Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
Gewissheit, dass sie beide lebten. Beinahe hätte er seine Frau verloren. Dieser Gedanke entsetzte ihn mehr als die Gefahr, in der er selbst geschwebt hatte.
Er drehte den Duschhahn ab, griff nach einem Handtuch und wickelte es um Madelyns triefnasses Haar. Ein anderes verwendete er, um sie abzutrocknen. Ihre Lippen hatten wieder etwas Farbe bekommen, aber sie zitterte immer noch.
Vorsichtig half er ihr aus der Wanne und wickelte sich in ein Badetuch.
Madelyn fühlte sich erwärmt, aber unendlich müde. Am liebsten hätte sie sich sofort vor das Kaminfeuer gelegt, um eine Woche lang zu schlafen. Doch dann würde sie eine lebensbedrohliche Untertemperatur ihres Körpers riskieren, das wusste sie. Erschöpft setzte sie sich auf einen Hocker, sah zu, wie Ray sich abtrocknete, und bewunderte seinen muskulösen Körper. Die Liebe zu ihm verlieh ihr die nötige Energie, um ihre Lethargie zu bekämpfen – genauso, wie sie im eisigen Wasser des Teichs um ihr Leben gerungen hatte.
Er beugte sich zu ihr hinab und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. »Schlaf nicht ein!« warnte er. »Bleib hier, ich hole deinen Morgenmantel. Okay?«
Madelyn zwang sich zu einem Lächeln. »Bring bitte auch meine Haarbürste und einen Kamm mit. Und versorge dein Pferd.«
Nach einigen Minuten kehrte Ray zurück. Er hatte den Morgenmantel im Wäschetrockner gewärmt, und Madelyn erschauerte wohlig, als sie hineinschlüpfte. Er hatte ihr auch warme Socken mitgebracht und nun kniete er nieder, um sie ihr über die Füße zu streifen.
Nachdem sie Kamm und Bürste in die Tasche ihres Morgenmantels gesteckt hatte, legte er einen Arm um ihre Taille, und sie gingen in die Küche, wo er sie auf einen Stuhl drückte. »Mach den Mund auf«, befahl er, und als sie gehorchte, schob er ein Fieberthermometer, das er aus einem Badezimmer im Oberstock mitgebracht hatte, unter ihre Zunge. »Ich koche jetzt Kaffee, und du bleibst hier sitzen.«
Das fiel ihr nicht schwer. Nur eins hätte sie noch lieber getan, als zu sitzen – sich hingelegt.
Er schaute auf die Uhr, und nachdem die erforderliche Zeit abgelaufen war, nahm er das Thermometer aus Madelyns Mund, warf einen Blick darauf und runzelte die Stirn.
»Fünfunddreißig Komma vier. Deine Körpertemperatur muss noch um mindestens ein Grad steigen.«
»Und du?«
»Ich bin nicht so schläfrig wie du, viel größer und außerdem war ich nicht so lange im Teich.«
Innerlich fröstelte er immer noch, aber die erste Tasse Kaffee vertrieb die Kälte vollends.
Er zwang Madelyn, drei Tassen zu trinken. Inzwischen hatte sie sich hinreichend erholt, um bissig zu bemerken, er habe wieder einmal viel zu starken Kaffee gekocht.
»Willst du mich mit einer Überdosis Koffein umbringen?«
Ray verdrehte die Augen und füllte ihre Tasse mit heißem Wasser auf.
Als er glaubte, er könnte sie gefahrlos allein lassen, führte er sie ins Wohnzimmer, zu den Steppdecken vor dem Kamin, und schürte das Feuer.
»Ich muss noch mal hinaus.« Er sah unverhohlene Panik in ihren Augen und fügte beruhigend hinzu: »Nicht auf die Weide. Nur in den Stall. Ich komme sofort zurück.«
Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss, und Madelyn setzte sich vor die knisternden Flammen. Sich hinzulegen, wagte sie nicht, aus Angst, sie würde einschlafen, trotz des belebenden Koffeins. Sie nahm das Handtuch vom Kopf, bürstete und kämmte ihr nasses Haar. Es war fast trocken, als Ray wieder ins Zimmer trat. Fasziniert blieb er stehen und beobachtete, wie sie den Kamm durch die duftigen Locken strich, den Nacken graziös gebeugt. Sein Blut floss rascher durch die Adern.
Sieben Monate waren sie nun schon verheiratet, und der Anblick seiner Frau weckte immer noch heiße Wünsche.
»Wie fühlst du dich?« fragte er heiser.
Lächelnd schaute sie auf. »Besser. Warm und wach. Und wie geht’s dir, nachdem du noch mal draußen in der Kälte warst?«
»Ich bin okay.« Er bestand darauf, erneut ihre Körpertemperatur zu messen. »Sechsunddreißig Komma sechs – sehr gut.«
Er setzte sich zu ihr, und sie klammerte sich fast verzweifelt an ihn. »Fast hätte ich dich verloren.«
»Ich dich auch.« Seine Lippen streiften ihr Haar.
Madelyn schlang die Arme fest um seinen Nacken. Sie weinte nur selten, ihre Gemütslage war zu ausgeglichen für Tränen. Seit dem Beginn ihrer Ehe hatte sie nur zweimal geweint, vor Schmerzen – in der Hochzeitsnacht und vorhin in der Badewanne, als das Leben in ihren beinahe erfrorenen Körper
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