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Gedankenmörder (German Edition)

Gedankenmörder (German Edition)

Titel: Gedankenmörder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rose Gerdts
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verführerisch wirken sollte. Doch kaum hatte Fabian Block das Foto der Toten gezückt, erstarb das Lächeln.
    Steenhoff ging langsam in Richtung einer jungen Frau in einem hautengen Minirock. Sie hatte lange, glänzende braune Haare, die ihr über die Schultern fielen. Steenhoff fand, ihre Beine waren auffällig lang und wohlgeformt. Im Gegensatz zu Blocks Zeugin sah ihn die Frau voller Misstrauen an.
     
    «Seid ihr Bullen oder was?»
    Steenhoff bemerkte, dass der Frau mehrere Zähne fehlten. Ihre braunen Haare, über denen ein glänzender Schimmer lag, wirkten aus der Nähe unlebendig und künstlich. ‹Sie trägt eine Perücke›, schoss es Steenhoff durch den Kopf.
    «Sie haben eine guten Blick», eröffnete Steenhoff das Gespräch lächelnd. «Wir sind tatsächlich von der Polizei. Woran haben Sie das erkannt?»
    Die Frau pfiff abfällig durch die Zähne, verschränkte die Arme vor ihrem tiefen Dekolleté und schaute ihn stumm an.
    «Wir brauchen Ihre Hilfe. Es geht um eine Kollegin von Ihnen. Sie hat hier gearbeitet. Wir müssen wissen, wer sie ist und wer ihr letzter Freier war.»
    Er hielt der Frau das Foto mit dem Gesicht der Toten hin, aber sie schaute überhaupt nicht darauf.
    «Warum sollte ich Ihnen helfen, hm?»
    «Weil es auch um Sie und Ihre Kolleginnen hier geht», sagte Steenhoff mit Nachdruck.
    «Die junge Frau wurde ermordet. Und es spricht vieles dafür, dass es ein Freier war.»
    Die Augen der Prostituierten flackerten einen Moment unsicher. «Also, wenn Sie so freundlich wären …»
    Steenhoff hielt ihr erneut das Foto hin. Ihr Blick streifte flüchtig das Bild. Als er die Kette mit dem Fischanhänger hervorzog, blieb der Blick der Frau einen Moment daran haften. Steenhoff bemerkte, wie sie plötzlich schwankte. Instinktiv packte er die Frau am Arm, um sie zu stützen. Ihr Wutausbruch kam für ihn völlig überraschend.
    «Hau ab Bulle! Lass mich mit deiner Scheiße in Ruhe! Und fass mich nicht an! Fass mich bloß nicht an. Sonst kannst du was erleben.»
    Wie eine Besessene schlug sie mit ihrer Handtasche auf Steenhoff ein. Vergeblich versuchte Steenhoff, ihr die Tasche zu entwinden. Als er dem Angriff durch einen Polizeigriff ein Ende machen wollte, hörte er, wie sie ihm zwischen ihrem Gekreische atemlos zuflüsterte: «Ich kenne die Frau. Kommen Sie wieder. Mit einem Auto.»
    Sie trat nach ihm. Aber Steenhoff bemerkte, dass sie ihn nicht wirklich treffen wollte.
    Fabian Block war im selben Moment bei Steenhoff wie ein kleiner, quadratisch aussehender Mann mit Glatze.
    «Was ist los, Mona? Macht der Ärger?»
    Ohne eine Antwort abzuwarten, war er mit zwei Schritten bei Steenhoff. Der Faustschlag ging um Haaresbreite an Steenhoffs linker Kopfhälfte vorbei.
    «Aufhören, Polizei», rief Block wütend, aber da war Steenhoff schon blitzschnell neben den Zuhälter gesprungen und hatte ihm seinen Ellenbogen in die Rippen gerammt. Sekunden später lag der Mann am Boden und hatte Handschellen an.
    Schwer atmend richtete sich Steenhoff auf.
    «Hol den Wagen, den nehmen wir mit zur Vernehmung», befahl er Block, der fassungslos auf den stöhnenden Mann am Boden sah.
    «Und die Frau?»
    Steenhoff bedachte sie mit einem wütenden Blick.
    «Die weiß nichts. Aber das hysterische Weib kann froh sein, dass ich heute keinen Bock habe, mich mit durchgeknallten Nutten zu beschäftigen.»
    Fabian Block schluckte eine Bemerkung hinunter, zog den Zuhälter hoch und stieß ihn zum Wagen. Als er sich zu seinem Kollegen umdrehte, meinte er zu erkennen, wie Steenhoff der Frau zunickte. Die Prostituierte verzog keine Miene. Aber ihre Wut schien verflogen.
    Nach einigen hundert Metern Fahrt entdeckten sie den Kollegen, der am anderen Ende der langgezogenen Straße mit seiner Befragung begonnen hatte.
    «Wir brechen ab, steig ein», sagte Steenhoff knapp. Neugierig setzte sich der Beamte neben den gefesselten Zuhälter, verkniff sich aber eine Frage. Schweigend fuhren sie zurück ins Präsidium. Nachdem sie den festgenommenen Mann in ein Vernehmungszimmer geführt hatten, nahm Steenhoff Block beiseite.
     
    «Hör zu. Knete den ordentlich durch. Er wird nichts sagen. Aber er soll glauben, dass er die Hauptperson des heutigen Tages ist. Und haltet ihn auf jeden Fall bis heute Nachmittag fest. Ich werde mich in der Zeit noch mal mit der Prostituierten treffen.»
    «Die Nutte, die dich eben attackiert hat?», fragte Block irritiert.
    «Ja.»
    Blocks Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
    «Ich erkläre es dir heute

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