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Gefaehrlich schoener Fremder

Gefaehrlich schoener Fremder

Titel: Gefaehrlich schoener Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Carlton
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erhob sich von der Couch und ging zum Safe hinter seinem Schreibtisch.
    „Wie viel?"
    Emily nannte die Summe.
    Er runzelte die Stirn, gab aber keinen Kommentar. „Da ist es und noch etwas mehr." Mit einer Hand wehrte er ihren Einwand ab. „Nimm es und sei bitte vorsichtig. Du solltest nicht soviel Bargeld mit dir herumtragen."
    Gerührt verstaute Emily das Geld in der kleinen Tasche, die Logan für sie gekauft hatte.
    Luke legte den Kopf schief und musterte seine Schwester. „Du weißt, ich habe immer gesagt, du brauchst Abwechslung, etwas Aufregung in deinem Leben." Er runzelte wieder die Stirn. „Aber jetzt habe ich so ein Gefühl, als hättest du etwas vor, was nicht gut für dich ist."
    Emily stellte sich auf die Zehenspitzen und streifte seine Wange mit einem leichten Kuss. „Du bist der beste Bruder auf der großen weiten Welt, Luke."
    „Ja - und der größte Dummkopf", murmelte er. „Pass auf dich auf, Darling. Und bleib mit mir in Verbindung."
    „Klar."
    Als Emily das Restaurant verließ, warf sie nicht einen Blick in die Richtung des Wagens, der weiter unten geparkt stand und auf den Logan sie hingewiesen hatte.
    Gemäß seinen Anweisungen ging sie an zwei Häuserreihen vorbei bis zu einem Schnellimbiss. Dort hielt sie nach der Toilette Ausschau und durchquerte dann, die Augen starr nach vorn gerichtet, den Geschäftsraum. Kaum hatte sie die Tür
    „Für Damen" hinter sich geschlossen, ließ sie sich dagegen sinken.
    Sie sollte jetzt fünf Minuten warten und sich danach mit Logan vor dem Laden treffen. Aber plötzlich traf sie der Schock ihres Lebens: Mitten in der Damentoilette tauchte Logan vor ihr auf!
    Er legte eine Hand auf ihren Mund, um sie am Schreien zu hindern. „Hast du das Geld bekommen?"
    Emily nickte. Logan ließ langsam seine Hand sinken. „Ja, klar, kein Problem", gab sie siegesbewusst zurück.
    Logan lächelte traurig. „Ich hasse es wirklich, deine Seifenblase zerplatzen zu lassen, aber wir haben ein echtes Problem. Du bist die ganze Zeit über verfolgt worden."

7. KAPITEL
    „Woher weißt du das?" fragte Emily erschrocken.
    „Weil ich dir gefolgt bin."
    Emilys verletzte Miene berührte Logan tief. Sie fühlte sich hintergangen.
    Liebevoll umfasste er ihr Gesicht. „Nicht, dass ich dir nicht getraut hätte, Emily.
    Aber ich konnte dich doch nicht allein dorthin gehen lassen. Es hätte dir etwas passieren können."
    „Glaubst du, man hat mich erkannt?"
    Logan lehnte sich mit einer Schulter an die dünne Kabinenwand und steckte eine Hand in die Hosentasche. „Möglich. Wahrscheinlicher ist aber, diese Burschen haben den Befehl, jedem zu folgen, der mit deinem Bruder in Kontakt tritt. Reine Vorsichtsmaßnahme."
    „Und was machen wir?"
    Logan drückte sich von der Wand ab. „Ich habe mit der Möglichkeit gerechnet, dass das Restaurant deines Bruders überwacht wird und du von diesen Typen verfolgt werden könntest, selbst wenn sie dich nicht erkennen. Wir müssen jetzt diese Gegebenheit zu unserem Vorteil verändern, um aus der Stadt herauszukommen, ohne beschattet zu werden."
    Emily dachte angestrengt nach. „Wahrscheinlich willst du, weil ich diese Männer zu dir geführt habe, dass ich sie jetzt wieder wegführe", meinte sie zögernd.
    „Im Gegenteil. Du sollst sie direkt zu mir führen."
    „Bist du verrückt?" stieß Emily entgeistert aus. „Das ist doch der reine Wahnwitz! Ich dachte, es dreht sich alles darum, diesen Leuten aus dem Weg zu gehen."
    Ein verschlagenes Lächeln zuckte um Logans Mundwinkel. „Manchmal versteckt man etwas am besten, wenn man es ganz offen zeigt."
    Emily verstand nicht. Aber es klang nach einem gewagten, tollkühnen Spiel, dessen Logik und Regeln sie nicht kannte.
    „Du bist wirklich verrückt!"
    Belustigt lachte Logan leise auf. „Man nennt so etwas irreführende Ablenkung, Emily. Zauberer arbeiten immer so. Sie halten die Aufmerksamkeit des Publikums auf eine Hand gerichtet, während sie mit der anderen den Trick offen ausführen.''
    „Was hast du also vor?"
    „Es ist ganz einfach." Logan legte seine Hände leicht um ihre Schultern. „Wir beide suggerieren diesen Männern etwas ein. Wir führen ihnen vor, wie harmlos wir sind, und schaffen uns so einen sauberen Abgang."
    „Aber wie?"
    „Wir tun so, als wärst du einfach ein lebenslustiges Mädchen, das man für den richtigen Preis bekommen kann."
    „Tut mir leid, ich verstehe nicht", gab Emily steif zurück.
    Logan setzte wieder das zynische Lächeln auf, das ihr so weh tat. O

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