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Gebrochene Versprechen

Gebrochene Versprechen

Titel: Gebrochene Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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zwickt’s zwar noch ein wenig, aber es tut nicht mehr so weh wie heute Morgen. Hier ist die Salbe, die mir die Schwester gegeben hat.« Er streckte ihr die Tube entgegen.
    Sie schloss die Tür und drehte heimlich den Schlüssel um. Auf dem Weg zum Bett bemerkte sie, dass er unter der Decke nackt war. Sie konnte die straffe, glatte Haut seiner Hüften erkennen – ein Anblick, bei dem ihr der Kopf schwirrte. Das geschieht gerade wirklich , dachte sie und hätte sich am liebsten gekniffen.
    Er gab ihr die Tube. »Möchtest du sitzen?«, fragte er und klopfte neben sich aufs Laken.
    »Klar.« Sie ließ sich auf dem schmalen Platz an seiner Seite nieder, wobei sich beider Oberschenkel berührten. Er hatte sich an ihrem nach Magnolien duftenden Duschgel bedient, das an ihm ausgesprochen männlich roch.
    Sie bewunderte seinen breiten und kräftigen Rücken, der nur aus Sehnen und Muskeln zu bestehen schien. Dann blieb sie mitihrem Blick an der schrundigen Wunde unter seinem Schulterblatt hängen und schnappte nach Luft. »Oh mein Gott.«
    »So schlimm?«
    Obwohl zahlreiche Fäden aus der noch rosigen Wunde hervorstachen, eigentlich nicht. »Es ist bloß … Mir war nicht klar, wie nah am Herzen du erwischt worden bist. Du hättest sterben können, Luther.« Die Erkenntnis ließ sie erschaudern.
    »So leicht lass ich mich nicht unterkriegen«, sagte er und seine Stimme verriet, dass er lächelte. Dann legte er eine Hand auf ihren Oberschenkel, als wollte er sie daran hindern, von der Matratze aufzustehen. Seine Hand fühlte sich sogar durch den Stoff ihrer Jeans hindurch noch heiß an.
    Hannah drückte mit unsicherer Hand Salbe auf ihren Zeigefinger, trug sie auf den entzündeten Bereich auf und achtete sorgfältig darauf, nicht an die Nähte zu kommen. »Tu ich dir weh?«, erkundigte sie sich und wusste, wie zärtlich ihr Tonfall klingen musste.
    Auch wenn er selbst das Gegenteil behauptete, hätte er bei ihrer nächtlichen Aktion draufgehen können. So ging es zu im Leben. Es konnte von einem Moment auf den anderen und ohne jegliche Vorwarnung vorbei sein. Was, wenn er in jener Nacht in Sabena gestorben wäre? Sie hätte ihren Glauben an die Gerechtigkeit verloren – um den es derzeit ohnehin nicht besonders gut bestellt war.
    Ohne es vorgehabt zu haben, hatte sie plötzlich ihre Arme um ihn geschlungen.
    Luther ließ sich ihre Umarmung gefallen und hielt sie fest. »Alles in Ordnung?«, fragte er. »Hannah?«
    »Ja«, antwortete sie und versuchte sich wieder zusammenzureißen. »Ich hatte mir bisher bloß nicht bewusst gemacht, wie knapp du mit dem Leben davongekommen bist, sonst nichts.«
    Mit dem unversehrten Arm zog er sie näher an sich heran. Hannah spürte nur zu genau, dass sie nun lediglich noch durch das dünne Baumwolllaken zwischen ihnen von seinem nackten Körper getrennt wurde. »Ich bin ja da«, sagte er erbaulich. »Wir haben uns beide für einen gefährlichen Beruf entschieden. Das gehört dann wohl dazu, wenn man etwas bewegen will.«
    Sie nickte. Die Fülle an Emotionen in ihrer Brust machte es ihr schwer zu sprechen. Luther und sie waren vom selben Schlag. Sie fühlte sich ihm bereits jetzt tief verbunden. Plötzlich ließ er seinen Blick über ihren Mund gleiten, und ohne jede weitere Vorwarnung küsste er sie.
    Sie wusste, dass seine Lippen warm und weich waren, hatte jedoch unmöglich vorhersehen können, dass er mit ihnen dermaßen geschickt, feurig, überzeugend und absolut zielstrebig umzugehen verstand.
    Sie gab sich seinem unaussprechlichen Verlangen hin und öffnete leise stöhnend den Mund.
    Hannah vergaß fast zu atmen. Sie küssten sich, wieder und wieder, jeder Streifzug mit ihren Zungen war ein Erlebnis für sich. Sie ließ ihre Finger durch sein Haar, über seine unfassbar breiten Schultern und die Oberarmmuskulatur gleiten, spürte ihn mit all ihren Sinnen. Es gab einfach zu viel an ihm, das sie nicht auf einmal zu verinnerlichen vermochte.
    »Zieh das hier aus«, murmelte er, griff den Saum ihres Oberteils und schob es über ihre Brüste. Abrupt stockte er und musterte blinzelnd den schlichten Baumwoll-BH, den sie trug. »Was ist passiert?«, fragte er.
    Sie wusste sofort, was er meinte. »Die anderen haben wie verrückt gejuckt. Ehrlich gesagt, ist mir Baumwolle lieber.«
    Ihr Geständnis brachte ihn zum Lachen. »Nicht zu fassen«, sagte er, während er sich am vorderen Verschluss zu schaffen machte.
    »Bist du jetzt enttäuscht?«
    »Machst du Witze?« Um den Moment und ihren

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