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Gefaehrlich schoener Fremder

Gefaehrlich schoener Fremder

Titel: Gefaehrlich schoener Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Carlton
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abschlagen. Er hat mir gegenüber Schuldgefühle, weil er sich früher viel mehr erlauben konnte als ich. Ich war immer die Artige." Weich strich Logan über ihre Wange. „Aber das wolltest du sicher gar nicht, was?"
    „Nein", gestand Emily kaum hörbar. „Ich hatte nur nicht den Mut, mich gegen meine Eltern aufzulehnen."
    „Natürlich hast du Mut", widersprach Logan. „Du bist gegen deine Mutter aufgestanden, als sie dein Haar abschneiden wollte. Ich möchte wetten, bei den wirklich wichtigen Sachen hast du die Stellung gehalten. Du hast ja auch mir die Stirn geboten."
    „Möglich." Sie senkte den Kopf. „Es gab einmal einen anderen Geistlichen, und meine Eltern wollten, dass ich ihn heirate."
    Etwas wie Eifersucht auf den Mann, der in Emilys Leben eine Rolle gespielt hatte, regte sich in Logan. „Hast du ihn geliebt?" entfuhr es ihm.
    „Nein. Er mich auch nicht. Andernfalls..."
    „Andernfalls was?"
    Wieder stahl sich leichte Röte in Emilys Wangen. „Nichts. Es ist nicht wichtig."
    Logan sah deutlich, dass es für sie doch wichtig war.
    „Wir können Luke vertrauen", wechselte Emily hastig das Thema.
    Logan ließ es dabei - für den Augenblick. Aber eines Tages würde er herausfinden, was sie jetzt zu peinlich fand, um es ihm zu sagen. Eines Tages.
    Bald. Die Zeit lief ihnen davon.
    „Sieh dir das mal an!" Der lange, leise bewundernde Pfiff, den sein Kollege durch die Zähne ausstieß, tat Corwins Nerven weh. Obwohl es das dritte Mal in nicht einmal einer Stunde war, hob er automatisch müde den Blick und sah durch die Windschutzscheibe hinaus.
    Sofort bemerkte er die Frau auf dem Bürgersteig. Natürlich eine Rothaarige, dachte er müde. Hadley stand auf Rothaarige. Corwin selbst zog Blondinen vor.
    Nach einem flüchtigen, aber anerkennenden Blick hakte Corwin die Frau in dem lavendelfarbenen Sommerkleid ab. Gewiss, sie hatte tolle Beine, aber für seinen Geschmack war sie viel zu sehr herausgeputzt.
    Corwin langweilte sich. Nach dem Desaster im Motel hatte der Chef ihn und Hadley mit dieser öden Überwachung bestraft. Armer Hadley, dachte er schadenfroh. Auf der Stirn seines Partners prangte seit dem Fiasko eine Beule in der Größe einer Walnuss.
    Corwin runzelte die Stirn. Er selbst trug ein angeschlagenes Ego mit sich herum, weil er sich von Ghostrider hatte überrumpeln lassen. Der Chef irrte sich. Der Kerl mochte nachgelassen haben, aber von Versagen konnte keine Rede sein.
    Dazu war er zu verdammt gut gewesen. Corwin
    selbst konnte einige schmerzende Muskeln und blaue Stellen als Beweis dafür anführen.
    „Sie geht in das Restaurant", informierte Hadley ihn unnötigerweise.
    Mit Leidensmiene öffnete Corwin die Tür.
    „Du gehst auch rein?"
    „Ja. Ich will sichergehen, dass die Braut nur etwas isst und sich nicht etwa mit Osborn trifft. Du kennst die Befehle des Chefs."
    „Ja ja", erwiderte Hadley mürrisch.
    Corwin unterdrückte ein Lächeln, als er über die Straße schoss. Armer Hadley.
    Während ihn selbst ein Profi, der als einer ihrer besten Männer galt, besiegt hatte, war Hadley von einem weiblichen Fliegengewicht k.o. geschlagen worden.
    Nun, dachte Corwin, als er die Glastüren des Lokals aufstieß, die Kleine hier ist auf alle Fälle eine Augenweide. Wenn er Glück hatte, würde sie etwas zu essen bestellen und ihm damit die Chance geben, endlich einmal wieder einen richtigen Kaffee aus einer richtigen Tasse zu trinken.
    Nervös wischte sich Emily die feuchten Handflächen am Rock ihres Sommerkleides ab, während sich ihre Augen auf das Dämmerlicht der Eingangshalle einstellten. Ihre Rolle ging ihr viel stärker an die Nerven, als sie gedacht hatte. Der kurze Gang vom geparkten Wagen hierher war zur Höllenqual geworden, und ihre Angst, trotz Verkleidung von jemandem erkannt zu werden, war ins Uferlose gewachsen.
    Wenigstens war ihr Bruder in seinem Büro, wie ihr die hübsche Angestellte gesagt hatte, und nicht im öffentlichen Teil des Restaurants. Zögernd hob Emily eine Hand zum Türgriff. Hoffentlich stellte Luke nicht zu viele Fragen. Denn anlügen konnte sie ihn nicht. Luke wusste immer sofort, wenn sie etwas vor ihm verbergen wollte.
    Was, wenn Luke die Nachrichten gesehen hatte? Wenn er gehört hatte, dass sein liebes, gesetzestreues Schwesterchen wegen eines Mordfalls von der Polizei gesucht wurde, würde er sie nicht einfach wieder gehen lassen.
    Ich muss es deichseln, sprach sich Emily gut zu. Mit Luke konnte sie umgehen.
    Sie musste.
    Rasch klopfte sie und betrat

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