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Gebrochene Schwingen

Gebrochene Schwingen

Titel: Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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wirklich zugestoßen war, nicht einmal Tony, gerade Tony nicht, kehrte ich heimlich zur Hütte zurück – zum letzten Mal, wie ich glaubte –, um ein paar Dinge zu holen, die ich benötigte. Dann ging ich, um in die Dunkelheit der Nacht zu verschwinden.«
    Er lehnte sich wieder zurück, als wenn das alles erklärt hätte.
    Der Schock und mein Erstaunen wurden schnell durch zornige Gefühle beiseite gedrängt. Oh, oh, oh! All der Schmerz, den er verursacht hatte – daß er mich annehmen ließ, er sei tot. Und jetzt war es zu spät. Zu spät für unser Zusammensein! Wie konnte er mich nur so leiden lassen, wenn er doch am Leben war? Lebendig die ganze Zeit über!
    »Aber was ist mit dem Leid, das du uns zugefügt hast, weil du uns im Glauben gelassen hast, daß du gestorben warst?
    Verstehst du nicht, was das für mich bedeutet hat?«
    »Ich glaubte, daß es nichts sei im Vergleich zu dem Schmerz, den du hättest erdulden müssen, wenn du mit dem Wissen, daß ich in der Nähe bin, hättest leben müssen. Wenn du gewußt hättest, daß wir niemals Liebende sein können; daß auch ich diese Marter würde ertragen müssen. Mir war bewußt, daß es in einer Hinsicht selbstsüchtig war, aber ich hielt es für besser.
    Es war besser«, fügte er nickend hinzu. »Sieh doch, Heaven, du hast dein Leben neu aufgebaut und Wichtiges vollbracht.
    Wenn du vielleicht angenommen hättest, daß ich noch hier in der Hütte lebte, hättest du Farthy niemals verlassen. Vielleicht wärst du wie Jillian. Ich weiß es nicht. Ich dachte, ich hätte das Beste für uns beide getan. Und ich hoffe, du wirst das auch so sehen. Es wäre unerträglich für mich, wenn du mich jetzt hassen würdest«, sagte er. Seine Augen waren voller Angst.
    »Ich hasse dich nicht, Troy«, sagte ich. »Ich kann dich nicht hassen. Ich hasse nur, was geschehen ist. Was hast du getan, nachdem du den Strand verlassen hast?«
    »Ich bin herumgereist.« Er setzte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, während er sprach und sich dabei an seine verborgene Existenz erinnerte. »Ich fuhr nach Italien und studierte die großen Meister der Kunst und Architektur. Dann reiste ich nach Spanien und Frankreich.
    Mit Reisen und Ablenkungen versuchte ich Erleichterung für meine Leiden zu finden. Eine gewisse Zeit über gelang mir das sogar. Ich brachte mich selbst an den Rand der Erschöpfung, indem ich mich von Ort zu Ort bewegte, und dann – « er machte eine Pause, richtete sich im Stuhl wieder auf und beugte sich erneut zu mir hinüber – »plötzlich wachte ich eines Nachts in England auf. Ich logierte in einem Gasthaus in der Nähe von Dover Beach. Dorthin war ich gereist, weil ich immer wieder an jenes Gedicht von Mathew Arnold denken mußte. Erinnerst du dich daran? Einst habe ich es dir vorgelesen. Zeilen daraus verfolgten mich. Träume… Ah, Liebe, laß uns einander treu sein, denn die Welt, die vor uns liegt wie ein Land der Träume, so voller Abwechslung, so schön, so neu, ist in Wirklichkeit weder mit Freude, noch Liebe, noch Licht, noch Sicherheit, noch Friede, noch Hilfe für den Schmerz angefüllt…
    Es schien mir so wahr zu sein, besonders im Hinblick auf uns. Dort lag ich unter meiner Daunendecke und lauschte dem Meeresrauschen und meinte, deine Stimme zu hören; ich glaubte, daß ich dich vom Meer her rufen hörte und es nun keinen Grund mehr gäbe davonzulaufen. Ich konnte nicht davonlaufen. Nicht vor dir, nicht vor der Erinnerung an dein Gesicht, deine Stimme und deine Berührung.
    Ich beschloß in jener Nacht, zurückzukehren und die Natur und die Götter, wenn es denn nötig sei, herauszufordern. Ich würde zu dir zurückkehren und dich bitten, zu mir zurückzukommen. Ich war bereit, als Ausgestoßener zu leben, alles und jedes aufzugeben, wenn wir nur Zusammensein könnten, und sollte es auch nur sein, um dich in den Armen zu halten, während draußen der Winterwind um die Hütte pfeift.
    Das wäre mir schon genug, dachte ich, denn wenn ich vor meinem dreißigsten Geburtstag sterben würde, wie ich immer gefürchtet hatte, dann würde ich in deinen Armen sterben.
    Dorthin gehörte ich.«
    »O Troy, lieber, lieber Troy. Warum hast du nicht geschrieben? Warum hast du nicht versucht, mit mir Kontakt aufzunehmen?« schrie ich.
    »Darauf kam es nicht mehr an. Bis ich mich dazu entschlossen hatte, warst du schon mit Logan verlobt.«
    »Aber woher hast du das gewußt?« fragte ich. Er lächelte und trank seinen Tee aus.
    »Kurz vor deiner

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