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Gebrochene Versprechen

Gebrochene Versprechen

Titel: Gebrochene Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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Sommersprossen«, schlug die Make-up-Beraterin vor und trug eine Grundierung auf Hannahs Gesicht auf. Anschließend verwendete sie jede Menge Make-up für die Augenpartie. Als Hannah in den Spiegel schaute, erkannte sie sich kaum wieder.
    »Was meinen Sie?«, fragte sie, als sie eine halbe Stunde später zu Luther zurückkehrte.
    Er stand langsam auf und ließ ihren neuen Look mit kritischem Blick auf sich wirken. »Sehr effektiv«, befand er.
    »Das ist erst der Anfang«, teilte sie ihm mit. »Ich brauche noch eine Brille und eine neue Garderobe.«
    Er ging zur Kasse und bezahlte mit einer Kreditkarte. Hannah fragte sich, ob das FBI für seinen Einkaufsbummel aufkam oder ob Luther dafür womöglich in die eigene Tasche griff. Er unterschrieb auf dem Beleg, ohne ihr etwas zu sagen.
    Also beschloss sie zu warten.
    Sie ging zu dem Optiker vier Läden weiter und suchte sich rezeptfreie Gläser mit silbernem Rahmen aus. Wieder zahlte Luther. Während sie weiter aus ihm schlau zu werden versuchte, warf er ihr einen Seitenblick zu.
    »Das macht Ihnen Spaß«, stellte er fest, als sie den Laden verließen, um den Klamottenkauf in Angriff zu nehmen.
    »Ein bisschen«, gab sie zu. Dabei bestand das Vergnügen zum Teil darin, ihn dabei zu beobachten, wie er sie beobachtete. »SEALs tarnen sich, Geheimagenten verkleiden sich. So sehr unterschieden sich unsere Tätigkeiten nicht voneinander.«
    »Stimmt«, gab er nachdenklich zu.
    »Wohin jetzt?« Sie sah zu den Kaufhäusern, die jeweils am Ende der Mall lagen.
    »Hechts hat im Schlussverkauf die besten Angebote.«
    Hannah schenkte ihm ein ironisches Lächeln. »Na, jetzt haben Sie sich aber verraten. Sie haben bestimmt eine Frau oder Freundin, die gern einkaufen geht.« Sie legte es nun offen drauf an.
    Seine Miene verhärtete sich kaum merklich. »Nein, hab ich nicht«, entgegnete er und ging vor.
    Oha . Hannah schloss zu ihm auf. Offenbar war er bis vor Kurzem noch mit einer Frau oder Freundin zusammen gewesen, sonst hätte er nicht so reagiert. Sie lief plötzlich merkwürdig leichtfüßig. Jetzt, da sie wusste, dass Luther Single war, kam ihr dieser Ausflug eher wie eine Verabredung vor, und – wow – sie hatte schon seit Jahren keine Verabredung mehr gehabt.
    »Sehen Sie Westy noch?«, wollte sie wissen und nutzte die Schaufenster, um herauszufinden, was hinter ihnen vor sich ging.
    »Im Moment nicht«, gab Luther zu. »Und solange er nicht will, dass wir ihn sehen, entdecken wir ihn auch nicht. Allerdings werden das mögliche Verfolger genauso wenig.«
    Die Erinnerung an das Individuum verdarb ihr den Spaß an dem Abenteuer. Es ging hier nicht um ein Date, sondern um Vorkehrungen zum Schutz vor einem mächtigen Unbekannten.
    Nachdem sie das Kaufhaus betreten hatten, blieb sie vor der Damenabteilung stehen und betrachtete widerwillig die altmodischen Sachen. »Los geht’s«, meinte sie dann und tauchte zwischen die Kleiderständer ein. »Dafür wird ein Vermögen draufgehen. Ich besitze nicht mal Unterwäsche.«
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Luther sie abschätzend von oben bis unten musterte.
    »Sie können mir helfen«, teilte sie ihm mit. »Sehen Sie sich das an.« Sie hielt ihm eine Seidenbluse mit einem furchtbaren Rüschenkragen und Puffärmeln hin. »So was nennt man altmodisch. Ich suche was Altmodisches in Größe sechsunddreißig. Lang.«
    Er hob abwehrend die Hände und wich zurück. »Ich glaube, ich setze mich lieber da hinten hin«, sagte er und deutete auf eine Sitzgruppe.
    »Feigling!«, rief sie. Zum Glück konnte sie aus Massen von altmodischer Kleidung auswählen. Fünf Minuten später trug sie ihre Ausbeute zu ihm und drapierte die Sachen auf dem Sessel neben ihm.
    »Schon fertig?«, fragte er ungläubig.
    »Jetzt brauche ich noch Schuhe und Unterwäsche«, gab sie zurück und ging in Richtung der beiden Abteilungen davon. »Bin gleich wieder da.«
    Sie entschied sich für zwei Paar Schuhe: graue Pumps, die zu allem passten, und Tennisschuhe, in der Hoffnung, dass sie regelmäßig trainieren konnte. Als sie durch die Reihen mit der Damenunterwäsche fegte, überkam sie der komische Impuls, Luthers Gleichmut zu erschüttern. Sie rief sich ins Gedächtnis, dass es, wenn man jemand anders werden wollte, darauf ankam, sich praktisch bis auf die Haut wie ein anderer Mensch zu fühlen. Und im Gegensatz zu Hannah, die Baumwoll- und Sport-BHs bevorzugte, stand ihr neues Ego zufällig auf die aufregendsten Dessous, die man sich vorstellen konnte.
    Dann

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