben werden wollte.
    Das wollte er ihm ermöglichen und dafür jedes Opfer bringen. Deshalb saß er jetzt hier und aß mit Lady Rose. Er täte es sogar, wenn sie so langweilig wäre, wie er ursprünglich gedacht hatte.
    „Dort lebt schon lange niemand mehr.“
    „Das tut mir leid.“
    Er hatte mit weiteren Fragen gerechnet, doch sie schwieg, als könnte sie die Leere und den Verlust nachempfinden. Und langsam begann er zu begreifen, weshalb die Menschen, selbst die, die sie

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