Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
Madelyn erst ihren dicken Schafspelzmantel auf den Boden des Fahrerhauses. Eiskristalle verkrusteten das Fell.
Ray griff nach den Knöpfen ihrer Strickjacke. »Komm, Schatz, du musst das nasse Zeug loswerden, sonst frierst du noch stärker. Kannst du sprechen? Sag doch was, Madelyn.«
Langsam hob sie eine Hand, formte mit Zeige- und Mittelfinger ein V – das Siegeszeichen. Trotz der ernsten Situation musste er beinahe lachen. Ein schwacher Funke schimmerte in ihren Augen, und er schöpfte Hoffnung. Aber sie zitterte nicht. Sein ganzer Körper schüttelte sich, und Madelyn saß reglos da – ein schlechtes Zeichen.
Er nahm eine Wolldecke vom Rücksitz. Sogar diese simple Bewegung fiel ihm unendlich schwer und kostete ihn viel Kraft. Aber er schaffte es, trocknete Madelyn und sich selbst rasch ab und wickelte sie dann ein. Er nahm eine Thermoflasche aus dem Handschuhfach, öffnete sie mit bebenden Fingern und schüttete dampfenden Kaffee in die Verschluß kappe, die er an Madelyns Lippen hielt. »Trink das, Baby. Es ist schön warm.«
Sie würgte einen Schluck hinunter. Den Rest trank er selber, dann füllte er die Verschlußkappe noch einmal. Er spürte, wie die heiße Flüssigkeit in seinem Magen brannte. Ich muss Kräfte sammeln, um zum Haus zu fahren, dachte er, sonst sind wir beide verloren.
Während er Kaffee trank, bekämpfte er das Zittern seiner Hände. Er flößte Madelyn noch einen Schluck ein. Mehr konnte er vorerst nicht für sie tun. Schließlich konzentrierte er seine Aufmerksamkeit auf den Wagen und schaltete in den ersten Gang.
Ray kam nur langsam voran. Wegen des heftigen Schüttelfrosts gehorchte ihm sein Körper nicht. Er war ein wenig verwirrt, und manchmal wusste er nicht, wo er sich befand.
Auf dem Beifahrersitz begann Madelyn endlich zu zittern, belebt von der warmen Luft, die aus den Heizungsventilen strömte, und vom Kaffee.
Nie zuvor hatte er sein Haus so wundervoll gefunden wie jetzt, als es im Blickfeld auftauchte. Er parkte so nahe wie möglich bei der Hintertür, sprang aus dem Wagen und lief nackt auf die andere Seite, um Madelyn aus der Beifahrertür zu heben. Den Schnee unter seinen bloßen Füßen spürte er nicht.
Nun konnte sie einigermaßen gehen, und das erleichterte seine Aufgabe. Arm in Arm schleppten sie sich die Verandastufen hinauf und ins Haus. Er führte Madelyn vorsichtig in das Bad neben der Waschküche, lehnte sie an die Wand und ließ heißes Wasser in die Wanne laufen. Als sich Dampfwolken bildeten, drehte er den Kaltwasserhahn auf und hoffte, die richtige Temperatur zu erzielen , so dass sie sich nicht verbrühen würden. Seine Hände waren immer noch gefühllos.
»Komm, Baby, steig in die Wanne.« Mit seiner Hilfe kroch Madelyn hinein, und er folgte ihr. Sie saß vor ihm, zwischen seinen Beinen, an seine Brust gelehnt. Tränen strömten über ihr Gesicht, während das heiße Wasser ihren kalten Körper umspülte und ihn schmerzhaft zu neuem Leben erweckte.
Ray legte den Kopf an den Wannenrand und biss die Zähne zusammen. Diese Qual mussten sie ertragen, weil es notwendig war. Auf diese Weise konnten sie sich am schnellsten erwärmen.
Allmählich verebbte der Schmerz. Sobald das Wasser den Überlauf erreichte, drehte Ray die Hähne ab und rutschte tiefer hinab, damit auch seine Schultern untertauchten.
Madelyns Haar schwamm auf sanften Wellen, wie flüssiges Gold. Er drückte sie an sich. »Besser?«
»Ja.« Ihre Stimme war kaum hörbar und sehr heiser. »Das war knapp… «
»Eigentlich wollte ich diesen Bullen für die Zucht verwenden. Aber wenn er den Winter überlebt, mache ich einen Ochsen aus ihm.«
Madelyn lachte leise, drehte sich zu Ray und küsste seine Wange. »Aber dein Pferd war sehr tüchtig. Es hat uns das Leben gerettet.«
»Dafür bekommt es für den Rest seines Lebens das beste Futter.«
Sie blieben im Wasser, bis es abzukühlen begann. Ray zog den Stöpsel aus dem Abfluß. Während sich die Wanne langsam leerte, stand er auf und zog Madelyn mit sich hoch.
Kraftlos lehnte sie sich an ihn. Er schloss den Duschvorhang, dann drehte er die Brause auf. Warmes Wasser rieselte auf ihre Körper.
Madelyn legte die Wange an Rays Schulter, wie sie es schon so oft getan hatte. Aber dieser Augenblick erschien ihm besonders kostbar. Nur um Haaresbreite waren sie dem Tod entronnen.
Die Tropfen regneten herab. Er hob Madelyns Gesicht zu sich empor, und küsste sie, voller Sehnsucht nach dem Geschmack ihres Mundes, nach der
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