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Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)

Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition)

Titel: Gefährlich schön - Crazy in Love 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Karr
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bin, dass ich fortgehe.
    Leise schleiche ich mich ins Schlafzimmer, um die Kamera aus meiner Tasche zu holen. Ich will diesen perfekten Anblick von ihm einfangen. Dann gehe ich auf Zehenspitzen wieder zurück zum Wohnzimmer, betrachte ihn durch meine Linse und schieße ein paar Fotos von ihm beim Gitarrespielen. Er ist so in seine Arbeit vertieft, dass er noch nicht einmal das Klicken der Kamera hört. Als das Lied zu Ende ist, beugt er sich über den Block und notiert etwas.
    »Das war wunderschön.«
    Er sieht auf, aber das glückliche Lächeln, das ich sonst immer auf seinem Gesicht sehe, ist nicht mehr da.
    »Was war das? Ich habe es gar nicht erkannt.«
    Er lehnt die Gitarre gegen das Sofa und antwortet leichthin: »Nur etwas, woran ich gerade arbeite.«
    Etwas betroffen von seinem offensichtlichen Desinteresse, weiter mit mir darüber zu reden, frage ich: »Du hast deine Gitarre wieder?«
    Er steht auf, steckt sich die Hände in die Hosentaschen und zuckt mit den Schultern. »Ja, Xander hat sie heute Morgen vorbeigebracht.« Dann fragt er: »Kaffee?«
    Während ich durchs Wohnzimmer in Richtung Küche gehe, antworte ich: »Ja, aber ich kann mir selbst einen machen.«
    »Ich hab schon welchen gekocht. Ich hole dir einen Becher.«
    »Danke.« Ich lege die Kamera ab und setze mich auf die Couch. Ich hoffe nur, mein empfindlicher Magen wird den Kaffee drinbehalten.
    »Wie fühlst du dich?«
    »Okay. Ich hab die Tabletten genommen. Ich glaube, sie wirken.«
    Ich sehe ihm hinterher, als er in die Küche geht, aber er blickt sich nicht nach mir um, wie er es sonst immer tut. Er holt die Pappbecher hervor, die wir gestern bei Whole Foods gekauft haben, und schenkt uns ein. Dann schüttet er noch Milch in meinen Kaffee, was mich zum Lächeln bringt. Er kommt wieder und reicht mir meinen Becher. »Soll ich dir was zu essen holen?«, fragt er, während ich den Kaffee entgegennehme und River ansehe. Zum ersten Mal, seit ich ihn kennengelernt habe, kommt er mir undurchschaubar vor.
    »O Gott, nein«, antworte ich und fasse nach meinem Magen. »Ich hoffe, ich kann den Kaffee bei mir behalten.«
    Er schmunzelt, und da weiß ich, dass der River, den ich kenne, immer noch irgendwo da drinnen ist.
    Er setzt sich wieder auf den Platz, auf dem er eben noch Gitarre gespielt hat.
    Ich schlürfe meinen Kaffee und sehe zu ihm hinüber. »Geht es Xander gut?«
    Nachdem er mir einen kurzen Blick zugeworfen hat, antwortet er: »Ja. Er sah zwar ganz schön übel aus, aber wenn er sich erst mal ausgeschlafen hat, wird es schon wieder gehen.« River nimmt einen Schluck von seinem Kaffee und fährt fort: »Ich hatte Garrett gestern noch gebeten, ihn nach Hause zu bringen. Ich schätze mal, er hat bei Garrett geschlafen, und auf dem Weg nach Beverly Hills heute Morgen haben sie kurz vorbeigeschaut, um sich nach dir zu erkundigen und meine Gitarre vorbeizubringen.« Dann zeigt er auf die Küchentheke und fügt hinzu: »Und deine Jacke und deine Handtasche.«
    »Das war aber sehr nett.« Dann lache ich. »Verdammt, ich kann mich noch nicht einmal daran erinnern, meine Sachen dagelassen zu haben. Wahrscheinlich hab ich gar nicht daran gedacht, weil du mir deine Jacke gegeben hattest. Ein Glück, dass meine Handtasche noch da war. Das wäre ganz schön scheiße, alle Karten sperren zu müssen und so.«
    Er lacht überhaupt nicht über mein Fluchen, wie er es sonst immer tut. Stattdessen nickt er bloß und sagt mit flacher Stimme: »Ja, du warst mit deinen Gedanken wohl woanders. Ich hätte deine Sachen ja mitgenommen, aber ich hab auch nicht dran gedacht. Wenigstens hatte ich meine Jacke mitgenommen, sonst wärst du noch erfroren.«
    Die Unterhaltung ist total gezwungen und unbeholfen, was wohl an meinem Verhalten von gestern Abend liegen wird. River ist wahrscheinlich unsicher, was meine Gefühle zu ihm angeht, und aufgebracht wegen der ganzen Sachen, die ich gesagt habe.
    Ich habe das Bedürfnis, die Situation irgendwie zu retten und mich für gestern Abend zu entschuldigen, denn im nüchternen Zustand glaube ich sehr wohl, dass es keine böse Absicht von ihm war, mir das mit seiner Schwester zu verschweigen. Also stehe ich auf, stelle meinen Kaffee auf dem Küchentresen ab und gehe zu ihm.
    Dabei wandert Rivers Blick über meinen Körper. Es kommt mir vor, als wenn dieses kleine Entgegenkommen von meiner Seite, dieses Zeichen der Vergebung, ihn besänftigt, und als ich ihm in die Augen sehe, weiß ich, dass er wieder da ist. Ich setze mich

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