Gefaehrlich schoener Fremder
Kopf an die Wand gelegt hatte.
Doch sein Überlebensinstinkt summte. Nach seinem Gefühl hatte schließlich nichts mehr gestimmt, seit er diesen letzten Auftrag in Panama übernommen hatte.
Logan rieb sich den Nacken. Bei dem Panama-Job hatte ihn sein Gefühl auch nicht getrogen: Es war ein Fiasko der Spitzenklasse geworden, das seine ganze Tarnung hatte auffliegen lassen. Damals hatte er sich das überhaupt nicht erklären können.
Erst als der Boss, Garibaldi, ihn zurückbeordert und knapp über die Dinge in Kenntnis gesetzt hatte, die innerhalb von Control liefen, war ihm eine dunkle Ahnung gekommen, was da falsch gelaufen war.
Er wusste nun, dass er den letzten Auftrag nicht verpfuscht hatte, sondern einfach ausgetrickst worden war. Jemand wollte seinen Tod.
Darum hatte er sich dem Scaffer-Haus so extrem vorsichtig genähert, war früher zu dieser Verabredung mit Jamie gegangen, um sich erst einmal ge nau umzusehen. Sofort hatte er die ausgefallene Straßenbeleuchtung registriert und die auf den Straßen geparkten Autos - zu viele in einer Gegend, in der die Garagen zweitürig waren und die Zufahrten leer -standen.
Und dann hatte er die Männer bemerkt, die das Scaffer-Haus beobachteten - und die dort nichts zu suchen hatten.
Sein Gefühl hatte ihm verraten, dass etwas nicht stimmte. Deshalb hatte er sich in Emilys leeres Haus zurückgezogen, um die Straße zu beobachten, nach Jamie Ausschau zu halten und ihn, sobald er auftauchte, zu warnen.
Nun fühlte er sich zwischen zwei Feuern. Seinem Boss Garibaldi konnte er nicht blindlings trauen, denn der war es schließlich gewesen, der ihn in diese Falle geschickt hatte. Wo Jamie, sein früherer Partner, steckte, wusste er nicht - und auch nicht, ob er ihm noch vertrauen konnte. Ein anderer Agent war tot, aus unbekannten Gründen aus dem Hinterhalt erschossen worden.
Logan rieb sich über den verspannten Knoten hinten in seinem Nacken.
Garibaldi hatte ihm mitgeteilt, es gebe möglicherweise einen Verräter in der Abteilung selbst, der seit drei Jahren einen fremden Agenten, der nur unter dem Codenamen "Zeus" bekannt war, mit hochbrisanten Informationen belieferte. Das Ergebnis war, dass bisher bereits drei Agenten, absolute Spitzenleute, getötet worden waren. Und nach dem Desaster in Panama war die logische Schlussfolgerung, dass er selbst als nächster auf der Liste stand.
Das Problem ist, dachte Logan grimmig, während er wachsam den Parkplatz im Auge hielt, herauszufinden, wer dahinter steckt.
Garibaldi selbst, der Kopf der Abteilung? Oder Pennington, der Agent, der als Verbindungsglied zwischen Control und den vielen anderen
Geheimdienstzweigen fungierte?
Beide hatten Zugang zu den Informationen, die diese anderen drei Agenten und ihn selbst ausschalten konnten. Insgesamt wussten nur vier Menschen genau über Ghostriders Existenz Bescheid. Und nur zwei davon kannten den genauen Hintergrund von Trace Logan. Von jenen vier war einer tot, ein anderer vermisst, und die beiden Verbleibenden waren die Topleute an der Spitze von Control.
Logan ignorierte den scharfen Schmerz, der ihn durchfuhr. Er wollte nicht, dass Jamie der Verräter war - Jamie, sein ehemaliger Partner und sein Mentor, als er vor Jahren angeworben worden war. Der Mann, der alles über ihn wusste. Jamie mit dem flammend roten Haar, dem harten, schroffen Gesicht und dem weichen, singenden Akzent, der Mann, der Logan näherstand als Tyler, sein eigener Bruder.
Es konnte nicht Jamie sein. Aber aus bitterer Erfahrung musste Logan es zumindest als eine Möglichkeit in Betracht ziehen.
Ein leiser schläfriger Laut lenkte seinen Blick hinüber zum Doppelbett. Am meisten bedauerte er an diesem ganzen Schlamassel, dass er gezwungenermaßen diese Frau hatte mit hineinziehen müssen.
Seine Miene wurde weicher, während er sie betrachtete. Beneidenswert, wie tief und unbekümmert Emily schlafen konnte. Aber, dachte Logan müde, warum sollte sie auch von Alpträumen verfolgt werden? Sie hatte wahrscheinlich nichts in ihrem Leben getan, was ihr Schuldgefühle hätte bereiten können.
Unschuldig. Logans Augen weiteten sich, als er plötzlich erkannte, warum er sich von Emily Osborn angezogen fühlte. Er hatte tief in ihre großen, ehrlichen Augen geblickt und nichts Verdorbenes gefunden.
Sicher hat auch sie einige der unerfreulichen Aspekte der Welt gesehen, dachte Logan, aber nichts davon scheint ihr Urvertrauen angekratzt zu haben. Emily war einer jener Menschen, die fest daran glauben, dass
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