Gefaehrlich schoener Fremder
doch, sie hatte ihn richtig verstanden.
„Du wirst gleich mit schwingenden Hüften in dem Cafe nebenan auftauchen und dich mit deinem süßen kleinen Hintern auf einen Barhocker setzen. Kurz darauf taucht ein zudringlicher Vertreter auf und weckt dein Interesse. Du flirtest mit ihm, lässt dich von ihm umarmen. Während ihr zusammen esst, funkt es gehörig zwischen dir und ihm, und anschließend verschwindet ihr gemeinsam."
Logans Griff um ihre Schultern verstärkte sich. „Diese beiden Muskelprotze da draußen werden Voyeure spielen und glauben, dass wir beide uns nur etwas Spaß am Nachmittag gönnen wollen. Wir steigen aus dem Badezimmerfenster und sind verschwunden, bevor sie wissen, was gespielt wird."
Emily war buchstäblich sprachlos. Was Logan von ihr erwartete, war also, dass sie sich wie eine Prostituierte verhalten solle. Er wollte ihre Verfolger überlisten, von ihrer Spur ablenken. Sie rollte sich aufreizend und ordinär aufführen.
„Ich kann das nicht."
„Natürlich kannst du", sprach er ihr zu. „Es ist ganz einfach."
Emily schüttelte den Kopf. „Sicher, ich kann es versuchen, aber ich wäre nicht überzeugend. Ich bin nicht... Ich kann nicht..." Verlegen brach sie ihr Stottern ab.
„Natürlich kannst du, Emily", wiederholte Logan. „Du brauchst nichts weiter zu tun, als sinnlich mit den Hüften zu schwingen und mit den Wimpern über deinen schönen blauen Augen zu klimpern, und schon werden sich diese Typen nur noch wünschen, du hättest dir für dein Nachmittagsvergnügen nicht den Handelsvertreter, sondern sie ausgesucht."
Emilys Finget verkrampften sich um ihre Tasche. „Du verstehst nicht. Ich bringe das einfach nicht fertig."
Logan richtete sich auf, seine Miene wurde wieder hart, ausdruckslos. „O doch, ich verstehe nur zu gut. Ich weiß nicht, wieso du dir immer einredest, du seist nicht schön oder sexy oder sinnlich." Emily konnte seinen durchdringenden schwarzen Augen nicht mehr ausweichen.
„Vielleicht stecken deine puritanischen Eltern dahinter", murmelte er nachdenklich, „oder vielleicht auch diese Niete von einem Verlobten. Aber unter deiner spröden Fassade stecken Hitze, Feuer, Leidenschaft."
Emily sah ihn nur stumm ah.
„Du glaubst mir nicht?" fuhr Logan mit weicher Stimme fort. „Soll ich es dir beweisen?"
Er schob sie mit seinem Körper zurück an die Wand der Kabine. Krampfhaft gruben sich Emilys Finger in das weiche Leder ihrer Tasche. Ihr Mund war wie ausgetrocknet.
An diesem Kuss war nichts Gespieltes. Dieser Kuss war nic ht Teil einer Rolle, eine das Publikum in die Irre führende Show. Und Logan hielt sich dieses Mal auch nicht mit einstimmenden Vorspielen auf. Seine drängenden Lippen, seine feuchte Zunge brannten jeden klaren Gedanken in Emily aus.
Sie stöhnte auf, und ihr Mund öffnete sich ganz von selbst. Sofort spürte sie Logans Zunge, die, schnell und kräftig vor-und zurückstoßend, über das weiche Fleisch der Innenseite ihrer Wangen und über ihre Zunge glitt. Dabei drückte er seinen männlich harten Körper an ihrem hoch.
Logan überredete oder verführte nicht. Logan nahm. Er schob einen Träger von ihrer Schulter und ihren Arm hinunter. Seine Lippen kamen herunter und nippten, bedrängten, saugten. Mit einer Hand hob er den Saum ihres Kleides hoch und legte sie weich um die feuchte Hitze, die plötzlich zwischen ihren Schenkeln entsprungen war.
Emily ertrank, verlor sich in einem Meer von Empfindungen. Sie tanzte, flog auf Flammenwellen. Befreit von irdischen Fesseln, schwebte sie zwischen den Wolken.
Ihre Wimpern flatterten, als Logan seine Lippen von ihren löste.
„Wenn du nicht leidenschaftlich und sinnlich wärst, dann könntest du nicht so süß und so schnell reagieren." Er bewegte seine Hand zwischen ihren Schenkeln und löste einen glühenden Blitz aus, der sich tief in ihren Leib einbrannte und ihr den Atem raubte.
„Wenn kein Feuer in dir steckte, könnte ich nicht so heiß und hart werden, könnte ich jetzt nicht darauf pfeifen, dass wir in einer öffentlichen Toilette stehen."
Logan schob seine Hüften vor, rieb sich in harten, festen Kreisen an Emily. Ganz direkt fühlte sie seine körperliche Erregung. Er presste seinen Mund auf ihren und küsste sie tief. Einmal. Zweimal.
Dann löste er sich jäh von ihr. „Und es steckt noch so viel mehr in dir", fuhr er ernst. „K raft und Mut. Die Bereitschaft, vorwärts zu gehen und entschlossen zu tun, was getan werden muss."
Emily fühlte sich wie benommen.
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