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Gebrochene Schwingen

Gebrochene Schwingen

Titel: Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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mußte.
    »Mr. Burton?« sagte der Richter. Wendell Burton wechselte mit Fanny ein paar Worte und wandte sich dann dem Richter zu.
    »Keine Fragen an die Zeugin, Euer Ehren.«
    »Ich würde sagen, Runde eins ist vorüber«, sagte Camden Lakewood und setzte sich neben mich, »und es hat sie umgehauen.«
    »Das Gericht zieht sich zurück«, sagte der Richter und schlug dreimal mit dem Hammer auf den Tisch.
    17. KAPITEL

    Das Böse am Fuße des Berges

    Die größte Sensation, daß Logan Fanny geschwängert hatte, war noch nicht enthüllt worden. Camden Lakewood war der Meinung, daß es nicht zur Sprache kommen mußte, auch wenn er Fanny in den Zeugenstand rufen würde. Er hoffte, daß sie und ihr Anwalt entschieden hatten, daß diese Information nicht zu ihrem Vorteil wäre.
    Als wir den Gerichtssaal erneut betraten, stellte ich überrascht fest, wie frisch Fanny aussah. Obwohl die Verhandlung bisher für sie nur erniedrigend und unangenehm gewesen sein konnte, wirkte sie entspannt und zufrieden. Sie sah aus wie eine Katze, die gerade eine Maus fangen wollte.
    Randall war noch immer still und deprimiert; aber Fanny redete mit Bekannten, lachte laut, schüttelte Hände und winkte.
    Natürlich wollte sie Logan und mir etwas vorspielen: Hin und wieder überzeugte sie sich davon, ob wir sie auch beobachteten. Wie naiv sie doch war, dachte ich.
    Offensichtlich hatte sie immer noch nicht erkannt, was sie sich da eingebrockt hatte, als sie Drake fortnahm.
    Logans Mutter war jetzt viel glücklicher. Ihre Freundinnen hatten sich während der Pause um sie versammelt, und sie gackerten wie Hühner. Alle Informationen, die bisher zur Sprache gebracht worden waren, hatten Fannys Position verschlechtert. Loretta hoffte daher, daß Fanny den Zwischenfall mit Logan nicht erwähnen würde. Warum sollte sie auch bei dem momentanen Stand der Dinge noch mehr Unangenehmes enthüllen?
    Und dann mußte man natürlich auch an Randall denken.
    Mein Anwalt hatte uns darauf aufmerksam gemacht, daß Randall sie wohl nur deshalb geheiratet hatte, weil sie behauptet hatte, es wäre sein Kind. Wenn er nun erfahren würde, daß Logan der Vater sei, würde sie ihn verlieren. Aber ich fürchtete, daß es ihr wichtiger war, Drake zu bekommen, nur um mir weh zu tun.
    Während der Pause kamen viele Eltern ehemaliger Schüler und Geschäftsfreunde aus Winnerow zu uns, um uns Glück zu wünschen. Wie ich erwartet hatte, waren die meisten Leute der Ansicht, daß Reverend Wise ein mutiger Mann sei, weil er seine Sünden öffentlich bekannt hatte. Er hatte den Teufel herausgefordert, und der Teufel war zurückgewichen. Während der Pause stand Wise, umgeben von seinen Anhängern, in einer Ecke. Er las ihnen Bibelzitate vor, von denen er glaubte, sie würden zur Situation passen.
    Als wir nach der Pause hineingeströmt waren, hatte ich ihn angesehen. Selbstbewußt erwiderte er meinen Blick. Vor Jahren, als ich Fannys Kind holen wollte, hatte ich ihm gedroht, seiner Gemeinde alles zu erzählen. Er hatte mir damals schon erklärt, daß sich seine Anhänger nicht gegen ihn wenden würden.
    Nachdem die Anhörung wieder eröffnet worden war, legte Camden Lakewood einige Dokumente als Beweismaterial vor, die bestätigten, daß Logan und ich als Vormund über Drakes Vermögen eingesetzt waren. Dann rief er Fanny in den Zeugenstand.
    Sie erhob sich von ihrem Stuhl, strich sanft ihr Haar zurück und lächelte Randall an. Dann schritt sie durch den Gerichtssaal zu dem Zeugenstand, als ob sie auf der Bühne wäre. Das Lächeln hielt sich so hartnäckig auf ihrem Gesicht, daß es aussah, als trüge sie eine Maske. Vor unserem Tisch blieb sie einen Moment lang stehen und sah mich an. »Ich nehme an, daß du zufrieden bist, Heaven«, sagte sie. »Aber du wirst es nicht mehr lange sein.«
    Ich schüttelte den Kopf und sah weg.
    Als sie gefragt wurde, ob sie die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit sprechen würde, antwortete sie: »Natürlich werde ich das.« Das Publikum wurde etwas unruhig.
    »Mrs. Wilcox«, begann Lakewood, »soweit ich weiß, sind Sie erst seit kurzer Zeit Mrs. Wilcox. Wie lange ist das her?«
    »Seit zwei Tagen. Randall und ich sind nach Hadleyville gefahren, wo wir ganz ordentlich von einem Pfarrer getraut wurden.«
    »Ich verstehe. Wie lange kannten Sie Mr. Wilcox denn?«
    »Ich kenne ihn schon länger«, sagte sie und grinste mich an.
    »Sie haben aber nicht aus taktischen Gründen geheiratet, oder?« fragte Lakewood.
    »Was?«
    »Sie haben

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