Gefaehrlich sexy - Endlich zu haus
den anderen zu heben. Madelyn beugte sich vor, um den Strick zu verknoten. Da brach das Eis unter ihr, und sie fiel in die Tiefe.
Kälte… Nie zuvor hatte sie eine so beißende Kälte verspürt. Sofort wurden alle Gefühle in ihren Gliedern betäubt. Sie öffnete die Augen, sah ihr Haar vor sich schweben, und da wusste sie, dass sie sich unter Wasser befand. Über sich nahm sie nur eine weiße Schicht mit dunklen Flecken wahr.
Und Bewegungen – das musste Ray sein.
Der Gedanke an Ray brachte Klarheit in ihr wirres Gehirn.
Irgendwie schaffte sie es, mit Armen und Beinen zu rudern und sich zur Wasseroberfläche emporzukämpfen, zu einem der dunklen Flecken, die Löcher im Eis darstellten.
Ihr Kopf tauchte im selben Augenblick auf, wo das Pferd Ray an Land zog. Es war darauf trainiert, sich nach hinten zu bewegen, sobald es ein Gewicht am Ende des Seils spürte, das am Sattelknauf befestigt war. Und das hatte es getan. Madelyn griff nach der Eiskante und beobachtete, wie Ray sich auf Hände und Knie aufrichtete.
»Madelyn!« Seine Stimme war ein heiserer Schrei. Hastig streifte er das Lasso ab.
Festklammem – ich muss mich nur festklammern, dachte sie.
Sie tat ihr Bestes, aber ihre Kräfte schwanden. Die Finger rutschten vom Eis ab, das Gewicht ihres Körpers zerrte sie unweigerlich nach unten. Sie konnte es nicht verhindern. Bald schlug das Wasser wieder über ihrem Kopf zusammen.
Sie musste wieder nach oben, musste Schwimmbewegun-gen machen. Ihre Gedanken verwirrten sich, aber sie kontrollierten ihren Körper einigermaßen, und als sie schon glaubte, ihre gepeinigten Lungen würden bersten, tauchte sie endlich wieder auf.
»Halt dich am Eis fest, Madelyn!« befahl Ray, und sie gehorchte blindlings. Nur durch Zufall landete ihr Arm auf einer Eisscholle.
Das nasse Seil war steif gefroren. Ray bekämpfte die Kälte und die Lähmung in seinen Gliedern, während er die Schlinge schwang. »Heb den anderen Arm, damit ich das Lasso darüber werfen kann!«
Doch sie brachte es nicht fertig. Sie war schon zu lange im Wasser, vermochte nur den Arm zu heben, der auf dem Eis lag und hoffte, das Seil zu fangen, ehe sie wieder unterging.
Während Ray das Lasso warf, versank Madelyns Gesicht im Teich. Die Schlinge legte sich um den hochgereckten Arm, und er zurrte sie hastig fest, so dass sie das schmale Handgelenk umschloß.
»Zurück! Zurück!« brüllte er das Pferd an, das sich bereits gegen das Gewicht am Ende des Seils stemmte.
Unter Wasser wurde Madelyn zum Ufer gezogen und dann endlich nach oben. Ray fiel neben ihr auf die Knie, nacktes Entsetzen in den Augen, bis sie zu würgen und zu husten begann. »Alles ist okay«, beteuerte er und löste den Knoten an ihrem Handgelenk, um sie zu befreien. »Wir müssen nur noch heim, und alles wird wieder gut.« Den Gedanken, dass sie es vielleicht nicht schaffen würden, verdrängte er. Obwohl sie nicht weit vom Haus entfernt waren, würde es ihn seine letzten Kräfte kosten, den Lieferwagen dorthin zu steuern.
Er konnte Madelyn nicht zum Fahrzeug tragen. Deshalb musste er sie hinschleifen. »Schlaf nicht ein!« herrschte er sie an. »Mach die Augen auf. Reiß dich zusammen, verdammt noch mal!«
Madelyn hob die Lider und schaute ihn verständnislos an.
Zu seiner Verblüffung ballte sie eine Hand, versuchte nach ihm zu schlagen, als wollte sie sich für den unfreundlichen Befehl rächen.
Er öffnete den Wagenschlag und hievte sie auf den Sitz.
Reglos und triefnaß blieb sie liegen. Das Pferd stieß ihn an.
Wäre das Tier ihm nicht so ans Herz gewachsen gewesen, hätte er es zurückgelassen. Rasch band er die Zügel an der hinteren Stoßstange fest. Er konnte ohnehin nur langsam fahren, also würde es dem Hengst nicht schwerfallen, mit dem Fahrzeug Schritt zu halten.
Erschöpft setzte Ray sich ans Steuer, startete den Motor und drehte mit steifen Fingern den Knopf herum, der die Heizung einschaltete. Warme Luft strömte aus den Ventilen, aber er spürte nichts davon. Seine Haut war völlig gefühllos.
Jetzt mussten sie so schnell wie möglich aus den nassen Kleidern kommen. Die eisige Feuchtigkeit sog immer mehr Wärme aus ihren Körpern. Er begann sich zu entkleiden und forderte Madelyn mit lauter Stimme auf, seinem Beispiel zu folgen.
Irgendwie gelang es ihr, sich aufzusetzen, aber sie konnte ihre Bewegungen nicht koordinieren. Sie war länger im Wasser gewesen als er. Auch ihm fiel es schwer, die Kleider abzulegen. Aber als er bereits nackt war, schob
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